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Zinsen senken? Aktuelle Lohndaten als wichtiges Signal für EZB

Werden die Zinsen in der Eurozone doch nicht so bald gesenkt? Aktuelle Daten über höhere Löhne sind sehr wichtig für die EZB.

Geldscheine
Geldscheine. Foto: 8Photo - Freepik.com

Soll die EZB die Zinsen schon bald senken? Wichtige EZB-Offizielle haben zuletzt eher Juni als Zeitpunkt für eine erste Zinssenkung ins Spiel gebracht. Neben der Inflation als Hauptkennzahl hat die Zentralbank zuletzt verstärkt auch das Lohnwachstum in der Eurozone ins Visier genommen. Erst vor drei Wochen sagte Christine Lagarde, die Lohndaten seien von entscheidender Bedeutung für die Beurteilung, wann die EZB die Zinsen senken wird. Die Logik dahinter ist recht einfach: Je stärker die Löhne steigen, desto stärker müssten die Unternehmen zwecks Refinanzierung der Lohnsteigerungen auch ihre Produktpreise anheben, was eine Lohn-Preis-Spirale verursachen kann, wodurch die Inflation angeheizt wird. Und genau so etwas wollen Zentralbanken vermeiden. Heute nun gibt es neueste Daten zum Thema Lohnwachstum.

Wachstum der Löhne auf sehr hohem Niveau – Senkung der Zinsen dauert noch?

Laut Daten der EZB sind die Löhne in der Eurozone (Tariflöhne) im vierten Quartal 2023 um 4,5 % im Jahresvergleich gestiegen, im Vergleich zu einem Wachstum von 4,7 % im dritten Quartal 2023. Das Wachstum sinkt also geringfügig – eine gute Nachricht für alle Beobachter, die auf bald sinkende Zinsen hoffen? Nicht so ganz! Die folgende Grafik, die bis zum Jahr 2005 zurückreicht, zeigt die Dimension des derzeitigen hohen Niveaus der Lohnzuwächse.

Grafik zeigt Wachstum der Löhne in der Eurozone seit dem Jahr 2005

Ökonomen mit aktueller Einordnung

Inzwischen haben die Ökonomen der Commerzbank diese aktuellen Daten zum Lohnwachstum in der Eurozone eingeordnet. Demnach deuten bereits vorhandene, von der EZB ausgewertete Tarifabschlüsse auf einen unverändert hohen Lohnauftrieb im laufenden Jahr hin. Außerdem steige wieder der Anteil der Unternehmen, die mit Preissteigerungen rechnen. Eine Trendwende dürfte der Rückgang von 4,7 % auf 4,5 % laut den Ökonomen noch nicht darstellen, zumal mehrere experimentelle Lohnindikatoren auf weiterhin kräftigen Lohnauftrieb hindeuten würden.



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