Gas

DIHK: Sparpotenziale beim Gasverbrauch sind ausgeschöpft

Laut DIHK sind die Einsparpotenzial beim Gasverbrauch der Industrie weitgehend ausgeschöpft. Hier die aktuellen Aussagen des Verbands.

Gasflamme

Privatverbraucher und Unternehmen konnten wegen stillgelegten Produktionsmengen in der Wirtschaft und dem warmen Wetter den Gasverbrauch in den letzten Tagen und Wochen spürbar reduzieren. Aber ist ab einem gewissen Punkt Schluss, wo die Industrie einfach nichts mehr zum Einsparen hat? Der nächste Schritt wäre dann nur noch die komplette Betriebsschließung? Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) meldet aktuell, dass die Einsparpotenziale beim Gasverbrauch so ziemlich ausgeschöpft sind.

Einsparpotenziale beim Gasverbrauch weitgehend erschöpft

Die Unternehmen haben ihre Einsparpotenziale beim Gasverbrauch unter dem Druck der extrem hohen Preise laut DIHK weitgehend ausgeschöpft. Das verdeutlicht das diesjährige Energiewende-Barometer der IHK-Organisation, an dem sich über 3.500 Unternehmen aus allen Branchen und Region beteiligt haben. Danach sehen 60 Prozent der Betriebe bei ihrem Gasverbrauch in den kommenden fünf Jahren keine oder nur sehr geringe Einsparpotenziale von bis zu zwei Prozent. 20 Prozent der Unternehmen können nach eigener Einschätzung auf zwei bis fünf Prozent ihres bisherigen Verbrauchs verzichten. Lediglich ein weiteres Fünftel hält bei seinem Energieverbrauch noch mehr als fünf Prozent an Verringerung für möglich.

„Weitere Einsparziele unrealistisch“

Weiter schreibt der DIHK: „Das Ergebnis deckt sich mit dem, was wir seit Monaten an Rückmeldungen aus den Unternehmen bekommen. Der Überlebenskampf der Betriebe angesichts der explodierenden Energiepreise hat dazu geführt, dass die kurzfristigen betrieblichen Einsparpotenziale ausgeschöpft wurden“, so DIHK-Präsident Peter Adrian. „Deshalb sind weitergehende Ziele, den Gasverbrauch im laufenden Produktionsbetrieb noch stärker zu verringern, einfach unrealistisch“, stellt Adrian klar. „Der Rückgang des Gasverbrauches in der Wirtschaft ist inzwischen immer öfter Folge von Betriebsstilllegungen oder Produktionseinschränkungen. Wir müssen daher nach anderen Möglichkeiten suchen, um zusätzliches Gas zu mobilisieren oder Gas zum Beispiel bei der Stromerzeugung einzusparen. Nur so werden wir Insolvenzen vermeiden und Wertschöpfungsketten erhalten.“

Gasauktion erschließt neue Wege

Chancen hierfür ergeben sich laut DIHK bei der sogenannten Gasauktion. Unternehmen reduzieren ihren Gasbedarf gegen Entschädigungen. Hier lassen sich zusätzliche Mengen jenseits der kurz- und mittelfristigen Potenziale einsparen. In Firmen, in denen ein Verzicht auf Gas möglich ist, besteht großes Interesse an Abschaltleistung gegen Entschädigung. Das gilt bereits bei Betrieben mit einer Anschlussleistung von einem Megawatt. „Die am 1. Oktober abgeschlossene Gasauktion war nicht ausreichend, um das Interesse der Unternehmen zu wecken“, so Peter Adrian. „Denn sie greift zu spät. Nämlich dann erst, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind und eine Gasmangel-Lage unmittelbar bevorsteht. Damit sich genügend Firmen beteiligen, brauchen wir ein Modell, das darauf abzielt, zusätzliches Gas für die Einspeicherung zu haben, damit solche Engpässe erst gar nicht entstehen.“ Größere Gasabnehmer erhielten auf diesem Weg weitere Anreize, ihren Gasverbrauch zu reduzieren und eine weitere Befüllung der Speicher zu ermöglichen.

„Gemessen am neuen Ziel der Europäischen Kommission, 15 Prozent beim Gasverbrauch einzusparen, sind innovative Lösungen wie eine Versteigerung von Abschaltleistungen unbedingt und umgehend notwendig“, warnt der DIHK-Präsident. „Denn für die überwiegende Mehrheit der Betriebe ist es unrealistisch, auf der Basis der bisherigen Reduktionen noch einmal 15 Prozent draufzulegen, ohne dass wir weiter schmerzhafte Produktionseinschränkungen sehen.“



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

8 Kommentare

  1. Mal sehen, wann das „Zwangssparen“ beginn. Weil nichts mehr da ist, oder zu teuer ist, oder die Stadtwerke wegen offenen Rechnungen abgestellt haben.
    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. ja, dann kann man sagen es hat gereicht !

  2. Ein künstlicher Mangel ?

    Die Gasmengen werden auch schon für die „Heizsaison 23/24 völlig ausreichen – zumindest für die
    Industrie,genauer gesagt was dann noch davon in Deutschland übrig ist.
    Nach Massenpleiten und Abwanderung ins Ausland.Mit der Deutschlandliebe wird es nicht sehr weit
    sein – da sind wir ja im Zeitgeist voll nach Plan der Grünen.Leider macht keiner den Mund auf und so
    sind wir dann voll im Plan.Ob wir den wirklich so wollen ?

    1. Der Plan wird nicht erkannt, noch nicht wahrgenommen. Die es tun werden diffamiert, schlecht gemacht, mit den üblichen Beschimpfungen die man schon zur genüge her kennt. Wer kein Argument hat beschimpft. Wer nichts weiß beschimpft. Wer nicht sachlich ist beschimpft, beleidigt. Und zwar lautstark. Das Argument muss übertönt werden.
      Und jetzt wird viel geschrieben ob Gas ausreicht, oder sogar zu viel ist, ob wir noch was brauchen, oder ob es noch zu billig ist. Sollte es ausreichen, dann weil weniger verbraucht wurde,weil die Industrie fehlt, oder aber es wurde vorher geprasst. Was ich aber nicht glaube. In jedem Unternehmen sitzt mindestens ein Kaufmann und der schaut darauf, daß sparsam gewirtschaftet wird. Ingenieure können das aber auch, sogar Hausfrauen. Heißt man braucht kein Studium dazu, nicht mal Gymansium.

  3. @Markus Fugmann, Eure Seiten gelangen zu immer mehr Berühmtheit. Heute wurde Euer Zitat auf N-TV zitiert 😉
    Wenn Börsianer sähen, dass eine Ware angeboten, aber vom Käufer zeitweise nicht in vollem Umfang abgenommen werden könne, bedeute das ein Überangebot, der Gaspreis fällt, zitiert das Portal Finanzmarktwelt den ehemalige Chief Strategist von der skandinavischen Großbank Nordea und aktuellen Senior Editor bei Real Vision.
    https://www.n-tv.de/wirtschaft/Was-passiert-wenn-die-Gasspeicher-voll-sind-article23673628.html

    Vielleicht stoßen die „Mainstreammedien“ bald auch auf @Helmut und @ottonorma in der Kommentarspalte und zitieren die beiden.
    Das wäre dann tatsächlich ein Grund, auszuwandern 😃

    1. @leftutti, danke für den Hinweis! Liebe Grüsse!

    2. Bei Überangebot fällt der Preis !! ist das neu oder ist mir da was entgangen. Aber wenn n-TV es bringt muss es ja was grandioses sein.
      Vielleicht werd ich jetzt auch zitiert. Dann erkenne ich wohl das ich was Weises gesagt habe ohne es zu wissen.

      1. @ottonorma, würden Sie die Texte auch mal lesen, statt immer gleich sarkastisch und emotional drauf los zu kommentieren, so wüssten Sie, dass nicht N-TV, sondern die FMW Grandioses publiziert hat.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage