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Das Uniper-Desaster – perfekte Negativkorrelation zum Gaspreis

Die Uniper-Aktie steht in negativer Korrelation zum Gaspreis. Man darf erwarten, dass der Staat den Anbieter durch die Gas-Krise retten wird.

Gas-Flamme

Wir hatten gestern bereits berichtet. Deutschlands größter Gasimporteur Uniper kassierte seine Gewinnprognose. Und noch viel wichtiger ist: Man sprach darüber, dass man gerade versucht sich vom deutschen Staat finanzielle Hilfe zu beschaffen, in Form von Bürgschaften, Krediten, oder sogar Eigenkapital.

Das Kernproblem ist: Uniper darf die ständig steigenden Kosten für den Gaseinkauf nicht an seine Kunden weiterleiten wegen bestehenden Verträgen. Aber wenn das Bundeswirtschaftsministerium in den nächsten Tagen oder Wochen (dank der Alarmstufe im Notfallplan Gas) das GO gibt, wäre diese Sperre hinfällig, und man könnte doch die höheren Einkaufskosten an die Stadtwerke weiterleiten, die sie wiederum ungehindert an die Endkunden weiterleiten könnten. Aber noch ist es nicht so weit.

Da Gazprom weniger Gas liefert, muss Uniper sich am Markt zu viel teureren Preisen Ersatz beschaffen, und macht dabei offenkundig richtig kräftig Verlust. Der Energieexperte Javier Blas hat es grob vorgerechnet. Gut 30 Millionen Euro pro Tag (!) zahlte Uniper womöglich zusätzlich für die derzeitige Beschaffung am Spotmarkt. Das seien 11 Milliarden Euro pro Jahr. Und das, so Javier Blas, solle man mal auf all die anderen Einkäufer von russischem Gas hochrechnen.

In den letzten Monaten galt: Je höher der Gaspreis, desto weiter sackt die Uniper-Aktie ab, gerade wegen diesen höheren Einkaufskosten, die man nicht weiterreicht. Man sieht es gut im Chart, der bis Januar zurückreicht. Uniper in blau stürzte ab, während der europäische Dutch TTF-Gaspreis (rot-grün) stieg. Es ist eine saubere negative Korrelation. Gestern folgte dann der stärkere Absturz bei Uniper wegen der gestrigen Meldung über die immensen Probleme. Heute sieht man in der Aktie eine Gegenreaktion von +10 Prozent. Wird der Staat in großem Umfang mit Eigenkapital einspringen, und das Unternehmen durch die Gas-Krise bringen? Davon darf man ausgehen – denn eine Uniper ist so systemrelevant wie die Deutsche Bank im Finanzsektor.

Uniper-Aktie im Vergleich zum Gaspreis



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6 Kommentare

  1. Jetzt wird die Aktie wieder steigen

    Ab Juli dürfen Versorger Gaskosten auf Verbraucher umlegen

    https://www.n-tv.de/23436412

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Uniper über die Wupper gehen lassen! Ganz einfach! Wo kommen wir denn da hin, wenn das betriebswirtschaftliche Risiko ausgelagert wird…?

    Wenn Uniper denkt Recht zu haben, dann sollen Sie Russland verklagen! Nach dem Motto, Ihr habt nicht geliefert, jetzt müsst Ihr zahlen!

    Nur weil Uniper sich nicht traut, sich mit dem Russen anzulegen, sollen wir zahlen…?
    Dann hat Uniper eben auf’s falsche Pferd gesetzt!
    Lächerlich die Ausrede…

    1. Machen Sie sich keine Sorgen, allein der deutsche Michel wird pleite gehen, wenn die horrenden Preise an den Endkunden weitergegeben werden dürfen.
      Aber Hey! Ist ja nur Geld!
      Deutsche Politiker kümmern sich um alle, außer das eigene Volk..

      1. Der deutsche Michel und der woke Grün-Bunte geraten täglich mehr und mehr in den Fokus von Kindergeschichten. Erzählt von Jungs, die niemals erwachsen werden.
        Weiß irgendjemand hier, wer was in welchem Märchen ist?

    2. Jürgen Zimmermann

      Ja. Und wer liefert dann das Gas?
      Dann geht nicht nur Uniper den Bach runter sondern auch alle anderen Verbraucher die am Gas hängen.
      Da Uniper nicht nur Gas liefert sondern auch Strom für 50Hz und 16/7 Hz. Wird es auch etwas dunkler und die Bahn fährt auch nicht mehr.

      Dann bitte erstmal nachdenken.

      Ich würde das Problem eher woanders suchen.

  3. Bei Ölgesellschaften,die die höheren Kosten weitergeben, ist es einfach, man betitelt sie als als Gangster obwohl auch staatliche Studien es nicht so sehen.Wenn man Preise deckelt und Firmen zu Verlusten zwingt muss einfach der Staat retten.Das Volk handelt hier naiv ,weil es von der Pseudo-Elite bewusst falsch informiert wird, indem man immer einen Sündenbock sucht. Der Sündenbock wird natürlich nie Bärbock heissen.

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