Die Bank of Japan ist die einzige große Notenbank, die weiter eine ultralaxe Geldpolitik betreibt – und das hat eine massive Rally beim Nikkei ausgelöst. Dabei ignoriert die Bank of Japan eine Inflation von derzeit 3,5% – und kauft weiter Anleihen, betreibt also das klassische „Quantitative Lockerung“. Der Aktienmarkt in Japan handelt nun nur noch 14% unter seinem Hoch aus der Immobilienblase – damals war der Kaiserpalast in Tokio mehr Wert als die gesamte Fläche Kaliforniens!
Japan: Nikkei verdoppelt sich seit der Pandemie
Der japanische Nikkei 225 Stock Average hat sich seit seinem Pandemie-Tief verdoppelt, da Anleger weiterhin in eine der größten Aktienrallyes dieses Jahres einsteigen.
Der Blue-Chip-Aktienindex stieg am Mittwoch um 1,5% und verzeichnete damit seit seinem Tief im März 2020 einen Anstieg von 102%. Das ist der beste Wert in der Asien-Pazifik-Region in diesem Zeitraum – nach dem Anstieg des indischen Sensex um mehr als 120%.
Die Aktien sind in Tokio in diesem Jahr aufgrund von Anzeichen einer stabilen Inflation, Reformen der Unternehmensführung und einem Zustrom ausländischer Investitionen, die von Warren Buffett unterstützt wurden, in die Höhe geschossen. Diese Faktoren haben den Rückenwind durch die lockere Geldpolitik der Bank of Japan und die Vorteile eines schwachen Yen für die Exporteure des Landes ergänzt.
Nikkei 225 verdoppelt sich vom Pandemie-Tief
Nikkei: Der einzige Aktienmarkt, der die Inflation liebt
„Die japanischen Märkte bleiben attraktiv, da eine Reihe von Faktoren zusammentreffen“, sagte Charu Chanana, Stratege bei Saxo Capital Markets. „Das globale Fragmentierungsspiel der Entkopplung zwischen den USA und China treibt Hersteller und Investoren im Rahmen von De-Risking-Strategien weiterhin nach Tokio.“
Mit einem Plus von 28% im bisherigen Jahresverlauf ist der Nikkei zwar der beste der weltweit wichtigsten Aktienindizes, doch liegt er immer noch etwa 14% unter seinem Allzeithoch aus dem Jahr 1989, dem Höhepunkt der japanischen Wirtschaftsblase. Dennoch warnen einige Beobachter vor technischen Anzeichen einer Überhitzung angesichts externer Risiken wie geopolitischer Spannungen und einer möglichen Rezession in den USA.
Die Anleger werden sich an der am Freitag anstehenden Entscheidung der BOJ orientieren, wobei alle Augen darauf gerichtet sind, wann die Ära der ultraniedrigen Zinssätze in Japan enden könnte. Berichte, wonach Premierminister Fumio Kishida die Einberufung vorgezogener Neuwahlen in Erwägung zieht, könnten eine weitere potenzielle Herausforderung für die Rallye darstellen.
Nikkei: weeeeeeeeeee…… pic.twitter.com/kFa5R5rlwu
— Sven Henrich (@NorthmanTrader) June 13, 2023
FMW/Bloomberg
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Wobei man sagen muss, die Rallye in den Achtzigern war noch ohne ultra laxe Geldpolitik möglich. Insofern war damals dieser Anstieg sogar noch gesünder als heute.
Ausgelöst wurde der Crash 1989 durch die Zinswende der Bank of Japan nach oben: Leitzins 6 bei Prozent ! Und keine Anleihekäufe wie heute…
Der neue BoJ Chef sagte auf seiner ersten PK: „Ich besitze keine einzige Aktie und bin stolz darauf . „.
Genau so sollte seine Politik dann auch aussehen….
PS: Bei 6 Prozent Leitzins würde die Blase heute genau so platzen wie damals, das steht aber sowas von fest.