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Klare Belege, wie China Russland unterstützt China liefert Rüstungsmaterial nach Russland, zeigen Zolldaten

China Russland liefert Rüstung

Eine Auswertung von chinesischen und russischen Zolldaten belegt, dass China über staatseigene Unternehmen Rüstungsgüter direkt an Militärfirmen in Russland liefert. Auch andere Staaten unterstützen Russland.

Rüstung für Russland: Vorwürfe von Biden an China

Die Biden-Administration beschuldigt wiederholt, dass chinesische Firmen militärische Güter an die russische Militär- und Verteidigungsindustrie liefern. Im Juni des vergangenen Jahres setzte die US-Regierung fünf chinesische Unternehmen auf eine „Schwarze Liste“ des US Commerce Department, um Exporte amerikanischer Zulieferer an diese Hersteller zu erschweren. Ende Januar erneuerte Biden seine Vorwürfe gegenüber China.

Die Lieferungen sollten auch Teil der Gespräche zwischen dem amerikanischen Außenminister Antony Blinken und den chinesischen Vertretern sein. Sogar ein Treffen mit Xi Jinping scheint möglich. Es war zunächst unklar, auf welche Informationen Joe Biden sich bezog, aber geheimnisvolle Flüge der Volga-Dnepr Airlines mit teils abgeschalteten Transpondern deuteten bereits vor einer Weile darauf hin, dass militärische Güter von China nach Russland geflogen werden.

Auswertung chinesischer und russischer Zolldaten

Nun untermauert eine Auswertung chinesischer und russischer Zolldaten den Verdacht und offenbart, dass der Staat China direkter in die Unterstützung Russlands involviert ist, als zuvor vermutet wurde. Nach Recherchen von C4ADS, einer gemeinnützigen Organisation in Washington, die sich auf die Identifizierung von Bedrohungen für die nationale Sicherheit spezialisiert hat, sind staatseigene Konglomerate an den Lieferungen beteiligt. Die Zolldaten listen Lieferungen von Navigationsinstrumenten, Teilen von Anti-Raketen-Radar-Anlagen, Laborausrüstung, Transmittern (für Raketen) oder Teilen für Helikopterrotoren auf.

Die Zolldokumente belegen, dass diese Teile an Empfänger gegangen sind, die unmittelbar der russischen Rüstungsindustrie zugeordnet werden können. Ebenso belegen die Daten, dass die zugehörigen Ausfuhrgenehmigungen eingeholt wurden, was bedeutet, dass die zuständigen Ministerien, wie Verteidigung und für Auswärtige Beziehungen, eingebunden waren. Insgesamt finden sich in den russischen Zolldaten 84.000 Lieferungen seit Kriegsbeginn, die die US-Regierung als „kritisch für das russische Militär“ einstuft.

Chips, Chips, Chips

Neben diesen offensichtlichen militärischen Gütern liefern chinesische Firmen auch andere sogenannte „Dual-Use“-Produkte, Waren, die sowohl zivil als auch militärisch verwendbar sind, insbesondere Chips. Die Sanktionen gegen Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine haben zu einem praktischen Abbruch des Nachschubs an Halbleitern geführt.

Zwischen 2014 und 2021 kaufte Russland im Durchschnitt für 40 Millionen US-Dollar (ca. 32 Millionen Euro) Chips ein, aber im ersten Monat nach Inkrafttreten der Sanktionen ging dies auf 14,71 Millionen US-Dollar (ca.12 Millionen Euro) zurück. Seitdem suchen russische Unternehmen immer mehr Wege, Chips einzukaufen, wobei China die wichtigste Quelle ist, von der Russland im Oktober 2022 Chips im Wert von 24,9 Millionen US-Dollar (ca. 20 Millionen Euro) einkaufte. Andere Lieferanten sind Hongkong, Türkei und Dubai, aber russische Quellen berichten von einer Ausfallrate von 40% der chinesischen Chips.

Liefert Nordkorea Raketen gegen Nahrungsmittel?

Seit September wird in Sicherheitskreisen spekuliert, dass Nordkorea Munition, insbesondere für die Kalashnikov, liefert. Der amerikanische Nationale Sicherheitsberater John Kirby legte am 20. Januar bei einer Pressekonferenz Satellitenfotos vor, die eine Lieferung von Munition und Waffen zeigen sollen. Anfang November 2022 hatte das Slimson Center, das sich auf die Analyse Nordkoreas spezialisiert hat, über Aktivitäten an der Russisch-Koranischen Freundschaftsbrücke berichtet.

Dort traf nach fast dreijähriger Pause der erste russische Zug ein und die Bahnhofsanlage wurde umgebaut, um Satellitenbilder zu erschweren. Mitte Dezember wurden weitere Züge gesichtet und es wurde erkennbar, dass nicht nur Güter beladen, sondern auch Waren ausgeladen wurden, obwohl es nicht möglich war, die Art dieser Waren zu bestimmen. Es ist jedoch naheliegend, dass es sich um Lebensmittel handelte, da die Lebensmittelversorgung in Nordkorea so schlecht ist wie seit den 1990ern nicht mehr.



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22 Kommentare

  1. Das sollte möglichst den Einsatz der Nato- Soldaten in der Ukraine kompensieren.
    Oder glaubt wirklich Jemand, dass die hochkomplizierten und teilweise satellitgesteuerten Waffen von Ukrainern nach einer kurzen Einweisungszeit bedient werden können? Oder ein Leo?
    Baerbock hatte nämlich recht.
    Deutschland befindet sich bereits im Krieg mit Russland.
    Da eine Atommacht nicht besiegt werden kann, kann sich jeder ausrechnen, wo es hingeht.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Wenns schlecht läuft für die Russen und das Reich zerfällt, stehen vielleicht irgendwann US-Truppen an Chinas Nordgrenze. China wird Russland unterstützen bis zum geht nicht mehr, damit Russland stabil bleibt.

    1. Unfug. Wenn Russland zerfällt sackt sich China die ihnen einst von Russland geklauten Gebiete wieder ein. Plus „Zinsaufschlag“.

      1. Kurzfristig möglich. Mittelfristig muss China dann damit rechnen alleine gegen die Nato welche dann noch um einen russischen Vasallen ergänzt wird zu kämpfen. Grund mit Taiwan schon bekannt, Beginn jederzeit sobald die Halbleiterbranche nach Greatland umgezogen ist. Will das China?

    2. China bekommt im Augenblick billige Rohstoffe aus Russland. Die benötigt, besonders Wasser, das Milliarden-Volk mehr als alles andere. Deshalb hat China kein Interesse an einem starken Russland! Wohl aber an der Aufrechterhaltung der bestehenden Ordnung. Die Politik der verdeckten Unterstützung wird also weitergehen.

  3. Die Chinesen wollen auch am Putins Vernichtungskrieg gegen Europa mitverdienen.

    1. dein Satz ist unvollständig – da fehlen noch eine Menge andere Staaten

  4. Wenn Deutschland Waffen an Schurken wie den saudischen Prinzen liefert und die Amis auf Wetterballons ballern, können die Chinesen auch nichts mehr falsch machen in der Welt.

  5. Waffen ist Kriegsgebiet zu liefern war und ist immer falsch.

    Schon als ab 2014 nach dem Putsch ein Bürgerkrieg in der Ukraine stattfand war dies falsch. Ich kann mich aber an keinen Artikel vom Autor erinnern, in dem er die NATO Waffenlieferungen damals, heute oder die zahlreichen Waffenlieferungen des Westens an Saudi Arabien, die Türkei und anderer, kriegsführender Staaten anprangert. Bei dieser einseitigen Betrachtung drängt sich der Verdacht der Doppelmoral auf.

    Schade, den die Kritik an China ist prinzipiell berechtigt, so aber leider nicht glaubwürdig.

    1. @Cui bono
      Oder der Autor berichtet einfach nur über chinesische Lieferungen an Russland, weil er in China lebt und einen viel besseren Einblick hat, als viele andere. Weil diese Seite der Medaille praktisch nirgendwo sonst veröffentlicht wird, und weil die Lieferungen an die Ukraine aus dem Westen sowieso 24 Stunden am Tag auf allen Medien zu lesen und zu sehen sind.

      Außerdem prangert Herr Ennoson nicht im geringsten etwas an, er berichtet sachlich und unaufgeregt.
      Was Einseitigkeit und Doppelmoral betrifft, sollten gerade Sie und Ihre Kumpel hier sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen ☝

  6. Was nutzen der Pharmaindustrie Impfstoffe ohne eine Pandemie,
    und was nutzen der Waffenindustrie Waffen ohne Krieg.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Respekt, Hut ab, Helmut! Das war jetzt fast schon philosophisch.
      Was nutzt der Prepper- oder der Propagandaindustrie ein Forum ohne Helmut?

  7. In Russland rollt der Rubel ganz gewaltig, weil die westlichen Sanktionen nicht wirken:
    https://www.n-tv.de/wirtschaft/Sanktionen-reissen-Rekordloch-in-Russlands-Kriegskasse-article23898912.html
    Doch zur Not kann man ja mit China billiges Gas und Öl gegen Waffen tauschen, was sehr produktiv ist.

  8. Das russische Haushaltsdefizit belief sich im Januar auf 1,8 Billionen russische Rubel, das ist 14 Mal mehr als vor einem Jahr.
    Öl- und Gaseinnahmen brachen um 46 % ein. Die Mehrwertsteuereinnahmen gingen um 44 % zurück.
    Berichtet das Finanzministerium der Russischen Föderation
    Um das Defizit zu schließen, verkaufte das Finanzministerium zum ersten Mal in der Geschichte der Russischen Föderation 3,6 Tonnen Gold aus Reservestaatsfond und machte auch die letzten verfügbaren Devisenreserven, die nicht dem Westen unterliegen Sanktionen – das sind 310 Milliarden chinesische Yuan aus diesem Fond locker.

    1. @Cui bono
      Wenn das alles so bekannt ist, warum rasten dann die Russland-Juenger so aus?

      Ein Teil sind die Dual-Use. Ein anderer ist – und der ist das erste Mal belegt-, dass China Ruestungsgueter an die russische Rustungsindustrie liefert.

      Ich kann an dem Artikel auch keinen Vorwurf an China erkennen. Er berichtet nur einfach, was die Daten hergeben. Dort ist nicht ein einziges Wort des Vorworfes zu lesen, weder implzit noch explizit.

      Und noch etwas: Der Autor hat vor etwa ein Jahr den ersten Artikel fuer FMW geschrieben. Wie sollte er da also 2014 etwas schreiben? Herr Ennoson schreibt bis auf wenige Ausnahmen ueber China. Warum sollte er also Lieferungen der NATO anprangern?

      Aber den Artikel, ob China Panzern liefern wird, den koennen Sie ja schreiben. Sie scheinen ja fundierte Kenntnisse und fundierte Quellen zu kennen, die sie zitieren koennen.

  9. „Die Biden-Administration beschuldigt..“

    „Nach Recherchen von C4ADS, einer gemeinnützigen Organisation in Washington, die sich auf die Identifizierung von Bedrohungen für die (amerikanische) nationale Sicherheit spezialisiert hat..“

    „Der amerikanische Nationale Sicherheitsberater John Kirby legte am 20. Januar bei einer Pressekonferenz Satellitenfotos vor, die eine Lieferung von Munition und Waffen zeigen sollen…“

    Das sind ja hervorragende Quellen die uns Herr Ennoson hier recherchiert hat.

    Und das China Russland Dual-Use Güter verkauft ist kein Geheimnis und schon lange bekannt. Auch die Mainstream Medien haben schon 2022 breit darüber berichtet.

    Eine interessante Frage hätte im Artikel lauten können: gibt China angesichts der jüngsten, westlichen Waffenlieferungen schwerer Panzer an die Ukraine seine bisherige Zurückhaltung bald auf?

  10. Daß es zur Zeit nicht zu amerikanisch-chinesischen Konsultationen kommt, beunruhigt mich deswegen, weil sich bei den USA und der Volksrepublik China um die beiden weltweit größten Volkswirtschaften handelt. Der 46. US-Präsident Joseph Robinette Biden muß sich den 45. US-Präsidenten Donald John Trump zum Vorbild nehmen(,)und ein persönliches Treffen mit Nordkorea-Lenker Kim Jong-Un erwägen.

  11. @Holger Voss
    Sie scheinen wohl zu vergessen, dass es im November auf Bali ein persoenlches Treffen gab und auch am Rande der Klimakonferenz zu Konsultationen kam.
    Die USA hatten wegen des Ballons sogar in Bejing angerufen, nur da nahm keiner ab…

  12. Hallo Stefan Weidner,

    Taiwan gehört völkerrechtlich zu Festlandchina.
    Das ist auch mit Zustimmung der USA von der UN so abgesegnet worden. Gut, was interessieren die USA denn schon das Völkerrecht, wenn es z. B. um Öl geht. Aber hier ziehen die USA sich ganz eindeutig zurück, was keine Schwäche bedeuten soll. Natürlich kann man noch vorher einige Milliarden an Rüstung an Taiwan liefern, die dann auch den Festlandchinesen Probleme bereiten werden. Aber wenn China Taiwan beginnt „heim ins Reich zu holen“ dann wir es wirtschaftlich für die USA in Taiwan nichts mehr zu verteidigen geben. Also wird Taiwan von den USA fallen gelassen, wie eine heiße Kartoffel.
    Taiwan hat kein Hinterland, und wenn China völkerrechtlich einwandfrei „den Sack zumacht“ dann wird Taiwan Niemand helfen.
    Zusammenfassend: Sobald die USA die Chipproduktion ausgelagert haben, werden sich in Taiwan einige Dinge schnell und durchschlagend ändern.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  13. Pingback: Meldungen & Nachrichten vom 8. Februar 2023 | das-bewegt-die-welt.de

  14. Gegen die ehrwührdigen und ehrenhaften Freunde wird es der Westen auch in Afrika schwer haben. Die beiden Kumpelstaaten pflegen und befördern ihre ganz eigenen Werte. Und das sind genau die, die sie und ihre nützlichen Marktschreier beim Westen am lautesten kritisieren.

    Erst heute gelesen:
    Für viele afrikanische Länder sind die Chinesen beliebte Partner und Geldgeber. Sie seien schneller bei Entscheidungen und in der Umsetzung von Projekten als westliche Länder, mischten sich weniger in die inneren Angelegenheiten ein, und hätten weniger Skrupel vor Korruption.

    Russlands Unterstützung für Afrika umfasst vor allem drei Bereiche: Rüstung, Nachrichtendienste und Propaganda. Russland ist demnach mittlerweile der wichtigste Waffenlieferant Afrikas.
    Dazu versucht sich Moskau an die Spitze der antikolonialen Bewegung zu setzen. Glaubwürdigkeit hin oder her, das wird in Afrika gern gehört – auch wenn es offensichtlich im Widerspruch zur russischen Politik steht, sich das Nachbarland Ukraine einverleiben zu wollen.

    Korruption, Rüstung, Spionage, Krieg und Propaganda, das sind die Dinge, die die Welt am dringendsten benötigt.

  15. Natürlich eskaliert der Krieg in der Ukraine in dem Maße, in dem Waffenlieferungen das Käfteverhältnis künstlich verschieben.
    Die westlichen Waffen werden in dem bisherigen Umfang nicht kriegsentscheident sein können.
    Solange wie sich diese westlichen Waffen nur auf ukrainischen Gebiet befinden, ist Russland in einer sehr „komfortablen“ Situantion.
    Es muss aber dann die Infrastruktur im der Ukraine zerstört werden. Desto mehr westliche Waffen geliefert werden, desto mehr muss Russland dafür sorgen, dass die Ukraine unbewohnbar wird. Selbst wenn die Nato der Ukraine bei einer zerstörten Infrastruktur noch mit Soldaten zur Hilfe kommen würde, können diese Natotruppen (mit den Folgen einer vollständigen Verwüstung der Ukraine) von Russland noch recht komprimiert bekämpft werden.
    Russland kann in einem überschaubaren Raum dann die Nato bekämpfen, und auch taktische Atomwaffen einsetzen, die ganze Aufmarschgebiete der Nato verwüsten werden und mit normalen Geschützen verschossen werden können.
    Glaubt Irgendjemand, dass Russland dann mit durch Raketen transportierte Atomwaffen von der Nato angegriffen wird?
    Zusammefassend: Werden noch mehr Waffen geliefert, oder sogar Natosoldaten, dann kann es soweit kommen, das zum ersten mal in der Weltgeschichte ein Land vollkommen durch einen Krieg soweit verwüstet wird, dass es auch für den Sieger unbewohnbar wird.
    Aber auch eine unbewohnbare Ukraine wäre für Putin wohl eher zu akzeptabel, als eine Ukraine in der Nato, und mit Atomraketen an der russischen Grenze. Dann wohl lieber eine unbewohnbare Ukraine, die für die Nato ein langes Aufmarschgebiet bedeuten würde, und dann auch Jederzeit nocheinmal „umgedreht“ werden kann.
    Bei fasst immer Ostwind, darf die EU dann auch zusehen, wie sie mit dem radioaktiven Niederschlag fertig wird.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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