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Dax, Dow und Co: Absturz gestoppt? Gefährliche Ruhe

Der Dax fällt aktuell erstmal nicht weiter? Es könnte eine trügerische Ruhe sein. Die Gaza-Bodenoffensive kann jederzeit beginnen.

Verlauf von Dax, Dow und Nasdaq seit dem Beginn des Hamas-Angriffs

Wenn Geopolitik überwiegt, tritt die Charttechnik zurück. Dennoch lohnt ein kurzer einfacher Blick auf diesen Chart: Dax, Dow und Nasdaq. Im folgenden Chart sehen wir Dow Future und Dax sowie Nasdaq auf CFD-Basis seit dem 5. Oktober. Als rote Linie sehen wir den Beginn das Hamas-Angriffs auf Israel. Erst seit letzter Woche Mittwoch sehen wir, wie die Aktienmärkte richtig negativ laufen, weil die Angst vor der bevorstehenden Bodenoffensive in den Gazastreifen zunimmt. Nun ist der Dax seit Mittwoch um 400 Punkte gefallen. Heute früh sehen wir auf Tradegate +0,29 %. Eine wirkliche Wende nach oben ist das nicht. Aber ist es erst mal ein Ende des Absturzes? Wenn ja, dann ist es eine gefährliche Ruhe. Diplomatische Bemühungen sind zwar in vollem Gange, und es gibt wieder minimale Hilfslieferungen nach Gaza. Kann die Lage also entspannt werden? Nur weil die Bodenoffensive der israelischen Armee immer noch nicht stattgefunden hat, heißt das nicht, dass für Dax und Co nun Entwarnung angesagt ist. Es könnte wie gesagt eine gefährliche Ruhe sein!

Dax, Dow und Co leicht entspannt zum Wochenauftakt? Einordnung

Bloomberg schreibt dazu aktuell:Die amerikanischen und europäischen Aktienfutures legen heute früh zu, da die Anleger ihre vor dem Wochenende getätigten Absicherungen gegen eine Eskalation des Nahostkonflikts zurücknahmen. Staatsanleihen gaben ebenfalls nach, da Israel seine Bodenoffensive im Gazastreifen inmitten der Bemühungen um die Freilassung weiterer Geiseln zurückhielt.

Nachdem die Hamas zwei US-amerikanische Geiseln freigelassen hatte und am Wochenende Hilfsgüter über die ägyptische Grenze zum Gazastreifen zu fließen begannen, begannen die Märkte (siehe Dax, Dow, S&P 500, Nasdaq und Co), einen Teil ihrer Fluchtbewegungen hin zu sicheren Häfen aus der letzten Woche wieder abzubauen. Dennoch hat Israel seine Luftangriffe auf den Gazastreifen verstärkt, um sich auf die „nächste Phase“ seines Konflikts mit der Hamas vorzubereiten, und gleichzeitig davor gewarnt, dass die Hisbollah den Libanon in einen größeren regionalen Krieg hineinziehen könnte. Heute sehen wir eine Kopie der Sitzung vom letzten Montag, da wir eine teilweise Auflösung der vor dem Wochenende angelegten Safe-Haven-Ströme sehen“, sagte Tony Sycamore, ein Analyst bei IG Australia in Sydney.

Aktueller Analystenkommentar

Von Ipek Ozkardeskaya, Senior Analyst bei der Swissquote Bank, schreibt aktuell (auszugsweise): Die Risikostimmung hat sich im Vergleich zum Freitag verbessert, da die Spannungen im Nahen Osten am Wochenende nicht so stark eskaliert sind wie befürchtet. Die Hamas hat zwei Geiseln freigelassen, und an der ägyptischen Grenze wurde damit begonnen, humanitäre Hilfe nach Gaza zu bringen. Die Spannungen sind jedoch nach wie vor extrem hoch und es besteht die Gefahr einer ernsthaften Eskalation, da Israel seine Luftangriffe im Gazastreifen verstärkt hat und die Hisbollah den Libanon in einen Krieg verwickeln und die Spannungen in der Region ausweiten könnte.

Kommentar

FMW: Die Lage bleibt fragil. Im Dax sehen wir heute früh wohl nur eine vorsichtige Entspannung, weil die Bodenoffensive immer noch nicht gestartet wurde, und es verstärkte diplomatische Bemühungen rund um den Israel-Hamas-Krieg gibt. Aber jederzeit droht diese vorsichtige Hoffnung wieder zu zerbrechen.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Sind Sie heute ganz alleine da Herr Kummerfeld? Herr Fugmann im Urlaub und dann auch noch Herr Jäger nicht da?

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Der Hintergrund sind die steigenden Renditen, die Anleihen gegenüber Aktien immer attraktiver machen.

    Der ganze Aufschwung,seit dem Oktober 22, beruhte aber auf dem Gegenteil. Auslöser war ein Leak des sogenannten „FED- Mäuschen“, welcher behauptete, der größte Teil des Zinsanstiegs läge schon hinter uns.

    Stattdessen erhöhten sowohl EZB, als auch die FED die Leitzinsen. Besonders die letzte Zinserhöhung,im Juli 23,stößt den Märkten sauer auf, denn erstmals seit vielen Jahren, liegen die Zinsen oberhalb der Inflationsmarke, ja sogar über dem Niveau von vor der Finanzkrise.

    Damit kommt das Mantra der Bullen in’s Wanken, die FED würde die Zinsen bald wieder senken. Je länger die Renditen aber oben bleiben, je gefährlicher wird es für die Märkte.

  3. @ Prinz,Fugmann ist am Shorten, immer wenn er nicht da ist fallen die Aktien.

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