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Warum der Euro fällt Zinsen: Euro fällt auf Jahrestief – EZB will senken, die Fed kann nicht

Der Euro fällt heute auf seinen tiefsten Stand in diesem Jahr

Foto: Chormail - Freepik.com
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Der Euro fällt heute auf seinen tiefsten Stand in diesem Jahr, da die EZB voraussichtlich vor der US-Notenbank Fed die Zinsen senken wird.

Zinsen: EZB senkt früher als die Fed – Euro fällt

Die Gemeinschaftswährung fiel am Freitag mehr als ein halbes Prozent auf 1,0659 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit November, wie Bloomberg berichtet. Mit einem Minus von mehr als 1,5% ist der Euro zum Dollar auf dem Weg zu seinem größten wöchentlichen Rückgang gegenüber dem Dollar seit fast einem Jahr.

Der Abverkauf des Euro folgte auf die Signale der EZB bei ihrer gestrigen Sitzung, dass sie im Juni die Zinsen senken wird und sich dabei nicht von der Zinspolitik der Fed abhängig machen wird, nachdem ein „heißer“ US-Inflationswert am Mittwoch zu einer deutlichen Anpassung bei der Erwartung führte, wann die Fed erstmals die Zinsen senken wird. Dies veranlasste Händler, an ihren Wetten festzuhalten, dass die EZB im Juni eine Senkung um einen Viertelpunkt vornehmen wird.

Unterdessen verschoben die Geldmärkte den erwarteten Starttermin für die Lockerungsmaßnahmen der Fed um eine weitere Sitzung – also nun auf den September. Dies hat den Renditeabstand zwischen zweijährigen US-Staatsanleihen und zweijährigen deutschen Anleihen auf den höchsten Stand in diesem Jahr gebracht.

Märkte wetten gegen den Euro – Differenz bei Zinsen

„Der Rückgang des Euro auf 1,07 Dollar zeigt uns, dass eine Senkug der Zinsen im Juni der derzeitige Konsens ist. Ein Durchbrechen dieser Marke bei 1,07 wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu 1,05 Dollar“, sagte Brad Bechtel, Leiter der Devisenabteilung bei Jefferies in New York. Der Euro wird die Marke von 1,05 wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt erreichen, an dem die EZB mit der Lockerung der Geldpolitik beginnt, fügte er hinzu.

Optionshändler sind zunehmend pessimistisch gegenüber dem Euro eingestellt, wobei die Marktwetten auf den stärksten Dollar-Bullenstand seit Oktober gestiegen sind. Die April-Daten der Depository Trust & Clearing Corporation deuten darauf hin, dass die Überzeugung gering ist, dass der Euro deutlich unter die psychologische Unterstützungsmarke von 1,05 Dollar sinken könnte.

Ein schwacher Euro erhöht jedoch die Importkosten für die Eurozone – zumal derzeit Rohstoffe ohnehin wieder deutlich im Preis steigen. Hinzu kommt, dass bei länger anhaltender Euro-Schwaäche aufgrund der Differenz bei den Leit-Zinsen Kapital aus der Eurozone in den Dollar-Raum abfließen dürfte.

FMW/Bloomberg

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5 Kommentare

  1. Ja—- man merkt es, der Goldpreis in Euro zieht auch besonders stark an. Och- Gold schützt auch vor vom Währungsverluste? Ich denke nur vor Inflation. Einige hier werden auch meinen Gold schütz vor beidem nicht.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Versteht einer warum bei hoher inflazion und zinsen aktieninnhaber angst haben?
    wenn doch alles teurer wird, müsste doch eigentlich der marktwert von aktien sich auch der inflation anpassen während das bargeld durch die zinsen einen kleinen mehrwert erfärt jedoch nur in den seltensten fällen inflationsnivoe erreicht

    1. Der Marktwert steigt doch stetig. Aktien steigen und steigen und steigen, eben wegen des Wertverlusts der Währung. Nach krassen Aufstiegen kommen immer Abstiege, aber wichtig ist nur die mittel- und langfristige Richtung.

    2. @Leiter Karl: Aktien sind prinzipiell Inflationsschutz, weil Teil der inflationierenden Warenproduktion. Kapitalgesellschaften sind aber fast per Definition von Fremdkapital abhängig. Die Refinanzierung über Fremdkapital wird schwieriger und teurer, während Altschulden auf der anderen Seite leichter getilgt werden können. Für Zukunftsinvestitionen kann das Gift sein. Ein zweiter Punkt sind die erzielten Preise, da zwischen Preissetzung, Verkauf und Wertstellung Monate bis Jahre vergehen können. In Zeiten hoher Inflation wird somit auch der Aktienmarkt holprig, der Rentenmarkt sowieso.

  3. @Markus Fugmann: BTW, die EURO-Schwäche wegen der vermuteten Zinssenkung ist ein schönes Beispiel dafür, daß das Fugmann-Narrativ vom Weg des grössten Schmerzes grundsätzlich falsch ist. Im Gegenteil gilt hier auch das (universelle) Prinzip der kleinsten Wirkung. Der Markt geht immer diesen Weg. Der grösste Schmerz ist nur Teil der subjektiv beim Individuum verbleibt. Also der Fisch der gefressen wird, während der Schwarm stets den Gesamtverlust minimiert.

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