Immobilien

Ex-Inflationsexperte der BOE „Häusermarktkollaps wird Bank of England zu Zinssenkung zwingen“

Nach Ansicht eines Ex-Inflationsexperten der Bank of England wird sie durch den Häusermarktabsturz zu schnellen Zinssenkungen gezwungen.

Häuser in Leeds

Die Bank of England erhöhte parallel zur EZB letzte Woche ihren Leitzins um 0,50 Prozentpunkte. Man liegt in Großbritannien jetzt bei 4,0 Prozent. Ist die britische Zentralbank die erste, die noch 2023 nach dem Zinserhöhungszyklus umschwenkt hin zu Zinssenkungen? Wir hatten Ende Januar über Signale vom Geldmarkt berichtet, die bereits darauf hindeuten.

Ex-Notenbanker: Bank of England wird Zinsen schnell senken müssen

Läuft der Immobilienmarkt in Großbritannien derart schlecht, dass die gestiegenen Zinsen dann doch zu viel des Guten waren, und man in der Tat die Zinswende gen Süden einleiten wird? Absackende Immobilienpreise werden die Bank of England (BOE) nach Ansicht des früheren britischen Notenbankers Danny Blanchflower zu einer schnellen Senkung der Zinsen zwingen, so Bloomberg aktuell. Mit zunehmender Wirkung der geldpolitischen Straffung sei mit “wirklich schlechten Daten” zu rechnen.

“Wir sehen, dass die Häuserpreise abrutschen”, sagte Blanchflower am Dienstag im Interview mit Bloomberg Radio. “Die Konjunktur lässt rapide nach, und damit werden sich wirklich unschöne Dinge zeigen. Darauf werden die Zentralbank und die Märkte reagieren.” Noch stehe die volle Wirkung der bisherigen Zinserhöhungen aus. Gegenüber den Bewertungshochs aus der Corona-Pandemie hat sich die Lage am britischen Wohnimmobilienmarkt deutlich eingetrübt. Die monatlichen Preisdaten weisen abwärts, und die Zahl der Hypothekenzusagen sinkt.

“Als ich bei der Bank of England saß, war es meine Aufgabe, darüber nachzudenken, wie hoch die Inflation in 18 Monaten bis zwei Jahren sein würde”, führte Blanchflower aus. Die Anpassung der Zinsen sei jetzt nötig, da es Zeit brauche, bis die Änderungen Wirkung zeigen. “Was in Betracht gezogen werden sollte, ist der kollabierende Häusermarkt und die nachlassende Konjunktur”, so Blanchflower.

Blick auf Inflation, Leitzins und Häuserpreise in Großbritannien

FMW: Blicken wir im folgenden Chart auf die Entwicklung seit 2018. Wir sehen als blaue Linie den in 2022 rasch gestiegenen Leitzins der Bank of England, angehoben von 0,00 auf 4,00 Prozent in wenigen Monaten. Dazu sehen wir die Inflation in Großbritannien (orange), die fast im Hoch bei 10,5 Prozent liegt. In türkis sehen wir die Entwicklung des britischen Häuserpreisindex. Nach jahrelanger Rally fallen die Preise wie in der restlichen westlichen Welt seit einigen Monaten. Wie man sieht: In Großbritannien geht es zügig abwärts mit den Immobilienpreisen. Und noch ist die Inflation sehr hoch. Was kann das von Blanchflower angedeutete Szenario für Anleger bedeuten? Short im britischen Pfund?

FMW/Bloomberg/Chart TradingView



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1 Kommentar

  1. Echt jetzt? – Ex! – Inflationsexperte????

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