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China: Goldman Sachs rät von Investitionen ab

China uninvestierbar?

China Goldman Sachs rät von Investments ab
Foto: chormail - Freepik.com

Die Vermögensverwaltungssparte von Goldman Sachs hat ihren Kunden empfohlen, nicht in China zu investieren. Die Gründe dafür sind die wirtschaftliche Abschwächung, die mangelnde Klarheit über die politischen Entscheidungen und die unzuverlässigen Wirtschaftsdaten des Landes.

Goldman Sachs sieht keine Chancen in China

Sharmin Mossavar-Rahmani, die CIO von Goldman Sachs Wealth Management, sagte, dass der chinesische Aktienmarkt nicht attraktiv sei, trotz der jüngsten Rückgänge. “Alle unsere Kunden stellen die gleiche Frage, da China so billig erscheint. Die Leute fragen: sind die schlechten Nachrichten bereits eingepreist.” Mossavar-Rahmani sagte weiter, dass der Immobiliensektor noch nicht seinen Tiefpunkt erreicht habe. Sie äußerte zudem Zweifel an den offiziellen Wachstumszahlen Chinas und deutete an, dass sie möglicherweise übertrieben seien.

Mossavar-Rahmani stützte ihre Einschätzung auf verschiedene Faktoren, die ihrer Meinung nach das chinesische Wachstum in den nächsten zehn Jahren bremsen werden: die drei Säulen des bisherigen Wachstums in China – den Immobilienmarkt, die Infrastruktur und den Export – die alle an Schwung verlieren würden. Dazu kämen auch auf die demografischen Herausforderungen, die China mit einer alternden Bevölkerung und einer stark sinkenden Geburtenrate konfrontiert.

Darüber hinaus kritisierte sie die mangelnde Transparenz und Konsistenz der chinesischen Politik, die es für die Anleger schwer machen würde, die langfristige Richtung des Landes zu verstehen. Dazu zählten die jüngsten regulatorischen Eingriffe in verschiedene Sektoren, wie die Technologie, die Bildung und die Gesundheit, die zu Marktverwerfungen und Vertrauensverlust geführt hätten. Daher sei nicht klar, was die allgemeine strategische Absicht der Politik sei – und solange dies der Fall sei, gebe es eine Obergrenze für den Aktienmarkt in China.

Die Warnung von Goldman Sachs fiel mit der Eröffnung des Nationalen Volkskongresses (NVK) zusammen, bei dem Li Qiang, die wirtschaftlichen Ziele der nächsten Monate beschrieb. Die Rede von Li Qiang offenbarte nicht nur die Dilemmas, sondern ließ auch echte Reformschritte vermissen.

Anleger enttäuscht von Li Qiangs Rede

Die Anleger reagierten jedoch negativ auf die Ankündigung der wichtigsten wirtschaftlichen Ziele Chinas. Die in Hongkong notierten chinesischen Aktien verzeichneten am Dienstag ihren stärksten Einbruch seit mehr als einem Monat. Der Hang Seng China Enterprises Index schloss 2,6% niedriger, nachdem er zeitweise um 3% gefallen war. Die Aktien auf dem chinesischen Festland erholten sich am Nachmittag von ihren frühen Verlusten. Dies wurde jedoch auf das Eingreifen des “National Teams” zurückgeführt, einer Gruppe von staatlichen Akteuren, die die Märkte stützen sollen. Ein Bericht der UBS zeigte, dass das “National Team” in diesem Jahr bereits 57 Milliarden US-Dollar (ca. 54.5 Milliarden Euro) in Exchange-Traded Funds (ETFs) investiert hat, die den CSI 300 Index abbilden. Diese ETFs machten mehr als 75% der gesamten Zuflüsse aus, so der Stratege der Schweizer Bank.



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6 Kommentare

  1. der Herr meinte wohl Deutschland. jedes Argument passt auf uns. wahrscheinlich wollte Ver es nicht so deutlich sagen…

  2. gibt es in China auch Industrie Sabotage. bei uns ist dies ja häufiger der Fall

  3. Das Politisches Präsidium der Kommunistische Partei Chinas unter der Führung von Staats- und Parteichef Xi Jinping investiert öffentliche Gelder in hochwertige Industrien wie Computer, Halbleiter, Automobile und Luftfahrt. Goldman Sachs wird die diesbezüglichen wirtschaftlichen Entwicklungen in China weiter im Auge behalten.

  4. wenn die goldmänner als einer der bedeutensten und weltweit operierenden hegemoniebewahrer der usa offiziell so einen gigantischen markt in bausch und bogen canceln, scheint inzwischen einiges ganz schwer im argen zu liegen. da sollte man extrem hellhörig werden.

    mal sehen wie sehr „wir“ schon auf eskalation in der taiwanfrage gebürstet sind, und was gold und btc demnächst so machen.

  5. Meine Frage wäre eher, ob man überhaupt in China investieren kann. Kann ich irgendwelche Aktien kaufen, die nicht entweder ADRs oder in den USA gelistete Unternehmen sind? Eventuell ist Hongkong eine Möglichkeit? Angesicht der Erfahrung mit Russischen Aktien eine relevante Frage. Hat jemand diesbezüglich Ahnung?

    1. Die großen Techs: Tencent z.B. wäre billig. Oder, eher mein Fall: Chin. Rohstofffirmen im Ausland. Yancoal in Australien bringt sehr gute Dividenden. Am 12.03. ist Ex-Tag. Da die Welt auf Kohle nicht verzichten kann…

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