Allgemein

Alle wachsen, nur Deutschland nicht Wirtschaftsleistung in Deutschland soll 2024 um 0,5 % schrumpfen

Die deutsche Wirtschaftsleistung soll lauf aktuellen Expertenaussagen in 2024 um 0,5 % schrumpfen, als einzige Industrienation!

Prognose für Wirtschaftswachstum BIP in 2024

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland soll im nächsten Jahr um 0,5 % schrumpfen, so vermeldet es aktuell das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in seiner Konjunkturprognose. Wichtig: Unter den großen Industrienationen soll nur Deutschland eine BIP-Schrumpfung erleben (Bruttoinlandsprodukt). Als wären globale Krisen und hohe Zinsen nicht genug: Die aktuelle Haushaltskrise verschärft die Lage und stürzt Deutschland in ein weiteres Rezessionsjahr, so drückt es das IW aus.

Wirtschaftsleistung soll schrumpfen – Unternehmen stellen Investitionsentscheidungen zurück

Für die deutsche Wirtschaft hätte 2024 eigentlich zum Jahr der Erholung werden können. Doch die Rahmenbedingungen bleiben schlecht – und dann ist da noch der schwelende Haushaltsstreit. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,5 Prozent in diesem Jahr schrumpft die deutsche Wirtschaft daher laut IW auch in 2024 um fast 0,5 Prozent. Besonders der Streit um den Bundeshaushalt verunsichert die Unternehmen, viele stellen ihre Investitionsentscheidungen erst einmal zurück. Für die Prognose haben die IW-Forscher in Modellrechnungen untersucht, wie sich das auf die Konjunktur auswirkt. Demnach fallen Staatsausgaben in Höhe von über 20 Milliarden Euro weg. Das drückt das BIP um rund 0,5 Prozent nach unten. Im schlimmsten Fall ist sogar ein Rückgang von einem Prozent möglich.

Deutsches Wirtschaftsmodell unter Druck

Auch sonst bleibt das deutsche Exportmodell in der Krise. Die geopolitische Lage ist im neuen Jahr weiterhin unsicher. Davon ist die gesamte Weltkonjunktur betroffen, so führt es das IW aus. Der globale Warenhandel werde 2024 voraussichtlich nur um ein Prozent zulegen. Das soll vor allem die Industrie zu spüren bekommen, die 2024 im vierten Jahr stagnieren soll und bereits seit 2018 kaum von der Stelle kommt. Seit zwei Jahren bekommen die Unternehmen laut dem IW weniger Aufträge aus dem Ausland, viele halten sich deshalb mit Investitionen zurück.

Weiter heißt es in der Konjunkturprognose über die Wirtschaftsleistung in Deutschland: Die Bautätigkeit lag auch 2023 noch unter dem Niveau von 2019. Schuld daran sind vor allem die hohen Bauzinsen und hohe Kosten. Weil geldpolitisch vorerst keine Entspannung in Sicht ist, rechnen die IW-Ökonomen mit einem schwachen Jahr 2024 für die Bauwirtschaft. Zumindest in der Dienstleistungswirtschaft geht es sachte aufwärts. Die Inflation wird 2024 nicht mehr über drei Prozent steigen. Die privaten Haushalte haben deshalb wieder etwas mehr Geld in der Tasche.

Nur Deutschlands Wirtschaftsleistung schrumpft

Mit schlechten Wirtschaftsaussichten steht Deutschland unter den großen Ländern allein da: In den USA wird die Wirtschaftsleistung nach der IW-Auslandsprognose um 1,25 Prozent wachsen, in Frankreich um 0,75 Prozent, in China sogar um 4,25 Prozent. Die Grafik zeigt es sehr gut, dass Deutschland massiv negativ hervorsticht als einziges Land mit Schrumpfung!

„Die Bundesregierung hat sich in diesem Jahr als regelrechte Konjunkturbremse bewiesen“, so sagt es IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. Die finanzpolitische Unsicherheit belaste die Unternehmen. Weiter sagt man: „Wir brauchen eine schnelle Lösung für das finanzpolitische Chaos. Wichtige Investitionen dürfen nicht auf der Strecke bleiben.“ IW-Direktor Michael Hüther sagt zur prognostizierten Schrumpfung der Wirtschaftsleistung für nächstes Jahr: „Die schlechten Bedingungen im Welthandel sind nicht der einzige Grund für die fortgesetzte Rezession in Deutschland. An dieser Krise hat die Bundesregierung entscheidend mitgewirkt.“ Die Ampel-Koalition müsse finanzpolitische Handlungsfähigkeit beweisen, die deutsche Wirtschaft sei zwingend auf Investitionsimpulse angewiesen. „Kurzfristig kann ein Sondervermögen, ähnlich dem der Bundeswehr, Abhilfe schaffen, langfristig muss eine Reform der Schuldenbremse auf die Agenda.“



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage