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KI-Euphorie dauerhaft? Dax Stimmung: Berechtigte Partylaune mit Nvidia-Hype?

Dax Nvidia-Hype

Die Nvidia-Euphorie – oder sollte ich sagen: die KI-Euphorie? – hat den gesamten Aktienmarkt mit nach oben gezogen: Der DAX konnte letzte Woche 1,8% zulegen und kletterte erneut auf ein neues Allzeithoch.

DAX: Mit steigenden Kursen steigt auch die Skepsis

Im DAX gab es keine einzelnen Aktien, die den Index besonders stark nach oben zogen. Vielmehr fand die Rally überall statt: Autobauer, Versicherungen, Banken, IT-Unternehmen, die Logistikbranche, Industriekonzerne, der Einzelhandel sowie Marketingunternehmen stiegen allesamt leicht an. Lediglich Versorger der Energiebranche wie Verbio (-9,4%), Nordex (-10,5%) und SMA Solar (-11,5%) leiden unter dem hohen Zinsniveau, da die Projektfinanzierung nicht mehr durch staatliche Förderprogramme verbilligt wird.

Das Anlegersentiment bleibt mit einem Wert von 4,4% weiterhin auf hohem Niveau, auch die Selbstzufriedenheit bleibt mit 2,9% hoch.

Mit steigenden Kursen steigt auch die Skepsis, zu sehen an der Zukunftserwartung, die auf -2,2% absackt. Investieren möchte auf dem hohen Aktienmarktniveau niemand mehr, die Investitionsbereitschaft steht inzwischen bei -0,5%. Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf -7 abgerutscht und zeigt ein gestiegenes Absicherungsbedürfnis an. Das Put/Call-Verhältnis an der Eurex, über die sich institutionelle Anleger absichern, bleibt auf niedrigem Niveau. Institutionelle Anleger sehen keinen besonderen Absicherungsbedarf.

Ganz anders sieht es an der CBOE aus, dort ist das Put/Call-Verhältnis angestiegen. Es werden also mehr Put-Absicherungen gekauft, man traut der Rekordjagd nicht mehr so recht. Auch US-Fondsmanager haben ihre Anlagequote auf 75% um 20%punkte deutlich reduziert. Die Bulle/Bär-Differenz steht bei 18%punkten. 44% Bullen stehen 26% Bären gegenüber.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 78% extreme Gier an, Vorsicht ist geboten.

Interpretation der Dax-Stimmung

In Deutschland befinden sich die Anleger in Feierlaune. Seit Wochen schreibt der DAX ein Allzeithoch nach dem anderen. Mag die Stimmung im Inland noch so schlecht sein, im DAX ist davon nichts zu sehen. DAX-Unternehmen sind international aufgestellt und profitieren von den sich aufhellenden globalen Konjunkturdaten.

Die Sentimentdaten geben aktuell keine Signale aus. Die gute Laune unter den Anlegern ist berechtigt, da der DAX ein Allzeithoch nach dem anderen schreibt. Von einer Stimmungsschieflage, die korrigiert werden müsste, kann also nicht die Rede sein. Auch der große Pessimismus bei der Erwartungshaltung ist nachvollziehbar. Seit Monaten ist die Nachrichtenlage dramatisch schlecht, insbesondere in Deutschland.

In den USA hingegen zeigt sich in diesen Tagen, dass der Pessimismus der vergangenen Monate übertrieben war. Diskutierte man in den vergangenen zwei Jahren stets, ob das Abbremsen der Wirtschaft durch hohe Zinsen wohl mit einer weichen oder harten Landung enden würde, so setzt sich langsam die Erkenntnis durch, dass von Abbremsen keine Rede sein kann.

Die US-Wirtschaft brummt und zeigt keinerlei Schwäche trotz hohem Zinsniveau. Heute hat Goldman Sachs die Erwartung an die erste Zinssenkung um ein paar Monate nach hinten verschoben. Was, wenn die US-Wirtschaft so robust ist, dass Zinssenkungen im laufenden Jahr gar nicht möglich sind? Hier im Heibel-Ticker spreche ich stets vom Zinsplateau und nicht vom Zinsgipfel, um diese Möglichkeit zu veranschaulichen.

Hinweis: „Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.“



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