Anleihen

Wahnsinn: Investoren reißen sich um zweijährige deutsche Bundesschatzanweisung mit -0,61% Rendite – Wolfgang Schäuble macht 38 Millionen Euro Gewinn

Im Volumen von 3,91 Milliarden Euro war die Nachfrage für diese Bundesschatzanweisung sogar unlimitiert - also waren die Anleger bereit jeden Kurs zu akzeptieren. Der Zinskupon liegt bei 0,00% - das ist üblich bei dem...

FMW-Redaktion

Deutschland hat heute im Rahmen der Aufstockung einer Emission vom 23. Mai eine zweijährige Bundesschatzanweisung ausgegeben (Bezeichnung für kurz laufende deutsche Schuldtitel). Man bot den Investoren ein Volumen von vier Milliarden Euro zum Verkauf an. Die Nachfrage lag bei einem Volumen von 6,78 Milliarden Euro, und war damit dramatisch überzeichnet. Vor einem Monat boten die Anleger bei fünf Milliarden Euro Angebot nur mit einem Nachfragevolumen von 4,66 Milliarden Euro.

Letztlich wurden von den vier Milliarden Euro Angebot von heute nur 3,127 Milliarden Euro verkauft. Die Differenz von 828 Millionen Euro geht in die sogenannte „Marktpflegequote“. Falls nämlich alle Investoren diese Bundesschätze bis zum Laufzeitende in zwei Jahren im Depot belassen, gäbe es am freien Markt keine Handelbarkeit für diese Anleihe – dafür sorgt dann der Emittent mit diesen 828 Millionen Euro Volumen.

Im Volumen von 3,91 Milliarden Euro war die Nachfrage für diese Bundesschatzanweisung sogar unlimitiert – also waren die Anleger bereit jeden Kurs zu akzeptieren. Der Zinskupon liegt bei 0,00% – das ist üblich bei dem aktuellen Zinsniveau und der kurzen Laufzeit! Nach einer Negativrendite bei der Emission vor einem Monat von -0,65% liegt die Rendite heute bei -0,61%. Bei 0% Zinsen ensteht sie, weil der Verkaufspreis der Anleihen bei 101,20% lag (Anleihekurse notieren in Prozentpunkten). Da man als Anleger in zwei Jahren aber nur 100,00% zurück erhält, zahlt man effektiv drauf.

Was lernen wir daraus? Mehr denn je glauben die Investoren, dass die Zinswende in der Eurozone weit weit entfernt ist. Sie reißen sich um die kurz laufende deutsche Staatsschuld, und sind bereit sogar kräftig Zinsen zu zahlen. Wolfgang Schäuble macht wie immer dieser Tage mit den Kurzläufern ein phantastisches Geschäft. Ein Nominalvolumen von 3,172 Milliarden Euro hat man real an Anleger verkauft. Diese Summe (den Nominalwert von 100,00%) muss man also in zwei Jahren zurückzahlen. Man verkaufte heute aber wie gesagt zu einem Kurs von 101,20%. Damit kassierte man tatsächlich 3,210 Milliarden Euro.

Die Differenz von 38 Millionen Euro streicht Wolfgang Schäuble für den Bundeshaushalt schon heute als Gewinn ein. Wie immer dieser Tage, mal wieder ein tolles Geschäft mit den kurzen Laufzeiten! Und mal wieder zeigt dieser Deal, wie kaputt der Kapitalmarkt durch die EZB-Politik gemacht wurde. Anleger zahlen Schuldnern Zinsen…


Wolfgang Schäuble. Foto: EPP / Wikipedia (CC BY 2.0)

Quelle: Finanzagentur Deutschland GmbH



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6 Kommentare

  1. ENTEIGNUNG DER BÜRGER = GEWINN DES STAATES= NULLSUMMENSPIEL= UMVERTEILUNG VON SCHULDNERN ZU GLÄUBIGERN, VON REICH ZU ARM u.so will man die Wirtschaft ankurbeln,es braucht keine grossen Wirtschaftskenntnisse um zu merken,dass das nich funktioniert!

    1. RICHTIG=EINS SETZEN!
      Ich wiederhole es gerne nochmal…krankes System und nicht nur das System!

    2. Einfach, aber richtig auf den Punkt gebracht.

  2. Korrektur zu Kommentar v.15″40 Uhr, sollte natürlich heissen“ UMVERTEILUNG VON ARM ZU REICH“

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