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Die Alles-Blase: Warum die Verschuldung der US-Unternehmen implodieren und das Vermögen der Amerikaner schrumpfen wird!

"Man muß notwendige Grausamkeiten möglichst früh begehen" - und warum es verhängnisvoll ist, wenn Notenbanken genau das verhindern wollen..

Die Wohlstandsillusion

Die Notenbanken haben mit ihrer Geldpolitik, die auf das Platzen der US-Immobilienblase reagierte, zunächst einmal den „Karren aus dem Dreck“ gezogen. Federführend war dabei der damalige Fed-Chef Ben Bernanke, der als der große Kenner der Großen Depression aus den 1930er-Jahren galt (und gilt). Seine Schlußfolgerung war: wir müssen die Märkte mit Liquidität fluten, um einen Zusammenbruch wie in den 1930er-Jahren zu verhindern (genau das taten damals die Notenbanken nicht).

Diese Reaktion ist verständlich – aber langfristig wohl verhängnisvoll. Denn sie läßt eine Lebensweisheit außer acht, die da lautet: „Man muß notwendige Grausamkeiten möglichst früh begehen“! Wer immer nur darauf erpicht ist, Schmerzen zu vermeiden (etwa durch den Konsum von Medikamenten), der arbeitet nur am Symptom, nicht aber an der Ursache. Die Ursache aber ist, dass der Westen über seine Verhältnisse lebt – und sich das aber nicht eingestehen will und mithilfe der Notenbanken eine Wohlstandsillusion aufrecht erhält, die dauerhaft nicht aufrecht zu erhalten ist.

Ja: ein Zusammenbruch wie damals ab dem Jahr 1929 ist bitter – aber eben auch eine notwendige Bereinigung des Systems, die dann zu einer Gesundung eben dieses Systems führen kann. Zwar blühte damals der politische Extremismus im Gefolge der Wirtschaftskrise (mit der extremsten Form im deutschen Nationalsozialismus) – aber die extremistischen Tendenzen nehmen derzeit auch klar erkennbar zu. Und das trotz des verzweifelten Versuchs, die Wohlstandsillusion aufrecht zu erhalten, trotz der Tatsache, dass es sehr vielen Menschen im Westen materiell so gut geht wie noch nie.

 

Das Platzen einer Illusion – ein Unfall in Zeitlupe

Aber das wird wohl nicht so bleiben – und genau das spüren viele Menschen. Denn das Platzen der Wohlstandsillusion ist eigentlich kaum zu verhindern, sondern nur künstlich noch etwas aufschiebbar. Dass auch die Finanzmärkte derzeit so verunsichert sind, liegt daran, dass die Notenbanken nun ihre aktive Mitarbeit an der „Alles-Blase“ aufgekündigt haben – und damit völlig unklar ist, wie es weiter gehen soll.

Im Folgenden möchten wir Ihnen zwei (englischsprachige) Videos an Herz legen, beide von Jesse Colombo. Im ersten Video zeigt er, dass das Vermögen der Amerikaner im Vergleich zum BIP der USA so hoch ist wie noch nie – aufgrund der „Alles-Blase“. Die Amerikaner sind die großen Profiteure dieser Alles-Blase, weil sie vor allen an den explodierenden Finanzmärkten aktiv waren und sind (hier mehr dazu). Seit der Finanzkrise ist das Vernögen der Amerikaner um 46 Billionen Dollar gestiegen, hat sich also seitdem mit 83% fast verdoppelt. Und das kann auf Dauer nicht so bleiben:

Das gilt auch für die Verschuldung der US-Unternehmen – das ist vermutlich die Blase, deren Platzen dann die nächste Finanzkrise auslösen wird, wie Jesse Colombo zeigt:


Von Frank Liebig – Archiv Frank Liebig, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=61315444



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2 Kommentare

  1. Eigentlich ein guter Artikel,.. bis auf, …
    „seit der Finanzkrise ist das Vernögen der Amerikaner um 46 Billionen Dollar gestiegen“
    Frägt sich nur welches , garantiert nicht das der Durchschnittsamerikaner sondern wohl eher das der üblichen Verdächtigen.

  2. »Und das trotz des verzweifelten Versuchs, die Wohlstandsillusion aufrecht zu erhalten, trotz der Tatsache, dass es sehr vielen Menschen im Westen materiell so gut geht wie noch nie

    Das ist wahrscheinlich der größte Kontraindikator überhaupt: Wer hoch fliegt, muss tief fallen – Gruß an den Ikarus.

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