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Warum die tatsächlichen Löhne 2017 so schwach stiegen, und jetzt wohl wieder anziehen

Die Reallöhne, also die für den Verbraucher in Wirklichkeit zur Verfügung stehenden Löhne, sind im Jahresschnitt 2017 nur um 0,8% gestiegen. 2016 war es noch ein Plus von 1,9%. Wie kommt das zustande? Denn die Abschlüsse in vielen...

FMW-Redaktion

Die Reallöhne, also die für den Verbraucher in Wirklichkeit zur Verfügung stehenden Löhne, sind im Jahresschnitt 2017 nur um 0,8% gestiegen. 2016 war es noch ein Plus von 1,9%. Und im letzten Quartal waren es nur noch 0,5%. Wie kommt das zustande? Denn die Abschlüsse in vielen Branchen sind doch durchaus ansehnlich. Warum hat der Lohnempfänger letztlich kaum etwas davon?

Es geht hierbei um den Unterschied zwischen dem Lohnzuwachs, der offiziell ausgezahlt wird und dem, was man letztlich als Kaufkraft in der Geldbörse hat. Dazu muss man erst einmal vom offiziellen Lohnzuwachs (Nominallohnzuwachs) die Inflationsrate abziehen. Dann sieht man, was beim Konsumenten als echte Kaufkraft übrig bleibt – das ist dann der reale Lohnzuwachs (Reallohn).

Und der Reallohnzuwachs sah 2016 so gut aus, weil die Inflation so niedrig war zwischen 0,2% und 1,1%. Und 2017 sprang die Inflation aber an, und lag zwischen 1,7% und 1,9%. Die in 2017 spürbar steigende Inflation hat also die tatsächlich besseren Lohnabschlüsse zu guten Teilen aufgefressen. Aber es ist „Rettung“ in Sicht für die Arbeitnehmer.

Die Lohnabschlüsse bleiben ja weiterhin gut. Gleichzeitig aber schläft die Inflation seit Monaten wieder ein. Wenn man im laufenden Quartal eine Inflation von nur noch knapp über 1% annimmt, und wenn die Löhne nominal gleichzeitig bei einer Steigerung von über 2% bleiben, dürften die Reallöhne von 0,5% auf über 1% steigen. Das bedeutet spürbar mehr Kaufkraft!

Wie man in der folgenden Grafik sieht, haben alle Teilbereiche gute nominale Lohnzuwächse.

Löhne

Links in der folgenden Grafik sieht man die Reallöhne, mittig die Nominallöhne, und rechts die Inflation.

Löhne



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1 Kommentar

  1. Das ist ja schon mal eine schöne Ergänzung zur gestrigen isolierten Betrachtung. Wenn jetzt noch die Leerbuch-Weisheit fallen gelassen wird, wonach es sich beim Verbraucherpreisindex um einen Inflationsmaßstab handelt, wird es perfekt.

    Der Lohnabhängige, der eine Immobilie kaufen will, hat das schon begriffen.

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