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Deutsche Bank mit möglicher Rückkehr der Deutschland AG – Spekulanten fahren Leeverkäufe zurück

Gruselte es womöglich so manchem Spekulanten vor der Rückkehr der berühmten Deutschland AG? Wir erinnern uns. Ende der 90er-Jahre wurde dieses Modell nach und nach aufgelöst. Große Dax-Konzerne...

FMW-Redaktion

Gruselte es womöglich so manchem Spekulanten vor der Rückkehr der berühmten Deutschland AG? Wir erinnern uns. Ende der 90er-Jahre wurde dieses Modell nach und nach aufgelöst. Große Dax-Konzerne waren mit Überkreuz-Beteiligungen untereinander über Jahrzente so eng verbunden, dass sie durch ausländische Investoren kaum angreifbar waren – ein guter Schutz gegen Übernahmen, und stets eine gute Möglichkeit sich gegenseitig zu helfen bei Kapitalknappheit.

Genau dieses Modell könnte jetzt wieder ein klein wenig eine Renaissance erleben. So sollen derzeit einige Dax-Konzerne laut Handelsblatt ernsthaft überlegen der Deutschen Bank mit frischem Eigenkapital zur Seite springen zu wollen, falls sie durch eine vermeintlich hohe Strafe durch die US-Justiz in eine Schieflage geraten sollte. Im Gespräch soll ein einstelliger Milliardenbetrag sein. (warum nicht gleich etwas mehr, meine Damen und Herren?) Sollte das wirklich der Fall sein, wäre das für die Bank eine geniale wie auch einfache Lösung. Man bekäme relativ verlässliche Partner aus der Industrie mit ins Boot, die mit der Bank eh schon lange im Alltagsgeschäft zusammenarbeiten, und sie daher auch als Partner brauchen. Das wären sichere Anker-Aktionäre, die Spekulanten zurückdrängen könnten. Eine öffentlich mühselig promotete Kapitalerhöhung mit Roadshow und Bettel-Sprüchen könnte entfallen – was wäre das für eine Erleichterung für John Cryan.

Genau aus diesem Grund werden wohl diese Woche einige Spekulanten ihre massiven Short-Positionen in der Deutschen Bank-Aktie zurückgefahren haben. Aus Angst, ihre Spekulationen auf Kurse unter 10 Euro könnten jetzt vollends gegen die Wand fahren. Möglicherweise machte die Angst vor so einer Unterstützung durch Dax-Konzerne für die Bank die letzten Tage schon die Runde bei Hedgefonds? Womöglich in Kombination mit dem jüngsten Anstieg der Aktie baut man jetzt teilweise seine Shortpositionen in der Aktie ab. So hat Discovery Capital Management inzwischen seine Wette auf den fallenden Kurs von letzte Woche 0,6% der ausstehenden Aktien auf nur noch 0,1% reduziert. Der Hedgefonds Marshall hat seine Position von 1,03% auf 0,88% reduziert.

Nennen kann man es wie man will. Angst vor dem fetten Verlust, Angst auf der falschen Seite dabei zu sein, Angst vor dem Neustart der „Deutschland AG“ in einer Mini-Version. Oder nennen wir es auch eine Shortsqueeze in der Deutsche Bank-Aktie? Schließlich war sie vorher ja schon kräftig verprügelt worden. Strukturell hat sich aber nichts geändert. Die Probleme sind geblieben. Aber eine Kapitalspritze von mehreren Dax-Konzernen, das wäre für die Shorties eine Art Todesstoß. Sie wären wohl gezwungen ihre Positionen noch weiter zu reduzieren, womit automatisch weiterer Kaufdruck erzeugt wird. Aber noch reden wir hier über Spekulationen und Gerüchte. Sie helfen aber die Shorties nervös zu machen!



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2 Kommentare

  1. Ich glaube nicht, dass daraus was wird. Eine Beteiligung an der DB gehört nicht zum Kerngeschäft, dürfte in den meisten Fällen mit der Satzung unvereinbar sein und auch nicht auf die Zustimmung der Aktionäre treffen. Zudem ist das Management einer Bankbeteiligung heute regulatorisch so anspruchsvoll, dass es auch die meisten Dax-Unternehmen überfordern dürfte.

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