Europa

Deutsche Wirtschaft: Einkaufsmanagerindizes überragend

Soeben wurde der Einkaufsmanagerindex für deutsche Wirtschaft (Markit PMI; erste Veröffentlichung für März) veröffentlicht – einer der zentralen Indikatoren für die deutsche Konjunktur:

Gesamtindex: 56,8 (Prognose war 51,6; Vormonat war 51,1)

Verarbeitendes Gewerbe: 66,6 (Prognose war 60,8; Vormonat war 60,7)

Dienstleistung: 50,8 (Prognose war 46,2; Vormonat war 47,0)

Kurz zuvor war der Einkaufsmanagerindex aus Frankreich mit 58,8 für Gewerbe (Prognose war 56,5; Vormonat war 56,1) und mit 47,8 für Dienstleistung (Prognose war 45,5; Vormonat war 45,6) besser als erwartet ausgefallen.

Zu den Daten aus Deutschland kommentiert Phil Smith von Markit, das die Umfrage ausgeführt hat:

„Die Flash-PMIs deuten auf einen bemerkenswerten Aufschwung der deutschen Wirtschaft im März hin. Es besteht sogar die Aussicht, dass das
erste Quartal 2021 besser ausfallen wird als erwartet. Ausschlaggebend hierfür ist die Rekordausweitung der Industrieproduktion und das MiniWachstum des Servicesektors, wo einige Unternehmen von der leichten Lockerung der Lockdown-Beschränkungen profitierten. Der nachhaltige Aufschwung des verarbeitenden Gewerbes hat den Industrie-PMI auf nie dagewesene Werte steigen lassen. Die boomende globale Nachfrage nach Industrieerzeugnissen ‚Made in Germany’ scheint nicht nachzulassen, und laut Unternehmen werden zuvor verschobene Investitionen jetzt getätigt. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass die Lieferketten infolge des Industrie-Aufschwungs zunehmend unter Druck geraten, was die Einkaufspreise so stark in die Höhe getrieben hat wie selten zuvor in der knapp 25-jährigen Umfragegeschichte. Auch im Servicesektor hat der Preisdruck zugenommen, was die Verkaufs- bzw. Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen insgesamt so stark steigen ließ wie seit zwei Jahren nicht mehr. Und auch der Jobaufbau hat sich angesichts der erstmals seit längerem wieder
steigenden Beschäftigtenzahlen in der Industrie wieder beschleunigt. Hinsichtlich der Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist sind die Unternehmen weiter ausgesprochen optimistisch. Viele schöpfen Hoffnung aus den Fortschritten bei der Impfkampagne. Angesichts der ‚Notbremse’ und den im April in Kraft tretenden Restriktionen zur Bekämpfung der dritten Infektionswelle ist der kurzfristige Ausblick allerdings weniger vielversprechend.“

 

 

Die deutsche Wirtschaft und die Einkaufsmanagerindizes



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