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Diese Marke gibt die Richtung vor Dax: Technische Gegenbewegung nach dem Ausverkauf

Dax: Technische Gegenbewegung nach dem Ausverkauf

Der Dax konnte gerade so einen miesen Wochenauftakt abwenden, nachdem er die vergangene Handelswoche mit einem roten Vorzeichen beendet hatte. Am Montag rutschte das Börsenbarometer zunächst auf ein Siebenmonatstief bei 14.630 Punkten, ehe es zum Rebound kam. Von der jüngst aufgegebenen 15.000-Punkte-Marke hat er sich somit ein gutes Stück entfernt. Aufgrund einer technischen Gegenbewegung beendete der Dax den Handel doch noch im grünen Bereich, aber kaum verändert bei 14.800 Zählern. Nach fünf Verlustwochen in Folge könnte es sich dabei um einen ersten Stabilisierungsversuch handeln. Denn auch den US-Börsen gelang es an einer wichtigen Unterstützung zu drehen. Mit der Rückeroberung der wichtigen 14.800er Marke haben die Dax-Bullen zumindest ein Lebenszeichen gesendet.

Eine Vielzahl an Belastungsfaktoren sorgen derzeit für große Unsicherheit bei den Anlegern. Neben den zunehmenden geopolitischen Risiken im Nahen Osten drücken ebenfalls die steigenden Zinsen, trübe Konjunkturaussichten und hohe Ölpreise auf die Stimmung. Die Kurse an den Aktienmärkten purzeln daher weiter, der Dax hat seit seinem Rekordhoch am 31. Juli bei 16.528 Zählern bereits über 10% verloren. Aus charttechnischer Sicht ist die Marke um 14.800 Punkte kurzfristig entscheidend. Denn ein Tagesschluss darunter dürfte zusätzliches Abwärtspotenzial bis 14.500 Punkte freisetzen.

Konjunkturdaten

Heute erscheinen mit dem GfK Konsumklima (8:00 Uhr) sowie den wichtigen Einkaufsmanagerindizes (EMI) Gewerbe und Service (9:30 Uhr) frische Daten, die neue Hinweise auf den Zustand der deutschen Wirtschaft liefern. Der morgige ifo-Geschäftsklimaindex trägt ebenfalls zur Einschätzung der Lage bei.

Um 10:00 Uhr liegt das Augenmerk auf den EMI-Daten aus der Eurozone, ehe um 15:45 Uhr die Zahlen aus den USA folgen. Vor allem der Donnerstag dürfte wichtig für den Dax und die US-Indizes werden. Dann steht die Zinsentscheidung der EZB an und in den USA erscheinen die BIP-Zahlen (Q3). Auf Unternehmensseite nimmt die Berichtssaison weiter an Fahrt auf. In den USA stehen mit den Zahlen von Microsoft am Abend, Meta am Mittwoch sowie Amazon am Donnerstag die ersten Big Tech-Werte auf der Agenda.

Dax hält 14.800 Punkte

Long: Der Dax notiert am Dienstagmorgen nahe seines gestrigen Schlusskurses, aber noch unter der wichtigen Horizontalen bei 14.815. Diese gilt es zu überwinden, um die gestrige technische Gegenbewegung auszubauen. Ein Anstieg über das gestrige Tageshoch bei 14.838 dürfte den Index zunächst bis 14.855 und 14.877 führen. Weiter aufhellen würde sich Lage aber erst über 14.914. Dann sind Erholungen bis 14.948, 14.979 und 15.000 möglich.

Short: Unter 14.815 bleibt jedoch die Gefahr weiterer Rücksetzer. Der heutige Pivot Punkt 14.756 dient dabei zur Orientierung. Darunter sind Rückläufe bis zur Unterseite des Trendkanals 14.730 wahrscheinlich, auch ein erneuter Test der Horizontalen bei 14.685/674. Unterhalb von 14.674 rückt das gestrige Tagestief 14.630 wieder in den Fokus. Bei einem Bruch des Tiefs könnte der Dax bis 14.548 und später sogar bis 14.466/456 fallen.

DAX Ausblick: Rebound nach dem Ausverkauf - 14.800-Punkte-Marke im Fokus

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

14.756 – Pivot Punkt

14.730 – Trendkanal

14.685 – Horizontale

14.674 – Pivot S1

14.630 – Tagestief 23.10.

14.548 – Pivot S2

14.466/456 – Pivot S3 / Horizontale

Dax Widerstände (WS):

14.815 – Horizontale (D1)

14.838 – Tageshoch 23.10.

14.855 – Zwischenhoch

14.877 – Fib-Retracement

14.914 – Horizontale

14.948 – Tief 04.10.

15.000 – Psycho-Marke

15.045 – Gap 19.10.

15.081 – Tagestief 18.10.

15.104 – Tageshoch 19.10.

15.192 – Horizontale

15.271 – Tageshoch 18.10.

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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3 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Der Hauptgrund für den Anstieg ist der Einbruch der Renditen, nach 12.Uhr mittags ( 6.Uhr New Yorker Zeit) .

    Höchstwahrscheinlich ist die FED Intraday eingeschritten. Die Renditen gingen in der Spitze um fast 25 Basispunkte zurück, das entspricht einer Zinssenkung.

    Wir sehen am Donnerstagabend die neuesten FED- Zahlen, bzw in der nächsten Woche ,für den vergangenen Montag.
    Ich bin mir sicher, die FED hat interveniert. Das die Zehnjährige auf deutlich über 5 Prozent kommt, kann ihr nicht schmecken.
    Sie möchte zwar die Inflation bekämpfen, aber sie möchte auch keinen Crash, der dann, wie 1929,in eine wirtschaftliche Depression mündet.
    Es ist ein schwieriger Spagat zwischen einerseits Inflationsbekämpfung und dem Nicht- Crashen der Märkte.

    In diese Lage hat sich die FED durch ihre jahrelange Niedrigzinspolitik unter Zuhilfenahme von unzähligen QE Programmen aber selbst gebracht.
    Da muss ich ausdrücklich dem Herrn Fugmann recht geben.
    Zuerst erfasste die Inflation nur die Aktienmärkte, dann mit Verzögerung die Immobilienmärkte und zum Schluss noch die Realwirtschaft.
    Aber erst da, ganz zum Schluss, reagierten die Notenbanken. Nun sitzt man auf einer Bilanz von Aberbillionen US Dollar oder Euro und weiß nicht ganz, wie man die Bilanzsumme wieder reduzieren soll, ohne das es zu Schäden an der Volkswirtschaft kommt.

    1. Wieder einmal ziemlicher Unsinn Sebastian. Die Fed wird bei nachtschlafender Zeit Anleihen über die langen Laufzeiten von 10-30 Jahren erworben haben. Der Renditerückgang erstreckte sich zudem über vier Stunden. Obwohl die Fed die alten Anleihen auslaufen lässt und jetzt so ein Swing ohne Kreditereignis?
      Wenige Tage nach dem großen Auftritt von Jerome Powell?

  2. Was ist Ursache und was die Wirkung,es kann auch sein ,dass die sowieso fälligen Umschichtungen von Aktien auf Bonds die Bonds beflügelte. Dazu ein gutes Video von Christoph Zwermann.

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