Deutschland verringert seine Abhängigkeit von China, während der Handel mit den USA immer mehr zunimmt. Erleben wir eine „Entkoppelung in Zeitlupe“ Deutschlands von seinem nach wie vor wichtigsten Handelspartner? Oder ist das eine Folge der schwachen Wirtschaft in China?
Die vorläufigen Zahlen zum deutschen Außenhandel im ersten Halbjahr 2023 zeigen eine verminderte Abhängigkeit von China und eine wachsende Bedeutung des Handels mit den USA. Während die Exporte insgesamt anstiegen, verzeichneten die Importe einen Rückgang.
Deutschland: China bleibt größter Handelspartner, aber USA holt auf
Trotzdem ist China nach wie vor der größte Handelspartner Deutschlands. Allerdings haben die USA im letzten halben Jahr als Handelspartner aufgeholt und gewinnen weiter an Bedeutung.
Die Exporte Deutschlands wuchsen nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 3,2 %. Hingegen gingen die Importe um 9,5 % zurück. Volker Treier von der Deutschen Industrie- und Handelskammer bezeichnet das erste Halbjahr 2023 als „äußerst kraftlos für die deutsche Außenwirtschaft“. Dies wird durch anhaltend hohe Inflationsraten in wichtigen Absatzmärkten und restriktive Geldpolitik verursacht, die auf exportorientierte Unternehmen drücken.
Reduzierte Abhängigkeit von China
Die Abhängigkeit von China hat sich verringert. Im Jahr 2022 gingen noch 12,85 % aller Exporte in die Volksrepublik, doch in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sank dieser Anteil auf 11,34 %. Bei den Importen reduzierte sich der Anteil chinesischer Waren von 6,78 % auf 6,20 %. Dadurch sinkt der Gesamtanteil Chinas am deutschen Außenhandel auf 8,60 %. Dies ist ein kontinuierlicher Abwärtstrend seit 2020, der nun unter dem Niveau von 2016 liegt.
Deutschland konnte minimal an Gewicht in Chinas Exporten gewinnen, wie aus den Zahlen des chinesischen Zolls hervorgeht. 3 Im ersten Halbjahr dieses Jahres stieg der Anteil der Ausfuhren nach Deutschland von 3,23 % im Gesamtjahr 2022 auf 3,63 %. Die Importe aus China nach Deutschland gehen ebenfalls seit 2020 zurück, von 5,12 % auf 3,12 % im ersten Halbjahr 2020. Die Waren- und Dienstleistungsverkäufe nach China gingen im ersten Halbjahr um 8,4 % zurück, was zu einem fast ein Viertel geringeren Außenhandelsdefizit führte.
USA zunehmend wichtiger Handelspartner für Deutschland
Die USA werden für Exorteure in Deutschland immer bedeutsamer. Die deutschen Unternehmer steigerten ihre Ausfuhren in die USA im ersten Halbjahr um 4,8%. Relativ gesehen erhöhte sich der Anteil an den Exporten in die USA leicht von 9,63% auf 9,78%. Somit betrug der gesamte Wert des Außenhandels mit den USA 125,5 Mio Euro, während der Außenhandel mit China 128,7 Millionen Euro beträgt. Der Handel mit China hatte in der ersten Jahreshälfte des Vorjahres den mit den USA noch um 31,8 Millionen Euro übertroffen, doch nun beträgt der Unterschied nur noch 3,2 Millionen Euro.
Schwächere sino-deutsche Handelsbeziehung: Wirtschaftliche Entwicklung oder Decoupling?
Eine zentrale Frage in Bezug auf die Entwicklung der deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen ist, ob der rückläufige Handel lediglich auf die schwächere wirtschaftliche Performance beider Länder zurückzuführen ist – oder ob sich hier doch bereits ein „Decoupling“ (Entkoppelung) abzeichnet.
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Die USA holen sich die reale Produktion zurück. Die IT haben sie ja schon. Ob das den Aderlass durch die Abwendung von China ersetzen kann, dürfte sehr zu bezweifeln sein. Es ist so ähnlich, wie die Freude, dass viele Unternehmen China verlassen, um in Vietnam zu produzieren. Nun Vietnam hat halt „nur“ ca. 80 Mio. Einwohner.
Auf der anderen Seite haben die USA ja wirklich erhebliche interne Probleme. Ob sie dies alles „stemmen“ können – Zweifel sind erlaubt.
…Abhängigkeit von China sinkt – Handel mit USA steigt…
Aha, bei China sinkt die Abhängigkeit, aber gegenüber den USA steigt nicht die Abhängigkeit???
Sondern der Handel steigt (!?)
Hört sich so nach Tagesschau an.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Das kommt davon wenn man den gleichen Vorgang aus ideologischen Gründen unterschiedlich bewertet. Für den Autor ist eine Abhängigkeit von den USA nicht negativ zu sehen, von China hingegen sehr wohl (wir sind die Guten).
Wenn man sich die hausgemachten Probleme der deutschen Automobilhersteller in China ansieht dann sieht das für mich auch nicht nach einer freiwilligen Reduzierung der „Abhängigkeit von China“ aus. Vielleicht will man hier auch vom eigenen Versagen einfach nur ablenken.
Für Deutschland sieht es jedenfalls nicht gut aus.
Oh, Mann, die USA sind immerhin noch ein demokratischer Rechtsstaat, während China eine kommunistische Diktatur ist, ein Willkürstaat in jeder Beziehung. Aber vielleicht brauchen Sie noch jemanden, der Ihnen den Unterschied erklärt.
Oh Mann Bernie, das mag innenpolitisch noch einigermaßen gelten aber außenpolitisch sicher nicht. Es sind ja gerade die USA die sich nicht an internationale Verträge und Regeln halten.
Nimm den int. Strafgerichtshof, die WTO Schiedsgerichtsbarkeit, die einseitig aufgekündigten Verträge mit dem Iran, den Überfall auf den Irak und andere Länder, die Verfolgung des Journalisten Julian Assange, Sprengung der Nordstream Pipelines etc. pp.. China ist hier im direkten Vergleich fast schon harmlos.
Also von daher gibt es keinen Grund die USA zu bevorzugen.
Die USA müssen sich nicht an den Int. Strafgerichtshof halten, da sie kein Mitgliedstaat desselben sind, genauso wenig wie Russland oder China! Und ich möchte mal sehen, welche Länder China oder Russland angegriffen hätten, wenn sich Islamisten mit Passagierflugzeugen in den Kreml oder auf die chinesische Hauptstadt gestürzt hätten. Verträge mit dem Iran gebrochen? Also mit einem Land, in dem Frauen von der Polizei totgeschlagen werden, wenn sie das Kopftuch nicht richtig tragen? Im Ernst jetzt? Und wenn Assange US-Gesetze gebrochen hat, muss er halt damit rechnen dafür vor Gericht zu kommen. Putin oder Xi Jinping hätten so jemanden längst von ihrem Geheimdienst ermorden lassen und würden gar nicht versuchen ihn vor Gericht zu bekommen. Das dürfte wohl klar sein. Bei Nordstream frage ich mich immer noch, weshalb die Amis die 2. Röhre von Nordstream 2 nicht gesprengt haben. Aber vermutlich ist ihnen da der Sprengstoff ausgegangen. :) Stattdessen haben sie Nordstream 1 gesprengt und so verhindert, dass die Europäer Putin wegen Vertragsbruch verklagen können, nachdem dieser unter fadenscheinigen Gründen dort zuvor den Gashahn zugedreht hatte.
Abhängigkeit von USA steigt– Handel mit China sinkt —- wäre richtig. Und die MSM wissen sehr wohl, wie man das devote deutsche Volk im Sinne der Siegermächte lenken kann. Man erinnere an den Nato-Grundsatz (kurz): USA drin, Russland draußen und Deutschland unten halten. Hat funktioniert bei NPD, DVU, REP und nun ist die AFD dran
Genau, Nazis an die Macht. (Bernd Hoecke darf man ja nach gerichtlicher Uberpruefung als Nazi bezeichnen).
Was fuer eine Irone, dass jemand sich die Abhaengigkeit von einer Diktatur wuenscht und rechtsextreme Parteien nachtrauert. Da ist irgendjemand falsch rechts abgebogen.