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Videoausblick: Die große Chance für Mario Draghi

Mario Draghi hat heute eine große Chance: nachdem der Euro aufgrund des Anstiegs der US-Renditen und der damit verbundenen Dollar-Stärke unter Druck ist, könnte der EZB-Chef den Euro noch schwächer reden mit dovishen Aussagen. Sollte Draghi heute "erfolgreich" sein mit seiner Rhetorik und dem Euro damit weiter zusetzen, könnte das dem Dax noch einmal Rückendeckung geben..

Von Markus Fugmann

Mario Draghi hat heute eine große Chance: nachdem der Euro aufgrund des Anstiegs der US-Renditen und der damit verbundenen Dollar-Stärke unter Druck ist, könnte der EZB-Chef den Euro noch schwächer reden mit dovishen Aussagen. Basis dafür könnte die Konjunktur-Eintrübung in der Eurozone seit Februar sein, und es ist zu erwarten, dass die Aussagen in Sachen Wachstum und Inflation vorsichtiger ausfallen als zuletzt (bei der letzten Sitzung hatte die EZB erstmals den Passus weggelassen, wonach man die Anleihekäufe noch ausweiten könne wenn nötig). Sollte Draghi heute „erfolgreich“ sein mit seiner Rhetorik und dem Euro damit weiter zusetzen, könnte das dem Dax noch einmal Rückendeckung geben. Die gestrigen Facebook-Zahlen waren stark, aber eigentlich irrelevant..



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4 Kommentare

  1. Hallo Fugi,
    wie sehen Sie denn grundsätzlich die Entwicklung der europäischen Märkte im mittelfristigen Zeitrahmen? Die Bewertungen sind ja deutlich niedriger als im Verhältnis zu den US Indizies, die anbahnende Euroschwäche könnte somit den DAX und Co helfen.
    Mich würde wie gesagt, ihr mittelfristiger Ausblick zum Euroraum interessieren, in den USA ist ja schon alles eingepreist…
    Vielen Dank und Gruß
    Toni

    1. @ToniTrade, das ist ein weites Feld! Grundsätzlich ist der Dax viel vernünftiger bewertet, und wenn der Handelskrieg nicht eskaliert, wäre das die Voraussetzung für zumindest stabile Märkte. Aber vieles spricht dafür, dass es bis zum Herbst (September) sehr schwierig bleibt an den Märkten..

  2. Wenige Tage vor der Notenbanksitzung der EZB hat die Deutsche Bundesbank, aufgrund einer Anfrage aus dem Bundestag, die Gesamtzahlen bilanziert, die die Niedrigzinspolitik nach der Finanzkrise von 2008 bis 2017 verursacht hat. Damit werden auch die Effekte der finanziellen Repression (Entschuldung/Entlastung der EU-Staaten durch Niedrigzinsen auf Kosten der Sparer) deutlich, im Positiven, wie auch im Negativen. Die 19 Eu-Länder genossen seit 2008 eine Zinserparnis von 1,15 Bio. €, Deutschland 294 Mrd., Frankreich 275 Mrd. und Italien 216 Mrd., auf der Basis der damaligen Zinsen. Damit wird auch deutlich, woher die „schwarze Null“ im deutschen Haushalt herrührt, von den Zinsgeschenken und nicht so sehr von der Haushaltsdisziplin. Das Positive daran ist, dass viele Länder ihre Haushaltsdefizite verringern konnten, problematisch in der kurzfristigen Sicht verbleiben Portugal und Spanien, in der Gesamtverschuldung aber insbesondere Italien. Das Land sitzt trotz starker Entlastung nach wie vor auf einer Gesamtverschuldung von unverändert über 130% zum BIP.
    Das Negative daran ist natürlich die inflationsbedingte Entwertung der Geldvermögung (insbesondere beim Kleinsparer) und die Auswirkung auf die typische deutsche Altersvorsorge. Die Pensionskassen sind überwiegen anleihenbasiert und die vergangene 10-Jahresphase wird auf lange Sicht eine deutliche Versorgungslücke hinterlassen, allein schon wegen des Zinseszinseffektes. Nicht zu reden von den wirtschaftlichen Auswirkungen, wie das Überleben von Zombiefirmen u.v.m.
    Interessant wird es daher sein, was der Römer und Ex-Notenbankchef, Mario Draghi, heute zur weiteren Politik hinsichtlich Inflation und Wirtschaftsaussichten sagen wird. Er führt ja gelegentlich neue Parameter ins Feld, zur Begründung seines Attentismus. In einem Europa der zwei Geschwindigkeiten, wo der Norden höhere Zinssätze bräuchte, der Süden mit Draghis Heimat aber nicht.
    Wie Markus Fugmann heute schon erwähnt hat, vielleicht ein symbolisches Zins-Schrittchen zum Ende seiner Amtszeit Ende 2019.

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