Indizes

Aktienmärkte im Anstieg – warum eine schlechte Konjunktur gut ist

Die Aktienmärkte sind im Anstieg. Hier ein kurzer Blick, warum schlechte Wirtschaftsdaten positiv ausgelegt werden.

Man wird die merkwürdige Logik der Börse oft nicht auf den ersten Blick verstehen. Aber auf den zweiten und dritten Blick können merkwürdige Kursbewegungen der Aktienmärkte dann doch Sinn ergeben. Denn die Börse handelt stets die Zukunft! Seit gestern Mittag sehen wir, wie Nasdaq und Co im Auftrieb sind. Dies hat mit schlechten Konjunkturdaten aus den USA zu tun.

Gestern wurde ein schlechteres Verbrauchervertrauen aus den USA gemeldet. Und heute um 14:30 Uhr wurde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aus den USA leicht schwächer gemeldet als erwartet, ebenso die Preiskomponenten des BIP. Die Renditen für US-Staatsanleihen und der US-Dollar tendieren abwärts, die Aktienmärkte steigen (siehe TradingView Chart mit Bewegung seit gestern). Wir sehen gestern und heute zwei Aufwärtsschübe bei Nasdaq und S&P 500 (blau und gelb im Chart). Gleichzeitig fallen die Renditen, eine klar erkennbare negative Korrelation. Die Märkte gehen bei schlechteren Wirtschaftsdaten davon aus, dass die Inflation niedriger ausfällt, und dass die Federal Reserve vermutlich weniger Anlass hat, die Zinsen noch weiter anzuheben.

Steigende Aktienmärkte im Vergleich zu fallenden Anleiherenditen und US-Dollar

Nicht weiter steigende Zinsen und/oder sogar die Aussicht auf früher sinkende Zinsen sind gut für Aktien. Denn je niedriger die Zinsen, desto niedriger die Kreditkosten für Unternehmen und Verbraucher, was Konsum und Investitionen ankurbelt. Dieses Szenario, was wohl erst mit einer Verzögerung von mehr als einem Jahr wirken sollte, wird aber sofort in Form steigender Aktienmärkte dargestellt, sozusagen als Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Die Geldpolitik der Zentralbanken befindet sich nun mit ihrer Zinswende fast im Höhepunkt. Und nun geht es darum, ob dieser Höhepunkt schon da ist, oder ob es noch ein klein wenig bergauf geht.

Dieser Push für die Aktienmärkte, der seit gestern Mittag vorhanden ist, basiert wie gesagt auf den Konjunkturdaten aus den USA. Die Märkte können daher bei einer neuen Nachrichtenlage auch wieder abwärts tendieren. Die nächste große Chance dafür besteht am Freitag, wenn die US-Arbeitsmarktdaten für August veröffentlicht werden.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

4 Kommentare

  1. Schlichtweg falsch!
    Eine schlechte Konjunktur ist niemals gut für Märkte.

    Die Überschrifft müsste lauten „Warum trotz schlechter Wirtschaftsdaten die Leute kaufen wie blöde“.
    Dann könnte man das auch direkt erklären: Notgeile dummheit treibt die verblendeten Long only deppen vorran!
    Animal Spirit is in the House…. Eine Schande.

  2. Richtig Anton! Bei den FMW Autoren frag ich mich mittlerweile auch was da teilweise für ein Blödsinn geschrieben wird!

  3. Sehr kurzfristige Sichtweise, zuerst muss die sichere Rezession / Stagflation eingepreist werden. Bisher hat fast jede Rezssion die Börsen belastet warum sollte es auf diesen hohen Kursen anderst sein? Herr Fugmann hat da bestimmt eine andere Meinung.
    Es ist auffallend ,dass Herr Kummerfeld aus kurzen Bewegungen oft längere Trends ableitet.

  4. Vielleicht zu Kenntnis nehmen,dass Börsen auch bei fallenden Zinsen noch fallen können.
    Beispiel 2007: S&P ca.1500 Pt. – 10Jahre US- Bondrendite ca. 4% wie heute und weiter fallend, der S&P ist stark gefallen und brauchte etwa 6Jahre bis er wieder auf 1500 Pt. war.
    Die MMT – Generation wird irgendwann schmerzlich die Erfahrung machen, dass Börsen auch mehrere Jahre fallen können und dies trotz fallenden Zinsen.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage