Anstieg der Inflationsdaten
In der letzten Woche brachte der Anstieg der Produzentenpreise in den USA weitere Befürchtungen, dass wir es mit einem weiteren Überschießen der Teuerungsraten zu tun haben werden. Was uns im Herbst sogar in Deutschland Raten von bis zu fünf Prozent bescheren könnte, wie selbst Bundesbankpräsident Jens Weidmann in Aussicht stellte.
Aber genau dies macht es wahrscheinlich, dass es in 2022 eine große Kehrtwende bei der Inflationsrate geben wird. Zum einen stellen sich Produzenten und Verbraucher mit ihrem Verhalten auf diese Situation ein. Desto steiler der Anstieg, desto größer die Gegenreaktion, der Basiseffekt wirkt in anderer Richtung. Außer es gibt einen Mangel, der nicht zu beheben ist. Inflation entwickelt sich in Spitzen. Desto steiler der Anstieg, um steiler der Abschwung.
Außer in den 1970ern ging es nie mehrere Jahre bei der Inflation steil nach oben (Grafik: Advisor Perspectives):
Fazit
Unabhängig von den sich mehr und mehr widersprechenden wirtschaftlichen Parametern, befinden wir uns im Hochsommer, in einer traditionell schwierigen Phase für die Börse, die Indizes laufen fast ohne Unterlass bereits über neun Monate nach oben. Eine Korrektur an der Börse könnte jederzeit einsetzen, kurzfristig durch Anstiege der Coronazahlen, weitere Fabrikstilllegungen, Störung der Lieferketten, der Bundestagswahl in Deutschland.
Warum wir ein Szenario einer Stagflation kriegen sollen, erschließt sich mir aber nicht so ganz. Einer der ganz großen Preistreiber war stets ein Anstieg des Ölpreises, der Energie allgemein, weil diese viele weitere Preiskomponenten tangiert. Aber ist dieser Preisanstieg in den letzten Tagen und Wochen nicht bereits gestoppt, ersichtlich am Chart von Cruide Oil? Klar war Energie der große Preistreiber gegenüber 2020. Hier die Monatsvergleiche, bei den US-Daten:
Aber wie lange werden die Preise für Energie noch nach oben gehen? Gibt es nicht urplötzlich Wachstumsrevisionen nach unten – und haben wir einen echten Mangel an Öl? Der umgekehrte Basiseffekt ab März 2022 ist aus der obigen Übersicht deutlich ableitbar. Außer man erwartet für das nächste Jahr Ölpreise über 140 Dollar..
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Der optimistische Herr Müller sollte vielleicht erklären wo das weitere Gewinnwachstum herkommen sollte,
1. Bei hoher Inflation ohne oder mit starken Lohnsteigerungen und. ohne Helikoptergeld.
2. Bei steigender Besteuerung oder Regulierung der grossen Absahner, die kleineren und mittleren Firmen laufen eh schon schlecht.
3. Die schlauen Chinesen sind gerade daran das Tempo leicht abzubremsen, während der kapitalistische Westen immer weiter Gas geben muss.