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Nächste Herabstufung für Apple-Aktie Apple und Co. verlieren stark an Börsenwert nach Big Tech-Umkehr

Apple und Co. verlieren stark an Börsenwert nach Big Tech-Umkehr

Die größten Technologiewerte, die den breiten Markt im vergangenen Jahr beflügelten, haben einen weniger rosigen Start ins Jahr 2024 erwischt. Die fulminante Rallye scheint erst einmal vorbei zu sein. Im letzten Jahr zählten die Big Tech-Werte noch zu den klaren Gewinnern und trieben aufgrund ihrer hohen Marktgewichtung die Aktienmärkte in immer höhere Gefilde. Angeführt von Nvidia, Apple und den anderen Mitgliedern der sogenannten „Magnificent Seven“ erreichte der Technologieindex Nasdaq 100 im Dezember sogar ein neues Allzeithoch. Doch zuletzt büßten die Tech-Giganten deutlich an Börsenwert ein, angeführt von einem 383-Milliarden-Dollar-Rückgang von Apple.

Magnificent Seven: Apple & Co. geben nach

Die Magnificent Seven-Aktien, zu denen Apple, Amazon.com, Alphabet, Microsoft, Meta Platforms, Tesla und Nvidia gehören, haben in den letzten vier Handelstagen deutlich nachgegeben, was laut dem Bloomberg Magnificent 7 Price Return Index die längste Verlustserie seit einem Monat darstellt. Die Aktien von Apple, die in diesem Zeitraum um 4,6 % gefallen sind, führen den Rückgang an, der eine Marktkapitalisierung von 383 Mrd. USD vernichtet hat. Der Nasdaq 100 Index ist in den letzten vier Handelstagen ebenfalls gefallen. Von seinem Hochpunkt am 28. Dezember büßte der Tech-Index innerhalb von vier Handelstagen über 3,5 % ein.

„Wir wissen nicht, ob die Rallye des letzten Jahres vollständig beendet ist, aber es ist völlig normal, dass die Aktienmärkte nach solch einer fulminanten Rallye, wie wir sie seit Ende Oktober erlebt haben, wieder zurückgehen“, sagte Steve Sosnick, Chefstratege bei Interactive Brokers Group. „Ohne die Faktoren zum Jahresende, wie die Zinssenkungshoffnung und die fallenden Kapitalmarktrenditen, die die Rallye beflügelt haben, denke ich, dass die Party langsam ausklingt.“

Apple: Die Magnificent Seven-Aktien fallen in 2024 - Big Tech-Rallye vorbei?
Top-Aktien des Jahres 2023, die Magnificent Seven, fallen zum Jahresauftakt

Big Tech: Gewinner werden zu Verlierern

Der jüngste Rückgang von Apple und den anderen Big Tech-Werten ist ein Zeichen dafür, dass die Zweifel der Anleger an der Tragfähigkeit der massiven Rallye im Jahr 2023 zum Teil berechtigt waren. Obwohl die Gruppe der Magnificent Seven im vergangenen Jahr um mehr als 100 % zulegte, angetrieben von einem Hype um künstliche Intelligenz, kühlten sich die Gewinne in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 ab.

Bei den Anlegern kommen allmählich Zweifel auf, dass die Zinssenkungen in diesem Jahr doch nicht so üppig ausfallen, wie es der Markt zuletzt eingepreist hat. Sollte der Federal Reserve nämlich die erhoffte weiche Landung der Wirtschaft gelingen, käme es wohl zu deutlich weniger Zinssenkungen als erwartet. Aktuell gehen die Marktteilnehmer immer noch von sechs Senkungen aus, obwohl die Zinsprognosen (Dotplot) der Fed nur drei signalisieren.

„Es wird nicht zu einem hohen einstelligen oder zweistelligen Gewinnwachstum der Unternehmen kommen, wenn wir etwas Schlimmeres als eine weiche Landung erleben“, sagte Sosnick. „Aber bei einem Soft Landing wird es keine sechs Zinssenkungen geben“.

Apple und Tesla unter Druck

Einige Mitglieder der Big Tech-Gruppe, wie Apple und Tesla, standen Anfang des Jahres ebenfalls unter besonderem Druck. Die Analysten von Barclays Plc stuften Anfang der Woche die Aktien des Tech-Giganten Apple auf „untergewichten“ herab und erklärten, dass sie für die Zukunft eine schwache Nachfrage nach iPhones erwarten.

Der Aktienkurs von Tesla hat in den letzten vier Tagen fast 10 % verloren, die längste Verlustserie seit mehr als vier Wochen. Obwohl Tesla am Dienstag meldete, dass es im vierten Quartal mehr Elektrofahrzeuge auslieferte als von Analysten erwartet, verlor das Unternehmen seinen Platz als größter Verkäufer von Elektroautos an den chinesischen Konkurrenten BYD.

Nächste Herabstufung für die Apple-Aktie

Apple war zuletzt eine der unbeliebtesten Tech-Aktien an der Wall Street. Wachsende Bedenken hinsichtlich der iPhone-Verkäufe haben nun zu einer zweiten Herabstufung in dieser Woche geführt und die vorsichtige Haltung der Analysten untermauert.

Harsh Kumar von Piper Sandler & Co. senkte am Donnerstag sein Apple-Rating und verwies auf ein schwaches makroökonomisches Umfeld in China, das die Nachfrage nach iPhones dämpfen wird.

Wir sind besorgt über die Handy-Lagerbestände“, sagte Kumar in einer Notiz und senkte seine Empfehlung für Apple von „Übergewichten“ auf „Neutral“, nachdem er seit März 2020 eine optimistische Sichtweise vertreten hatte. „Die Wachstumsraten bei den Verkaufszahlen haben ihren Höhepunkt erreicht“, sagte er.

Die Herabstufung von Kumar folgt einer noch pessimistischeren Haltung der Kollegen von Barclays Plc, wo die Analysten unter der Leitung von Tim Long am Dienstag ihre Einstufung auf „Untergewichten“ senkten.

Zu Beginn des Jahres 2024 war Apple bereits die große Tech-Aktie mit den wenigsten bullischen Empfehlungen, wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht. Durch die Herabstufung von Piper Sandler sinkt das „Buy Equivalent Ratio“ noch weiter – der Prozentsatz der Analysten, die das Unternehmen positiv bewerten, ist somit auf einem Dreijahrestief.

Apple ist derzeit eine unbliebte Tech-Aktie
Apple unbeliebt wie lange nicht – Das „Buy Equivalent Ratio“ fällt weiter und erreicht ein Dreijahrestief

Apple war das einzige große Technologieunternehmen, das in den letzten vier Quartalen einen Umsatzrückgang verzeichnete. Die Wall Street rechnet derzeit mit einem Umsatzwachstum von nur 3,6 % im Geschäftsjahr 2024 und einer Gewinnsteigerung von 7,9 %, so der Durchschnitt der von Bloomberg zusammengestellten Analystenschätzungen. Kein Wunder also, dass die Aktie, die im vergangenen Jahr um fast 50 % gestiegen war, in den ersten Sitzungen des Jahres 2024 ins Straucheln geraten ist.

Magnificent Seven müssen sich beweisen

Allerdings ist es wahrscheinlich noch zu früh, um zu sagen, dass die Rallye im Technologiesektor vorbei ist. Die kräftigen Gewinne des Jahres 2023 machten die Verluste des Vorjahres wieder vollständig wett, und einige der Tech-Giganten – Amazon, Alphabet, Meta und Tesla – liegen immer noch unter ihren Allzeithochs, was darauf hindeutet, dass sie noch Luft nach oben haben könnten.

Aber auch die größten Tech-Namen haben im Jahr 2024 noch viel Arbeit vor sich. Laut Sosnick müssen die Unternehmen weiterhin nicht nur solide, sondern auch profitable Technologie liefern.

„Im Dezember haben alle die Filetstücke gekauft“, sagte er. „Jetzt müssen wir sehen, ob das Steak auch wirklich gut ist“. Die Berichtssaison, die Ende der nächsten Woche beginnt, dürfte neue Hinweise liefern, ob die massiven Kursanstiege in 2023 gerechtfertigt sind.

FMW/Bloomberg



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