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Was wurde eigentlich aus Steinhoff und Rusal?

Bei Steinhoff geht es immer weiter Richtung Null-Linie. Die Aktie notiert aktuell nur noch bei 0,11 Euro. Im Chart sieht man den Aktienkursverlauf von Steinhoff seit Oktober 2017. Dies ist ein klassischer Kursverlauf für einen Pennystock, der unterwegs ist Richtung Friedhof – ganz langsam immer weiter nach unten.

Gestern nun teilte Steinhoff mit, dass ein zweiter Wirtschaftsprüfer (PWC) die Ergebnisse von „Deloitte“ bestätigt hätte. Die Unregelmäßigkeiten bei der Bewertung von Vermögenswerten in Südafrika sehe man auch so. Möglich sind nun weitere Abschreibungen. Das bedeutet: Die Unsicherheiten gehen weiter – das mangelnde Vertrauen sorgt für eine immer größere Abkehr vom Unternehmen, egal ob das Management der Firma schon längst ausgetauscht wurde. Irgendwelche positiven Nachrichten die Hoffnung machen könnten, gibt es derzeit nicht. Und so trottet die Aktie weiter vor sich hin auf den Weg nach unten.

Steinhoff Aktie

Rusal

Der russische Aluminium-Gigant Rusal macht schwere Zeiten durch dank der jüngst verhängten US-Sanktionen. Möglicherweise (!) geht es dem Unternehmen viel schlechter als es der Aktienkurs momentan hergibt. Denn nach dem Absturz von 34 auf 19,30 Rubel am 9. April hat sich die Rusal-Aktie wieder erholt bis jetzt auf aktuell 26,44 Rubel. Also alles halb so wild?

Laut russischen Medienberichten hatte die russische Eisenbahngesellschaft jüngst verkündet, dass Rusal im gesamten Monat April 68% weniger über die Eisenbahn exportiert hat als im April 2017. Das darf man wohl direkt in Verbindung mit den US-Sanktionen bringen, weil sich nun kaum noch ein ausländischer Käufer traut russisches Aluminium zu kaufen – wer will sich schon mit dem US-Finanzministerium anlegen? Die Amerikaner haben in der Vergangenheit schon oft gezeigt, dass sie Drittstaaten und ihre Firmen knallhart sanktionieren, wenn sie gegen US-Sanktionen verstoßen. Im Fall Rusal scheint diese Drohkulisse bestens zu wirken!

Gerade mal 18% der Rusal-Produktion wird innerhalb Russlands und der angrenzenden GUS-Staaten verkauft. Man lebt also vom Export! Auf kurz oder lang müsste oder sollte so eine Blockade zum Abbau von Produktionskapazität und zu umfangreichen Entlassungen führen. Zudem hat Rusal bereits (Stand Ende 2017) Nettoschulden von 7,6 Milliarden US-Dollar. Wie wir es schon vor Kurzem berichteten – die Verstaatlichung von Rusal ist gar nicht mal so unrealistisch.

Es geht nicht nur darum viele Jobs zu retten um die Zeit bis zur Aufhebung der US-Sanktionen zu überbrücken – es geht noch viel mehr darum, dass Wladimir Putin sein Gesicht wahren kann. Denn lässt er Rusal und zehntausende Jobs kollabieren, wäre das eine direkte Niederlage Putins gegen Donald Trumps Sanktionen!

Rusal
Die Rusal-Aktie seit Februar.



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