FMW-Redaktion
Manchmal liegt ja im Skurilen, im Abseitigen, ein klarer Hinweis auf den Zustand des großen Ganzen. Nun sorgt eine wahrlich seltsame Diskussion zwischen Elon Musk und der Firma Uber für Aufsehen – und das sagt uns viel über den derzeitigen Stand der Dinge!
Doch der Reihe nach – schauen wir uns die Diskutanten doch einmal genauer an! Da ist einerseits der großartige Verkäufer Elon Musk, der mit seiner Firma Tesla ca. 16 Millionen Dollar pro Tag verbrennt, die Verluste explodierten zuletzt um mehr als den Faktor vier, die Massen-Produktion der neuen Tesla-Reihe kommt nicht in Gang, weil man die Batterien offenkundig per Hand zusammen schrauben muß. Aber man fliegt mit Space X fröhlich zum Mars und will mit dem „Hyperloop“ den zukünftigen Verkehr unterirdisch durch Röhren organisieren!
Elon Musk. Foto: Steve Jurvetson / Wikipedia (CC BY 2.0)
Auf der anderen Seite das Unternehmen Uber, das ebenfalls sehr erfolgreich ist in Sachen Geld verbrennen und eine Geschäftsidee hat, die irgendwie schon deshalb nicht funktionieren dürfte, weil immer Städte/Regierungen zum Schutz des traditionellen Taxi-Gewerbes auf die Dienste von Uber verzichten wollen. Dazu kommt, dass Uber eigentlich kein Konzept hat, wie man irgendwann einmal schwarze Zahlen schreiben will, der Hauptkosten-Faktor sind die Uber-Fahrer – und die sind ohnehin schon so schlecht entlohnt, dass auf der Kostenseite nicht wirklich viel mehr Senkungs-Potential besteht!
Doch kommen wir jetzt zu der skurrilen Diskussion: der neue Uber-CEO Dara Khosrowshahi sinnierte kürzlich über „fliegende Autos“, und wenn es diese gäbe, bräuchte man doch eigentlich den Verkehr gar nicht – wie Elon Musk visionär plant – durch den Hyperloop unterirdisch organisieren. Das aber wollte das Riesen-Ego von Elon Musk natürlich nicht auf sich sitzen lassen – und fuhr per Twitter einen scharfen Konter:
„If you love drones above your house, you’ll really love vast numbers of “cars” flying over your head that are 1000 times bigger and noisier and blow away anything that isn’t nailed down when they land“.
Wer will schon Autos über seinem Kopf fliegen haben, die 1000mal lauter sind als Drohnen, keilt Musk also zurück:
New @Uber CEO @dkhos says why do you need to dig tunnels for @HyperloopOne @hyperlooptt when you can fly? Challenges @elonmusk what do you say to that sir @elonmusk @vccircle @vccstartups pic.twitter.com/Mu0GyPIaSI
— Anirban Ghoshal (@journoanirban) February 22, 2018
Und die Attacke machte beim neuen Uber-Chef offenkundig Eindruck: mit der von Musk entwickelten Batterie-Technik könne man die Lärm-Belästigung doch massiv senken. Das klingt doch eher kleinlaut..:
Challenge accepted. Improved battery tech (thx 2 @elonmusk) and multiple smaller rotors will be much more efficient and avoid noise + environmental pollution. https://t.co/563U0RqDYF
— dara khosrowshahi (@dkhos) February 22, 2018
Mithin unterhalten sich also hier zwei potentielle Pleitegeier über fliegende Autos. Und wir hätten dazu eine kleine Anmerkung: wie wäre es denn, erst einmal ein wirklich funktionierendes Geschäftsmodell zu entwickeln, das sich selbst trägt und nicht wie bei einem Schneeballsystem ständig auf frische Gelder angewiesen ist? Also so etwas klassisches wie „Gewinne“? Aber das ist vermutlich total „old school“ gedacht von uns..
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