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Wirecard: Das „Blatt“ wendet sich – Ermittlungen gegen FT-Journalisten

Was für eine Räuberpistole entwickelt sich da gerade? Die Wirecard-Aktie fiel in den letzten Wochen drei Mal schubweise in den Keller, von 160 Euro auf weit unter 100 Euro. Ein Wahnsinn für einen Dax-Titel! Die Financial Times hatte die Aktie quasi „in Grund und Boden“ geschrieben. Offenbar ein Mitarbeiter der Wirecard-Niederlassung in Singapur hatte entweder kriminelle Machenschaften über die Manipulation der Bücher an die FT durchgesteckt – oder an der ganzen Sache ist nichts dran.

Wie auch immer. Heute früh wurde es der BaFin zu bunt, und sie verbot erst einmal für zwei Monate Leerverkäufe in der Wirecard-Aktie. Damit wird erst einmal der Druck begrenzt, dass der Aktienkurs schnell und übertrieben stark runtergedrückt werden kann (das ist natürlich keine Garantie gegen weitere Kursverluste).

Jetzt wird bekannt, dass laut FAZ die Staatsanwaltschaft München I gegen den Journalisten der Financial Times Ermittlungen eingeleitet hat. Denn es war immer der selbe Journalist (Dan McCrum), der in den letzten Wochen gegen Wirecard geschrieben hatte. Bisher hieß es in den letzten Tagen ein Shortseller habe gegenüber der Anklagebehörde in München ausgesagt, dass er vor Erscheinen der Artikel davon wusste. Heute wird bekannt, dass es sich dabei offenbar „nur“ um einen „normalen“ Anleger handelte, der keine Shorts hielt, sondern wie gesagt normal in der Aktie engagiert war.

Dass vorab ein Anleger informiert gewesen sein könnte, kann eigentlich nur bedeuten, dass der Journalist der FT oder einige wenige andere Personen in der Redaktion etwas durchgesteckt haben. Aber dies uns nicht bewiesen, und es ist noch immer eine reine Vermutung. Auch liege der Staatsanwaltschaft München I nun die konkrete Strafanzeige eines Anlegers vor. Man ermittelt gegen den Journalisten der FT wegen eines Vergehens nach dem Wertpapierhandelsgesetz. Die FT weist übrigens erneut alle Vorwürfe zurück. Es habe kein unethisches Verhalten und keine Marktmanipulation gegeben.

Freitag Abend ging die Aktie von Wirecard fast genau mit 100 Euro aus dem Handel. Heute ist sie nach dem Start bei 107 Euro im Tagesverlauf inzwischen auf über 112 Euro geklettert. Die Story über Ermittlungen gegen die FT lenken noch mehr ab von Wirecard, obwohl die Vorwürfe noch nicht ausgeräumt sind. Eventuell dauert es noch bis Anfang April, bis ein entscheidender Prüfbericht veröffentlicht wird. Im Chart sieht man die Aktie seit dem 21. Januar. Bis jetzt erleben wir heute noch einen vorsichtigen Anstieg, wenn man den Verlust der letzten Wochen dazu betrachtet.

Wirecard Aktie



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1 Kommentar

  1. Damit ist aber immer noch nicht geklärt ob die Vorwürfe den Tatsachen entsprechen oder nicht. Hier handelt es sich lediglich um einzelne Anleger die offenbar Geld verloren haben und jetzt die Möglichkeit auf Schadensersatz sehen.

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