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BIP und Immobilienpreise in Großbritannien: Noch nichts zu sehen vom Brexit – noch nicht!

Das britische Bruttoinlandsprodukt für das 3. Quartal wurde heute veröffentlicht. Die Zahlen für das erste volle Quartal nach dem Brexit-Vote bleiben erstaunlich stabil mit...

FMW-Redaktion

Das britische Bruttoinlandsprodukt für das 3. Quartal wurde heute veröffentlicht. Die Zahlen für das erste volle Quartal nach dem Brexit-Vote bleiben erstaunlich stabil mit +2,3% im Jahresvergleich und +0,5% im Quartalsvergleich. Sehr interessant, wie diese Detailgrafik erläutert: In den letzten beiden Quartalen wurde das BIP-Wachstum in UK fast ausschließlich getrieben durch höhere Löhne (oranger Balken).

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Das britische „Office for Budget Responsibility“ hat bereits vorgestern mitgeteilt, dass man seine BIP-Aussichten für 2017 stark nach unten angepasst hat von bisher 2,2% auf 1,4% Wachstum. Die Unsicherheit durch den Brexit werde Unternehmen dazu veranlassen Investitionen zu verzögern, und das schwache Pfund werde den Konsumenten Schwierigkeiten bereiten (steigende Preise wg. deutlich teureren Importen).

Aber für den Augenblick, für hier und heute, hat das BIP im 3. Quartal „standgehalten“, um es mal so zu sagen, wo man vielleicht schon drastische Einbrüche hätte erwarten können. Die Ausgaben der Konsumenten stiegen im Quartalsvergleich um 0,7%, und die Investitionen von Unternehmen stiegen sogar auch noch, um immerhin 0,9%. Da hätte man doch glatt mal -10% erwarten können, aber nein, noch kein Einbruch. Noch!

Immobilienpreise

Noch eine sehr interessante, und durchaus erstaunliche Entwicklung: Auch nach dem Brexit-Vote steigen die Immobilienpreise in London weiter. Im Oktober lag die Preissteigerung auf Jahresbasis bei 9,1%, was aber immerhin vom Wachstum her der niedrigste Wert seit drei Jahren war. Es soll jetzt einen Londoner Bürger das 14fache des Jahres-Durchschnittslohns kosten ein Haus zu kaufen – ein Rerkordwert! Als Preistreiber treten interessanterweise Käufer aus Übersee in Erscheinung, die nach einem sicheren Hafen für ihr Geld suchen. Da denken wir mal zu aller erst an die Chinesen, die derzeit auch in Deutschland alles aufkaufen, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Dazu kommen Inländer in UK, die bei immer noch extrem niedrigen Zinsen nach Alternativen suchen. Also, auch hier hat noch kein Brexit-Effekt eingesetzt. Wir trauen dem Frieden aber noch nicht wirklich. Der Einbruch, da sind sich die allermeisten Beobachter einig, kommt erst richtig in 2017.

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Zum Vergrößern bitte anklicken. Das BIP-Quaratlswachstum in UK. Grafik: Office for National Statistics

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Zum Vergrößern bitte anklicken. Grafik: Office for National Statistics

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