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Zahlen zeigen, wie schlecht die Lage ist China: Schwache Wirtschaft zieht ganz Asien nach unten

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Die schwache Wirtschaft in China zieht auch die Ökonomien anderer Länder in Asien mit nach unten. Das Reich der Mitte ist ökonomisch ein Schwergewicht – und wenn dort die Wirtschaft nicht anzieht, dann belastet das ganz Asien.

Während der Caixin-Einkaufsmanagerindex (PMI) eine „sanftere Expansion“ der Geschäftsaktivitäten beim verarbeitendem Gewerbe in China anzeigt, zeigt der offizielle PMI eine rückläufige Produktion an. Inzwischen zeigen auch andere asiatische Einkaufsmanagerindizes, wie schwach die Wirtschaft läuft.

China: Caixin PMI zeigt langsamere Erholung der Wirtschaft

Der Caixin PMI verbleibt zwar mit 50,4 weiterhin im expansiven Bereich, jedoch 0,4 Punkte unter dem Wert vom Mai von 50,9. Damit übertrifft er die Erwartungen, die bei einem Wert von 50 lagen.

Dieser weitere Aufschwung wird von steigenden Auftragseingängen im privaten Sektor aus dem Inland getragen. In China beginnt nun langsam die Saison für die Neujahrsproduktionen, während die Weihnachtssaison, die für den Export wichtig ist, sich dem Ende zuneigt.

Die Unternehmen in China scheinen jedoch nicht wirklich von dem positiven Trend zu profitieren. Neue Aufträge werden offenbar durch Preisnachlässe erkauft. Zwar berichten die Unternehmen, die an der Caixin-Umfrage teilgenommen haben, dass auch ihre Einkaufspreise sinken und sie somit Raum haben, die Preisnachlässe an die Käufer weiterzugeben. Aber die Gewinne der Industrieunternehmen sind in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 18,8% gefallen.

Tatsächlich kaufen sich die Produzenten ihre Aufträge mit fallenden Gewinnen. Dies wird auch bei der Situation der Beschäftigten deutlich. Der Sub-Index für den Arbeitsmarkt bleibt weiterhin unter dem Wert von 50, was bedeutet, dass die Hersteller weiterhin Personal abbauen. Ein weiterer Indikator dafür, dass sich die Erholung weiter verlangsamt, sind die schnelleren Fertigungszeiten. All das sorgt auch dafür, dass der Konsum nicht anzieht in China.

Offizieller PMI in China in kontraktierenden Bereich

Während also der Caixin PMI, der vor allem kleinere und private Unternehmen abbildet, ein sehr viel positiveres Bild zeichnet, stellt sich die Lage für größere und staatliche Markteilnehmer im offiziellen PMI deutich schlechter dar. Der Hersteller-PMI stieg zwar leicht um 0,2 Punkte, bleibt aber mit 48,8 im kontraktierenden Bereich. Dabei verschlechterte sich der Wert für das Auftragsvolumen leicht. Der Subindex für neue Aufträge stieg ebenfalls um 0,3, bleibt aber ebenfalls unter 50. Dabei fällt die Nachfrage aus dem Ausland deutlich von 47,2 im Mai auf 46,4. Zulieferer stellen die für die Produkte notwendigen Materialien schneller zur Verfügung, was darauf schließen lässt, dass ihre Produktion auch wenig ausgelastet ist. Die Preise für Rohmaterialien fielen ebenfalls.

Unternehmen in China blicken positiv in die Zukunft

Insgesamt unterstreichen beide Indizes die generelle Entwicklung der chinesischen Wirtschaft. Die Erholung schwächt sich nach einem eher verhaltenen Start weiter ab. Dabei lässt die Nachfrage aus dem Ausland stärker nach als die Binnennachfrage, was im Moment jedoch eher ein saisonaler Effekt ist, auch wenn die übergeordnete politische Situation ebenfalls eine Rolle spielt. Als einziger Lichtblick bleibt, dass die Unternehmen positiv in die Zukunft blicken.

Wie China mit seiner schwachen Wirtschaft ganz Asien belastet

Das verarbeitende Gewerbe in den meisten asiatischen Ländern hat sich im Juni weiter verschlechtert, da die schwache Wirtschaft in China die Nachfrage nach Gütern aus der Region dämpft.

In den benachbarten Volkswirtschaften Südkorea, Japan und Taiwan blieb die Wirtschaftstätigkeit der Fabriken weiterhin rückläufig, wie aus den am Montag von S&P Global und der Au Jibun Bank veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes des verarbeitenden Gewerbes hervorgeht.

Ein Großteil des verarbeitenden Gewerbes in Asien hatte seine Hoffnungen auf einen starken Aufschwung der Wirtschaft in China nach der Pandemie gesetzt – doch der Handel mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Der südkoreanische PMI fiel im Juni weiter auf 47,8, während der japanische Wert wieder unter die Marke von 50 fiel, und zwar von 50,6 im Mai auf 49,8. Der taiwanesische PMI stieg zwar leicht an, verzeichnete aber dennoch den 13. Monat in Folge einen Rückgang der Aktivität.

Auf den Philippinen und in Myanmar verlangsamte sich das Produktionswachstum aufgrund einer schwächeren Produktion, während der Einkaufsmanagerindex in Thailand, dem besten Land der Region, von 58,2 auf 53,2 zurückging.

Andere Anzeichen für eine schwache Nachfrage aus China haben zusätzliche Warnsignale für die Region ausgelöst. Die koreanischen Handelsdaten vom Wochenende zeigten, dass die Lieferungen in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im Vergleich zum Vorjahr um 19% zurückgegangen sind – das ist der 13. monatliche Rückgang in Folge!

Ein Lichtblick in der Region war lediglich Indonesien, wo sich das verarbeitende Gewerbe im Juni dank eines Anstiegs von Produktion, Auftragseingängen und Beschäftigung erholte.

 



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1 Kommentar

  1. Die aktuelle wirtschaftliche Lage belastet die Weltwirtschaft. Sowohl die chinesischen Unternehmen, als auch das Politische Präsidium der Kommunistische Partei Chinas blicken positiv in die Zukunft.

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