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Deutsche Bank: In New York und London war man immer nur ein Gast

Streicht die Deutsche Bank 20.000 Arbeitsplätze? Eine offizielle Stellungnahme oder Bekanntmachung gibt es dazu bislang noch gar nicht. Bis jetzt gibt es dazu nur Presseberichte. Aber nehmen wir jetzt mal an, dass es so kommen wird. Denn Christian Seweing hatte gerade erst auf der Hauptversammlung radikale Maßnahmen versprochen. Von daher ist das Volumen diese Kürzungen gut möglich.

Träfe die Kürzung zu großen Teilen das Investmentbanking, dann wäre es eine sinnvolle Kürzung. Besonders sinnvoll wäre es die ganzen „High Performer“ vor die Tür zu setzen, deren beste Performance offenbar darin besteht überhöhte Gehälter zu beziehen (hier dazu ein interessanter Vergleich mit anderen Banken). Falls unser Kommentar menschlich kaltherzig klingen sollte… wohl kaum ein Investmentbanker mit Millionengehalt wird nach seine Entlassung in London zur Job Agency gehen müssen! Im Laufe dieser Woche könnte es vermutlich einen Aufsichtsratsbeschluss zu diesen umfassenden Stellenstreichungen geben. Dann hätte man Gewissheit.

Die Deutsche Bank kann Investmentbanking einfach nicht, um es mal absichtlich allgemein und oberflächlich zu formulieren. Trotz diverser Zukäufe in den letzten Jahrzehnten (Bankers Trust, Morgan Grenfell etc) spielt man nicht wirklich im Konzert der ganz Großen mit, sondern ist eher nur Gast in London und New York. Um mithalten zu können, war man wohl „gezwungen“ vermeintliche High Performer mit überzogenen Gehältern und Boni anzulocken. Resultat: Ein nicht enden wollendes Desaster, und nach den fetten Blasen-Jahren nur winzige oder gar keine Gewinne, sowie zahlreiche Skandale, welche die Gewinne wieder auffraßen (Milliarden-Strafzahlungen). Wird man nun endlich diesen Horror per Kahlschlag-Maßnahmen beenden?


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Denn wenn man wirklich so massiv bei den angeblichen High Performern Personal abbauen wird, dann würde das die These untermauern, dass zahlreiche Banker entbehrlich sind. Angeblich soll vor allem das US-Geschäft mit Aktien stark geschrumpft werden. Vor allem außerhalb Europas sollen Aktien und Zinsgeschäfte wohl stark dezimiert werden. Wie gesagt, diese Woche könnte man nach einem AR-Beschluss eine Info herausgeben. Nähere Detailangaben könnte die Deutsche Bank womöglich zusammen mit den Quartalszahlen verkünden, die am 24. Juli veröffentlicht werden.

Wenn die massiven Streichungen so kommen, dann kann man abschließend sagen: Die Deutsche Bank verabschiedet sich von ihrem Traum, der in den 90er Jahren startete. Ganz oben wollte man mit dabei sein, mit JP Morgan, Goldman, HSBC und Co am „selben Tisch dinieren“. In allen Bereichen wollte man an die Spitze. Man musste sich einkaufen, und die „Talente“ mit offenbar überteuerten Entlohnungen bei der Stange halten. Dass bei der DB mehr Einkommens-Millionäre arbeiten als bei der HSBC, die zehn mal so profitabel ist, zeigt doch ganz klar: Die Deutsche Bank war trotz all ihrer Bemühungen immer nur zu Gast in New York und London, und musste immer krampfhaft die „Talente“ an Bord halten.

Nun ist Schluss damit. Wer weiß, wozu es gut ist. Da wäre zum Beispiel die nächste große Finanz- oder Wirtschaftskrise. Hat sich die Deutsche Bank bis dahin aus den größten Spekulations-Orgien verabschiedet, ist sie der Gewinner, weil sie sich auf eher langweiligere Geschäfte wie zum Beispiel das Transaction Banking konzentriert, wo gute Gewinne erzielt werden! Die DB-Aktie steigt heute übrigens um 1,56%. Das Plus lag heute direkt nach Eröffnung schon bei 3%, aber es schmolz schnell ab. Bis sich die DB in ruhigerem Fahrwasser bewegt, dürfte noch viel Zeit vergehen.

Deutsche Bank
Foto: Deutsche Bank AG



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