Devisen

Warum 1 US-Dollar jetzt mehr als 9 türkische Lira kostet – Syrien-Eskalation droht

Türkei Flagge

Die türkische Lira fällt heute auf ein neues Rekordtief. Das ist fast schon der Normalzustand in diesen Tagen, wenn man es übertrieben ausdrücken will. Für 1 US-Dollar zahlt man jetzt erstmals mehr als 9 Lira, genauer gesagt sehen wir aktuell einen Wechselkurs von 9,02 (vorhin im Tief 9,03). Dies liegt an aktuellen Signalen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Richtung Syrien. Durch politische Instabilität wird die türkische Lira am Devisenmarkt anfälliger für weitere Abwertungen!.

Türkische Lira wertet ab wegen Signalen in Richtung Syrien

Laut aktuellen Berichten signalisierte Präsident Recep Tayyip Erdogan gestern, dass die Türkei eine neue Militäroperation in Syrien vorbereiten könnte, wo ihre Streitkräfte von kurdischen Kämpfern angegriffen worden sein sollen, die von den USA unterstützt werden sollen. Es geht um einen gestern erfolgten Autobombenanschlag in der nordsyrischen Stadt Afrin, bei dem nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sechs Menschen getötet worden sein sollen, darunter mindestens ein von der Türkei unterstützter Rebellenkämpfer.

Laut Präsident Erdogan habe man keine Geduld mehr in einigen Gebieten, die eine Quelle für Terroranschläge seien, die von Syrien aus auf die Türkei gerichtet seien. Man sei entschlossen die Bedrohungen, die von Syrien ausgehen, mit eigenen Mitteln zu beseitigen, so Erdogan in einer im Fernsehen übertragenen Stellungnahme. Man werde in Syrien so bald wie möglich die notwendigen Schritte unternehmen. Abseits der politischen Details kann man sagen, dass so eine verstärke geopolitische Instabilität sich in der Regel negativ auf die türkische Lira auswirkt, die als Schwellenländerwährung angreifbar ist.

Lira ist angreifbar

So einen politischen Anlass können Devisenhändler als Anlass nehmen die türkische Lira noch weiter runterzudrücken. Denn sie ist nun mal angreifbar. Denn erst am 23. September hat die durch Präsident Erdogan unter großem Druck stehende Zentralbank in Ankara den Leitzins von 19 Prozent auf 18 Prozent gesenkt – und dass obwohl die Inflation bei 19,25 Prozent lag – und im September sogar auf 19,58 Prozent gestiegen ist. Eigentlich bekämpft man eine hohe Inflation mit höheren Zinsen, aber hier geschieht das Gegenteil. Daher wertet die Lira weiter ab. Jedes weitere negative Ereignis kann diese Tendenz verstärken. Am 21. Oktober steht die nächste Zinsentscheidung in Ankara an, und dann droht eine erneute Zinssenkung.

Chart zeigt Verlauf von US-Dollar vs türkische Lira in den letzten 30 Tagen
Chart zeigt Kursverlauf von US-Dollar vs türkische Lira in den letzten 30 Tagen.



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1 Kommentar

  1. Sieht eher aus wie ein Angriff gegen die Türkei. Die ganze Währung eines Landes abstürzen lassen wegen eines einzigen Mannes den es nicht mal hart trifft . Erdogan soll an allem schuld sein aber dafür die Bevölkerung und das ganze Land angreifen. Erdogan tut es nicht weh. Das Volk leidet darunter . Diejenigen die diesen absturz in Gang gebracht haben wissen das ganz genau.

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