Puhhh, das ist mal ein Hammer. Die beiden namhaftesten Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland DIW und ifo sind sich einig. Die Konjunktur im laufenden Jahr 2019 wird deutlich schwächer laufen als bislang gedacht. Jetzt eine Delle, aber dafür werde 2020 wieder spürbar besser verlaufen. Da scheint man sich einig zu sein! Wenn ein globaler Konjunkturabschwung da mal nicht dazwischen funkt, möchten wir fragend ergänzen! Das ifo-Institut auszugsweise im Wortlaut:
Das ifo Institut hat seine Wachstumsprognose von 1,1 Prozent für 2019 auf 0,6 Prozent gekappt, aber für 2020 von 1,6 auf 1,8 Prozent erhöht. „Die gegenwärtigen Produktionsschwierigkeiten der deutschen Industrie dürften erst allmählich überwunden werden. Die Industrie wird 2019 als Konjunkturmotor weitgehend ausfallen. Die weltweite Nachfrage nach deutschen Produkten ist schwach, da die internationale Konjunktur weiter an Dynamik verliert“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Aber die binnenwirtschaftlichen Antriebskräfte sind weiterhin intakt.“
Das aktuelle Szenario von 0,6% und der danach folgende Aufschwung gehen aber davon aus, dass einige Baustellen nicht noch schlimmer werden. Zitat ifo:
Damit befindet sich die deutsche Wirtschaft im Abschwung. Bei alledem ist unterstellt, dass es zu keiner weiteren Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA auf der einen Seite und China und der Europäischen Union auf der anderen Seite kommt. Auch wird weiterhin angenommen, dass das Vereinigte Königreich die Europäische Union geordnet verlässt und zunächst keine Barrieren im grenzüberschreitenden Warenverkehr aufgebaut werden. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass die Risikoaufschläge auf italienische Staatsanleihen nicht weiter zunehmen und dadurch die Stabilität von Finanzinstituten in Italien und in anderen EU-Mitgliedsstaaten nicht gefährdet wird.
DIW
Das DIW ist für 2019 nicht ganz so pessimistisch wie das ifo, senkt aber ebenfalls die Prognose spürbar ab. Zitat auszugsweise:
Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in diesem und im kommenden Jahr mit soliden Wachstumsraten aufwarten. Zwar korrigieren die Berliner KonjunkturforscherInnen ihre Prognose für dieses Jahr im Vergleich zum Winter um 0,6 Prozentpunkte auf 1,0 Prozent nach unten – im Vergleich zu den meisten anderen Prognosen ist der Ausblick aber optimistisch. Die Prognose für das kommende Jahr bleibt unverändert bei einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,8 Prozent.
In erster Linie ist die Weltwirtschaft dafür verantwortlich, dass die Konjunktur hierzulande in diesem Jahr deutlich abkühlt. Die Weltwirtschaft wird unter anderem durch die konjunkturelle Schwäche Chinas belastet, aber auch durch die Handelskonflikte zwischen den USA, China und der Europäischen Union sowie durch die Unsicherheit um den Fortgang des Brexit. All das trifft in besonderem Maße die auf den Investitionsgüterexport spezialisierte deutsche Wirtschaft. Hinzu kommt, dass die Wachstumsdynamik vielerorts zunehmend vom Konsum statt von Investitionen getragen wird. Deswegen fällt die deutsche Exportdynamik sogar noch hinter das Tempo der schwächelnden Weltwirtschaft zurück.
Marcel Fratzscher (Präsident des DIW Berlin): „Die Konjunktur in Deutschland kühlt sich ab, aber das ist kein Weltuntergang. Wir sollten nicht zu schwarz malen, denn vor allem auf dem Arbeitsmarkt sieht es nach wie vor hervorragend aus und auch der private Konsum ist stark. Meine Sorge ist, dass die deutsche Wirtschaft nicht zukunftsfest ist. Wir müssen endlich mehr in Infrastruktur, Digitalisierung sowie Forschung und Entwicklung investieren, um das Wachstumspotential langfristig zu erhöhen. Das ist eine Frage der Prioritäten, und die sollten mehr auf Investitionen als auf staatlichem Konsum oder Steuersenkungen liegen. Die Haushaltsspielräume jedenfalls wären da.“
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Pingback: ** 14. März 2019: Kaum interesante Meldungen! ** Hoffentlich haben Sie heute was Besseres zu tun! | das-bewegt-die-welt.de
das Modell des ifo ist ja der Hammer! :D
nach zwei Quartalen in die Zukunft prognostizieren ist man schon bei der Mean-Vorhersage angelangt…haha