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Gen Süden oder Norden? Dax: Hochspannung pur – Es steht eine wichtige Entscheidung an

Dax: Hochspannung pur - Es steht eine wichtige Entscheidung an

Schwache Konjunkturdaten aus China belasteten den Dax am Mittwoch schon vor der Börseneröffnung. Der deutsche Leitindex startete deutlich tiefer und setzte damit seine Abwärtsbewegung vom Vortag fort. Nach einem Erholungsversuch ging es während der US-Session nochmal auf ein neues Tief bei 15.629 Punkten. Am Ende des Tages stand schließlich ein sattes Minus von 244 Punkten (1,53%) bei 15.664 Zählern zu Buche. Unter dem Strich steht auf Monatssicht ein Verlust von 1,6 %.

Die US-Indizes gaben am Nachmittag kräftig nach, was den Dax zusätzlich belastet hat. Nach der Wahnsinns-Rally vor allem im Nasdaq, haben Investoren ein paar Chips vom Tisch genommen. Ein weiterer Faktor für die Kursverluste könnte die noch nicht abschließend geklärte Schuldenfrage in den USA gewesen sein. Am Wochenende hatten Demokraten und Republikaner zwar ein Kompromiss erzielt, die Abstimmung im Repräsentantenhaus folgte allerdings erst gestern Abend. Mit klarer Mehrheit stimmt das Repräsentantenhaus dafür.

Hochspannung pur

Aus technischer Sicht geht es für den Deutschen Aktienindex jetzt um die Wurst, die nächsten Handelstage versprechen Hochspannung pur. Der Index hat nämlich den gestrigen Handelstag genau an einer charttechnisch bedeutenden Zone bei 15.700/662 Punkten beendet. Der Bereich stellte vor wenigen Wochen noch die Unterkante der wochenlangen Seitwärtsrange dar. Hier fand der Dax in den vergangenen eineinhalb Monaten immer wieder Halt. An dieser Stelle könnte die zweite Abwärtswelle beendet sein und ein neuer Aufwärtsimpuls beginnen. Sollte die Unterstützung jedoch nachhaltig brechen, so käme es zu einem Verkaufssignal. Es ergäbe sich zunächst Korrekturpotenzial bis 15.558 beziehungsweise 15.350 Punkten.

Konjunkturdaten

Heute steht eine Flut an Konjunkturdaten aus Deutschland, der Eurozone und den USA ins Haus, dabei stehen vor allem die Einkaufsmanagerindizes (EMI) im Fokus. In den frühen Morgenstunden wurde in China bereits der HSBC Einkaufsmanagerindex Gewerbe veröffentlicht. Die Daten liegen mit 50,9 etwas über der Erwartung von 50,3 (vorher 49,5).

Um 8:00 Uhr blicken Dax-Händler zuerst auf die deutschen Einzelhandelsumsätze (Apr), ehe um 10:00 Uhr die EMI-Daten der Eurozone folgen. Anschließend erscheint um 11:00 Uhr die Vorabschätzung der Verbraucherpreis aus der Eurozone. Analysten erwarten wie zuvor im April auch für den Mai eine Teuerungsrate von 7,0 %. Neue Hinweise zur künftigen Zinspolitik der EZB könnte das Sitzungsprotokoll um 13:30 Uhr liefern. Eine Stunde später stehen in den USA die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf der Agenda. Zu guter Letzt erscheint um 16:00 Uhr die EMI-Daten für das verarbeitende Gewerbe in den USA. Angesichts der zahlreichen Wirtschaftsdaten könnte es im Dax und den US-Indizes schwungvoll zugehen.

Dax: Durchbruch nach unten oder neuer Impuls

Long: Aufgrund nachbörslicher Zugewinne notiert der Dax am Morgen höher. Der Index hat sich zurück über die wichtige Zone von 15.700/662 geschoben. Sollte er das Zwischenhoch bei 15.748 überwinden, so dürfte sich die Erholung bis 15.814 fortsetzen. Darüber liegt das nächste Ziel bei 15.870. Hier könnte es zunächst zu einem Rücksetzer kommen. Anschließend rücken das Gap 15.908 und das vorherige Doppeltief bei 15.925/927 in den Fokus.

Short: Rutsch der Dax unter den Pivot 15.721, dann könnte er nochmal die Unterstützungen bei 15.700 und 15.662 testen und dabei das Gap (15.664) schließen. Hier sollte er spätestens nach oben drehen, andernfalls drohen tiefer Notierungen bis an die Tiefs bei 15.629/625. Ein Bruch des gestrigen Tagestiefs würde zusätzliches Abwärtspotenzial bis 15.558 eröffnen.

Dax Ausblick: Abwärtswelle beendet - Neuer Aufwärtsimpuls?

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

15.721 – Pivot Punkt

15.700 – ex Range-Unterkante

15.675/662 – US-Zone

16.664 – Gap 31.05.

15.625/629 – Tagestief 11.04. / Tagestief 31.05.

15.597 – Gap 06.04.

15.571 – Pivot S1

15.558 – 127,2% Ext. (16.331 – 15.726)

15.509 – Tagestief 06.04.

15.479 – Pivot S2

15.346 – 161,8% Ext. (16.331 – 15.726)

Dax Widerstände (WS):

15,748 – Zwischenhoch

15.814 – Pivot R1

15.871 – Tageshoch 31.05. / Horizontale

15.908 – Gap 30.05.

15.925/927 – Tagestief 29.05. / 30.05.

16.000 – Psycho-Marke

16.058 – Tageshoch 30.05.

16.079 – Tageshoch 29.05.

16.152 – Insel-Gap 23.05.

16.224 – Tageshoch 23.05.

16.267 – Tageshoch 22.05.

16.275 – Gap 19.05.

16.290  – ex Allzeithoch

16.331 – Allzeithoch

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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1 Kommentar

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Die Schuldenobergrenze der USA hatte gestern Nacht die erste Hürde genommen. Warum? Darum: Man darf nicht vergessen das die meisten Abgeordneten investiert sind, an der Börse. Sie würden sich also zuallererst selbst schaden, wenn’s zum Crash käme.

    Und bekanntlich ist das Hemd näher als der Rock.

    Alles in allem fehlt aber in der Berichterstattung ein wichtiges Detail, nämlich die absolute Höhe, der neuen Obergrenze.
    2019 zum Beispiel wurde das nach außen noch klar kommuniziert, 31,4 Billionen US-DOLLAR.
    Jetzt steht da immer nur der Hinweis: Für die nächsten zwei Jahre.

    Aber das ist sehr schwammig formuliert. In einem US Magazin las ich ,das die Grenze wohl um exakt 4 Billionen US-DOLLAR angehoben wird und man davon ausgeht, damit zwei volle Jahre hinzukommen.
    Der Bericht ist aber noch nicht bestätigt. 4 Billionen US-DOLLAR in zwei Jahren, bedeutet zwei Billionen pro Jahr.
    Das könnte klappen. Allerdings nur wenn es nicht zum Crash kommt. Denn dann müsste die Regierung, ala 2009 ( Obama) ,wieder All In gehen, mit Konjunktur- Programmen usw.
    Die wichtigste Frage ist nun: Harte oder weiche Landung der US Wirtschaft? Wir hatten schon einmal, um die Jahrtausendwende, diese Frage gestellt: Harte oder weiche Landung der US Wirtschaft ?

    V oder U – Formation andere sprachen von W- Formation. Die Älteren unter uns werden sich vielleicht erinnern…

    Am Ende folgte der Jahrhundertcrash mit Abschlägen von bis zu 85 Prozent beim Nasdaq 100,auch der DAX Performance Index hatte sich ,inflationsbereinigt ,fast geviertelt, fand sich im März 03 bei 2166 wieder ,von 8136 kommend.
    Ein Tief jagte das Nächste. Immer wenn man dachte, nun müsste aber der Tiefpunkt erreicht sein, zum Beispiel 5000 im DAX,zum Jahresende 01, kam das neue Tief bei 4000 usw…
    Die berühmte Völler Rede, gegenüber Waldemar Hartmann, im Jahre 03 spielt genau darauf an, denn um die Jahrtausendwende waren die meisten Fussballer und Trainer selbst investiert.
    In der Bayern Kabine lief immer NTV ,mit den eingeblendeten Börsenkursen, unten im Laufband. Legendär!
    Völler rief, ja schrie Waldemar Hartmann folgenden Satz entgegen: „Ich kann den ganzen Scheiß schon nicht mehr hören, vom neuen Tiefpunkt und noch tieferen Tiefpunkt….“
    Das beschreibt sehr gut wie wir Anleger uns damals fühlten… total verarscht!
    Und als sich die Kurse so langsam zu erholen begannen, im Sommer 07,da kam mit der Finanzkrise der nächste Crash.
    Eine ganze Generation von Anlegern wurde deshalb das Vertrauen in die Märkte genommen. Ich kann deshalb die Bären verstehen, die heute ungläubig vor der Kurstafel stehen und die ganze Haussee nicht begreifen. Die denken, irgendwann muss es doch mal knallen, bei uns hat’s ja auch ständig geknallt.
    Aber sie vergessen einen Fakt, die positive Realverzinsung. Wir hatten im ganzen Crash von 00 bis 03 und 07 bis 09 immer positive Realzinsen, heute nicht.
    Zwar sinkt heute die Inflation, aber die Renditen auch. Im Augenblick sinken die Renditen schneller als die Inflation und damit bleibt die negative Realverzinsung erhalten.
    Erst wenn es zum Cross Over käme, also sich beide Kurven, zu Gunsten der Renditen ,nach oben ,überschreiten, hätte die Börse ein Problem, ein großes Problem, zweifellos.

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