Die Chemiebranche leidet! Das erkennt man allen voran beim Branchenprimus BASF, wo heute früh vorläufige Zahlen für das Gesamtjahr 2023 vermeldet wurden. Ein massiver Umsatzeinbruch hat bei BASF laut Bloomberg auch die Gewinne unter die schon reduzierten Erwartungen gedrückt und verdeutlicht die Malaise der deutschen Chemieindustrie aufgrund der gestiegenen Energiepreise. Mit der bisher auf den Weg gebrachten Kostensenkung dürfte es nicht getan sein.
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) vor Sondereinflüssen liegt 2023 mit voraussichtlich 3,8 Milliarden Euro 45% unter dem Vorjahr, nachdem der Umsatz um mehr als ein Fünftel auf knapp 69 Milliarden Euro einbrach. Beide Werte liegen deutlich unterhalb der von BASF prognostizierten Bandbreite und unter den Analystenschätzungen, wie der Leverkusener Chemiekonzern am Freitag mitteilte.
“Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert aus umsatzbedingt niedrigeren Margen, die durch den erreichten Fixkostenabbau nicht kompensiert werden konnten”, erklärte BASF zum Ebit. Vor allem die Chemiesparte bleibe “unter anderem wegen ungeplanter Anlagenabstellungen deutlich unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen”, heißt es weiter. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag über dem Vorjahr.
BASF gehört zu den deutschen Chemieunternehmen, die mit höheren Energiekosten und einer nachlassenden Nachfrage zu kämpfen haben. Der Hersteller von Pflanzenschutzmitteln, Lacken und Kunststoffen hatte im Dezember Pläne zur Ausgliederung von zwei Sparten vorgestellt, um die Gewinne zu steigern, und gleichzeitig umfassende Kostensenkungen angekündigt. Außerdem will das Unternehmen seine Investitionen in den nächsten Jahren um 4 Milliarden Euro kürzen, um dem Gegenwind zu begegnen.
Den detaillierten Jahresbericht für 2023 wird BASF am Freitag, 23. Februar 2024 um 7:00 Uhr veröffentlichen im Rahmen einer Telefonkonferenz für Analysten und Investoren.
FMW/Bloomberg
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