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Jetzt oder nie! Dax stürzt ab: Für die Bullen geht es nun um die Wurst

Dax stürzt ab - Für die Bullen geht es nun um die Wurst
Dax - Buy or Sell. Foto: Viktor-Prazis-Freepik.com

Der Dax ist am Mittwoch nach langer Zeit mal wieder deutlich unter die Räder gekommen. Nachdem der deutsche Leitindex an der charttechnischen Hürde bei 16.780 Punkten abgeprallt war, hat die Talfahrt ihren Anfang genommen. Im Laufe des Handels rutschte das Börsenbarometer immer tiefer und fiel dabei zeitweise unter die Marke von 16.500 Punkten. Nach der fulminanten Rally der letzten Wochen weiteten Anleger die Gewinnmitnahmen vom Vortag aus, auch weil die US-Börsen erneut nachgaben. Unter dem Strich verlor der Dax 231 Punkte (1,38%) auf 16.538 Zähler, nachdem er tags zuvor sein Allzeithoch nur um 40 Punkte verpasst hatte.

Panik herrscht aber keineswegs an den Aktienmärkten, im Gegenteil, bislang handelt es sich nur um eine überfällige und gesunde Konsolidierung nach der jüngsten Rekordjagd. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass sich die Korrektur noch etwas ausdehnt, bevor es wieder aufwärts geht. Händler sollten daher die Zone zwischen 16.529 und 16.456 Punkten im Blick behalten. Hält der Unterstützungsbereich, dann kann es zu einer Gegenbewegung kommen. Fällt der Index jedoch per Tagesschluss darunter, könnten weitere Abgaben bis 16.290 Zähler und tiefer drohen. Das am gestrigen Abend veröffentlichte Fed-Protokoll hat indessen keine Entlastung gebracht. Es war deutlich hawkisher als der Auftritt von Powell bei der letzten Pressekonferenz.

Konjunkturdaten

Hierzulande stehen mit dem Einkaufsmanagerindex und dem Verbraucherpreisindex spannende Daten auf der Agenda. Um 9:55 Uhr richtet sich der Blick zuerst auf die EMI-Daten für den Dienstleistungssektor. Analysten erwarten für den Dezember einen Rückgang auf 48,4 nach 49,6, damit dürfte der Wert weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 50 liegen. Laut den Konsensschätzungen sollen die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um 3,7 % steigen, nach 3,2 % im November (14:00 Uhr).

Darüber hinaus liegt der Fokus um 14:15 Uhr auf den ADP Beschäftigungszahlen aus den USA sowie eine Viertelstunde später auf den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. Danach folgt um 15:45 Uhr noch der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor.

Dax bildet Top aus und erreicht wichtige Unterstützung

Long: Der Dax notiert nach seinem Rücksetzer im Bereich markanter Unterstützungen bei 16.528 und 16.456, die als potenzielle Umkehrmarken fungieren können. Damit es zu einer Gegenbewegung kommt, müssten die Bullen die Zone verteidigen. Dann könnte der Index zunächst den Pivot Punkt bei 16.600 und die Unterkante der vorherigen Range bei 16.625 anpeilen. Gelingt der Sprung zurück in die alte Seitwärtsrange (16.625 – 16.800), eröffnet sich weiteres Potenzial bis 16.688 sowie 16.721. Aber erst mit einem erneuten Anstieg über 16.790 hellt sich die Lage wieder auf.

Short: Bei einem Rutsch unter das gestrige Tagestief 16.479 rückt die Marke bei 16.456 in den Fokus. Hier muss eine Reaktion erfolgen, andernfalls dürfte er weiter in Richtung 16.417 und 16.394/386 fallen. Mit einem nachhaltigen Bruch der 16.465 würde zudem das alte Allzeithoch bei 16.290 langsam aber sich ins Visier rücken.

Korrektur: Dax auf Talfahrt - Diese Marken sind jetzt wichtig
Dax bildet ein Top aus – wichtige Marken im Fokus

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

16.528 – ex Rekordhoch

16.479 – Tagestief 03.01.

16.478 – 127,2 % Ext. (ABC-Korrektur)

16.456 – Horizontale

16.417 – Pivot S1

16.394/386 – Tagestief 05.12. / 04.12.

16.333 – 161,8 % Ext. (ABC-Korrektur)

16.290/285 – ex Allzeithoch

16.215 – Gap 30.11.

Dax Widerstände (WS):

16.538 – Gap 03.01.

16.600 – Pivot Punkt

16.626 – vorher US

16.688 – Horizontale

16.721 – Pivot R1

16.784 – Tageshoch 03.01.

16.866 – Horizontale

16.941 – Trendlinie Broadening Wedge

16.963 – Tageshoch 02.01.

17.003 – Allzeithoch 14.12.

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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3 Kommentare

  1. Das „hawkische“ wird hier reingelesen wie vom Markt sonst das bullische. Am Ende brachte das Protokoll nichts neues bzw. konkretes. Auch dass es unterschiedliche Meinungen innerhalb der FED gibt, ist seit den Äußerungen nach der letzten PK klar.

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Das sind alles nur Gewinnmitnahmen, mehr nicht. Gewinnmitnahmen auf einem sehr hohem Niveau. Die Märkte sind so schnell, so stark gestiegen, das da Gewinnmitnahmen die Regel sind.

    Fast 16 000 im Nasdaq 100 und über 36 000 im Dow. Der DAX ist auch in der Nähe seiner All Time Highs…

    Trotz Ukraine Krieg, trotz Zinsanhebungen, trotz Energiekrise…

    Wer hätte das gedacht…

    Möglich macht das die negative Realverzinsung der übrigen Währungsräume…

    Gucken wir uns den Dax an, seine Gegenspielerin, die deutsche Umlaufrendite befindet sich unter den tiefsten Tief des Jahres 2003 !

    Unter den tiefsten Tief des Jahres 2003,als der Dax bei 2166 Punkten rumturnte…

    Als wir im Jahre 2000 eine ähnliche Entwicklung an den Märkten hatten wie heute, lag die deutsche Umlaufrendite noch beim Doppelten von heute !

    Beim Doppelten…und die Inflation war zur Jahrtausendwende nicht der Rede wert…

    Damals betrug der Abstand Umlaufrendite zu Inflation plus 2,5 Prozent, heute minus 2,5 Prozent, wenn nicht mehr…

    Die negative Realverzinsung ist der größte Treiber für die Märkte…

  3. @Dr. Schaarschmidt. …Die negative Realverzinsung ist der größte Treiber für die Märkte…
    Deshalb sind die US-Märkte bei positiven Realzinsen die letzten 3 Monate so stark gestiegen.😀

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