Europa

Auftragseingänge der Industrie stürzen kräftig ab

Die Auftragseingänge der Industrie stürzten kräftig ab. Im Juli waren es -10,5 % im Jahresvergleich. Hier dazu aktuelle Detailinformationen.

Industrieproduktion

Die Auftragseingänge der deutschen Industrie (Verarbeitendes Gewerbe) stürzen kräftig ab. Wie vor wenigen Minuten veröffentlichte Daten vom Statistischen Bundesamt zeigen, sinken sie im Juli im Monatsvergleich um 11,7 %. Im wichtigeren Jahresvergleich sinken sie um 10,5 %.

Große Schwankungen der Auftragseingänge im Monatsvergleich

Für den kurzfristigen Monatsvergleich der Auftragseingänge, wo es im Vormonat um 7,6 % stark nach oben ging, und wo es jetzt so deutlich abwärts geht, schreiben die Statistiker: „Damit setzten sich die in den vergangenen Monaten beobachteten großen Schwankungen des Auftragseingangs auch im Juli 2023 fort. Für Juni 2023 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg des Auftragseingangs gegenüber Mai 2023 von 7,6 % (vorläufiger Wert: +7,0 %). Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von Mai bis Juli 2023 um 3,1 % höher als in den drei Monaten zuvor“.

Ein Großauftrag beeinflusst die Gesamtstatistik massiv

Zu beachten sind die Großaufträge. Dazu schreiben die Statistiker: „Der starke Rückgang der Auftragseingänge im Juli 2023 ist zu einem beträchtlichen Teil auf einen sehr umfangreichen Großauftrag im Luft- und Raumfahrzeugbau im Juni 2023 zurückzuführen. Der Luft- und Raumfahrzeugbau gehört zum Bereich des Sonstigen Fahrzeugbaus. Bedingt durch den Großauftrag im Vormonat sind hier die Auftragseingänge im Juli 2023 um 54,5 % gegenüber Juni 2023 gesunken, nachdem sie im Juni 2023 nach Revision um 72,4 % gegenüber Mai 2023 gestiegen waren.“

Schwäche in anderen Bereichen

Aber abgesehen von diesem einen Großauftrag gibt es eine echte Schwäche der Auftragseingänge in vielen anderen Bereichen der Industrie. Hier dazu weitere Ausführungen der Statistiker: Insgesamt ist der Auftragseingang im Juli 2023 aber auch in vielen Wirtschaftszweigen gesunken. So trugen neben dem Rückgang im Sonstigen Fahrzeugbau auch Auftragsrückgänge in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (-23,6 %), im Maschinenbau (-8,7 %), in der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (-16,7%) und von Metallerzeugnissen (-14,2 %) zum negativen Gesamtergebnis bei. Einen Anstieg der Auftragseingänge um 2,7 % konnten im Juli 2023 dagegen die Hersteller von Kraftwagen und -teilen verzeichnen.

Im Bereich der Investitionsgüter sank der Auftragseingang (einschließlich Großaufträge) im Juli 2023 um 15,9 % gegenüber dem Vormonat. Bei den Vorleistungsgütern ergab sich ein Rückgang um 4,5 %, bei den Konsumgütern um 8,2 %. Die Auslandsaufträge reduzierten sich um 12,9 %. Dabei nahmen die Aufträge aus der Eurozone um 24,4 % ab. Die Aufträge von außerhalb der Eurozone sanken um 4,1 %, die Inlandsaufträge gingen um 9,7 % zurück.

Die folgende Langfristgrafik zeigt den Rückgang der Auftragseingänge der Industrie im großen Bild.

Auftragseingänge der Industrie seit 2015



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1 Kommentar

  1. Das wird sich ja auch wohl kurzfristig in den Arbeitslosenzahlen bemerkbar machen.
    Aber, wenn alles mit der Deindustrialisierung für die grüne Ökosekte optimal läuft, dann werden die 10 oder noch mehr Prozent weniger Auftragseingänge dadurch nicht zu steigenden Firmepleiten oder Firmenschließungen führen, weil die Firmen gar nicht mehr im Land sind. Gut, die Zombiefirmen müssen im Inland verarbeitet werden, denn für die ist es sowieso zu spät.
    Wenn geschätzte 30% der Firmen Deutschland verlassen, schließen oder pleite gehen, wird auch der Fachkräftemangel sich entspannen.
    Auch der Energieverbrauch wird sinken. Nur blöd, dass auch die Gewerbesteuereinnahmen der Städte sinken, die ja eine schnell anwachsende Zahl von Geflüchteten unterhalten müssen.
    Und die etwa 12 % steigende Grundsicherung ab 2024, wird nun nicht gerade die sich unter den Geflüchteten befindlichen Wirtschaftsflüchtlinge abschrecken.
    Mal sehen, wie die „Fachkräfte“ in den Ministerien sich die Zahlen schönreden werden, und wieviel zusätzliche Sondervermögen aktiviert werden müssen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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