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OPEC: Wir pumpen fleißig weiter, Non-OPEC reduziert Fördermenge

FMW-Redaktion

Die OPEC äußert sich in ihrem heute veröffentlichten Monatsbericht u.a. zu ihrem derzeitigen eigenen Überangebot an Öl, was man mit 600.000 Barrels pro Tag beziffert. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die OPEC auch schreibt sie rechne damit einem Rückgang der Öl-Fördermenge außerhalb der OPEC von 660.000 Barrels pro Tag (voher erwartet -270.000) – ein Schelm wer bei den beiden relativ nah beieinander liegenden Zahlen denken könnte die OPEC möchte rein optisch so tun, als könnte Angebot und Nachfrage demnächst in ein echtes Gleichgewicht kommen, in dem die NON OPEC-Staaten so viel reduzieren wie die OPEC zu viel produziert.

Denn auch die Golfstaaten sähen sehr gerne höhere Ölpreise, aber nur wenn die Fracking-Industrie den Bach runtergeht. So erwartet die OPEC auch, dass Öl-Förderer aus den USA in 2016 zu den größten Verlierern bei der Fördermengen-Reduzierung gehören werden, die ja aufgrund des niedrigen Ölpreises nötig wäre. Die Veröffentlichung des OPEC-Berichts überschneidet sich mit der Aufhebung der westlichen Sanktionen gegen den Iran – auf den nimmt der OPEC-Bericht keinen Bezug. Somit ist das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage schon wieder dahin, wenn der Iran noch in 2016 500.000 bis 1 Mio Barrel pro Tag mehr fördert – die kommen auf der Angebotsseite noch hinzu.

Die OPEC erwartet eine Förderung seiner Mitglieder von 31,6 Mio Barrels pro Tag in 2016, wobei man bedenken muss, dass Indonesien als Neu-Mitglied mit seinem 700.000 pro Tag dazugekommen ist. Im Dezember förderte man insg. auf extrem hohen 32,2 Mio pro Tag. Saudi-Arabien sieht (nach außen) die ganze Lage recht gelassen. Erst am Wochenende wurde verkündet man werde den niedrigen Ölpreis aushalten anstatt die Fördermenge zu kürzen. Ölminister Al-Naimi sagte er sei optimistisch über eine Erholung des Ölpreises.

Das Fazit: Alles weiter im alten Takt. Alle fördern kräftig weiter, und wer zuerst die Fördermenge senkt, verliert, weil genug andere dann sofort ihre Menge erhöhen. Verlieren werden weiterhin die Produzenten mit den höchsten Kosten (USA + Kanada) und ihre Finanziers.

Hier der komplette aktuelle Ölmarkt-Bericht der OPEC.



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