Indizes

Das war gestern echt eine „kaputte Aktion“ im Dow – Warten auf 14:30 Uhr

„Kaputte Aktion“ im Dow 30 ist jetzt mal spontan unsere Wortkreation. Der ISM-Index für Dienstleistungen fiel deutlich schwächer aus als erwartet, und der Dow fiel um 300 Punkte. Öl fiel auch gut nach unten. Dann war nur fünf Minuten nach Veröffentlichung plötzlich Zinssenkungsphantasie für die USA vorhanden. Und die hilft ja bekanntlich dem Aktienmarkt. Das nochmal kurz zur Rückblende auf den gestrigen Markt. Und was sagt der Dow über Nacht im Vergleich zu gestern 15:59 Uhr deutscher Zeit, also unmittelbar vor den ISM-Daten?

Dow

Dax wartet auf US-Arbeitsmarktdaten

Über Nacht bis heute früh notiert der Dow unterm Strich 130 Punkte höher. Also gewinnen momentan die Gläubigen, die aus einer möglichen Zinssenkung der Fed in knapp vier Wochen mehr Hoffnung ziehen, als die Pessimisten negative Energie aus den ISM-Daten für die Konjunktur ziehen! Und der Dax? Er muss heute früh nach der gestrigen Handelspause alles nachholen. Unterm Strich im Vergleich zu Mittwoch Abend notiert er 20 Punkte höher, mit aktuell 11.972 Punkten. „Nach den ISM-Daten ist vor den US-Arbeitsmarktdaten“, so möchte man es formulieren. Die sind nach 2 x ISM-Daten diese Woche das absolute Highlight an US-Konjunkturdaten. Sie werden heute um 14:30 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht. Begibt sich der Dax jetzt für die nächsten Stunden in Totenstarre, um diesen Impuls abzuwarten? Gut denkbar. Nur wird die Frage lauten: Fallen die Daten schlecht aus, gibt es dann das selbe Muster wie gestern? Erst runter mit den Aktien, danach schön nach oben, weil die Zinsen womöglich bald noch weiter fallen? Milan Cutcovic von Axitrader sagt zum Dax aktuell Zitat:

Der Dax dürfte sich in den kommenden Tagen erst einmal an der Marke von 12.000 Punkten abarbeiten, die Rally von Anfang September hat zunächst ein jähes Ende gefunden. Aktuell sehen wir den Index leicht höher bei 11.970 Zählern. Dass der Aktienmarkt noch nicht komplett abstürzt, ist auf die Hoffnung der Anleger auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank zurückzuführen. Die Federal Reserve zeigte sich beim letzten Treffen noch sehr zurückhaltend. Da nun aber auch die US-Wirtschaft schwächelt und ein Handelsabkommen zwischen den USA und China in naher Zukunft eher unwahrscheinlich ist, dürften sich die Geldpolitiker bereit dafür zeigen, das Tempo der Zinssenkungen zu erhöhen.

Und sonst?

Der Ölpreis konnte sich nach dem ISM-Daten deutlich erholen. Der Pullback nach oben sorgte sogar für eine kleine Kauflawine, und der Kurs notiert jetzt gut 80 Cents höher als vor den ISM-Daten. Mit 1.508 Dollar notiert Gold jetzt immer noch 7 Dollar höher als vor den ISM-Daten. Der US-Dollar Index notiert immer noch leicht schwächer. Also: Der US-Kapitalmarkt glaubt an fallende Zinsen. Und womöglich bieten die heutigen US-Arbeitsmarktdaten einen zweiten Schub an Hoffnung für dieses Szenario? Wer als Trader heute vor 14:30 in den Markt geht und die Marktreaktion um 14:30 Uhr mitnehmen will, fährt ein hohes Risiko. Aber: Wer nichts wagt, der nicht gewinnt? Also: Heute wartet der Markt (Indizes, Devisen, Öl) auf 14:30 Uhr. Bis dahin Totentanz?



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

2 Kommentare

  1. Die Bewegungen haben zu 90% Charttechnische Ursachen. In diesem Fall war es der EMA50 im Sp500 auf Wochebasis, welcher den Kurs wieder in die andere Richtung bewegte. Abweichung keine 3 Punkte.

    Die fundamentalen Daten spielen keine Rolle in einem Casino. Getanzt wird bis das Licht ausgeht. Absurde Welt.

  2. @ Übelkeit, dass sehe ich auch so, beim“ Dau Jonas „ wurde auch schon einmal die 200Tageslinie getestet.
    Das ändert nichts daran, dass eine der seltenen Korrekturen von 10 bis 30 % anstehen könnte.Die erste Reaktion auf den schlechten Index war ja schon negativ, doch vielleicht normale oder provozierte Shorteindeckungen haben einen Rebound provoziert.Eine kleine Gegenbewegung wäre normal u.ideal zum weitershorten.Ich hoffe nur, dass die extremen Gegenbewegungen ,die auch Herr Zipfel angesprochen hat,
    vorbei sind.Immerhin merken immer mehr „Profis“ ,dass Negativzinsen das Problem nur verschlimmern.Der letzte Strohhalm der Permabullen, weitere Zinssenkungen, nützen Nichts, bei den letzte Krisen mussten die Zinsen um ca.5% gesenkt werden.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage