FMW-Redaktion
Die deutschen Erzeugerpreise für Juli wurden soeben veröffentlicht. Auf Jahresbasis steigen sie um 2,3%. Ohne Energie-Erzeugerpreise lägen sie sogar bei 2,5%. Wie die Detaildaten zeigen, ist eine gesunde nachhaltige Preissteigerung in Deutschland schon vorhanden, sie scheint aber immer noch nicht in auf die Verbraucherpreise durchzuschlagen, die wohl vom Amazon-Effekt gebremst werden. Vielleicht sind Verbraucherpreise von 1%-2% der neue Normalzustand?
Hier das Statistische Bundesamt auszugsweise im Wortlaut:
Die Preisentwicklung bei Vorleistungsgütern (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden), die einen Anteil von gut 31 % am Gesamtindex haben, wirkte sich auch im Juli 2017 am stärksten auf die Entwicklung der Erzeugerpreise insgesamt aus. Vorleistungsgüter waren im Juli 2017 um 3,0 % teurer als im Juli 2016. Gegenüber dem Vormonat Juni blieben diese Preise jedoch unverändert. Metalle insgesamt kosteten 7,6 % mehr als im Juli 2016 (– 0,2 % gegenüber Juni 2017). Dabei war Walzstahl im Vorjahresvergleich um 11,0 % teurer (– 0,6 % gegenüber Juni 2017). Die Preise für chemische Grundstoffe lagen um 5,1 % höher als im Juli 2016, Bereifungen aus Kautschuk kosteten 4,5 % mehr. Nur wenige Vorleistungsgüter waren billiger als ein Jahr zuvor. Dazu gehörten insbesondere Edelmetalle und Halbzeug daraus (– 15,0 %), aber auch Mehl (– 2,9 %) und Futtermittel für Nutztiere (– 1,2 %).
Die Preise für Verbrauchsgüter, die einen Anteil von knapp 16 % am Gesamtindex haben, waren im Juli 2017 um 3,7 % höher als im Juli 2016 und um 0,3 % höher als im Vormonat Juni. Nahrungsmittel kosteten im Jahresvergleich 5,4 % mehr, gegenüber dem Vormonat Juni stiegen die Preise hier um 0,3 %. Einen besonders starken Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat wies weiterhin Butter auf. Sie kostete fast doppelt so viel wie im Juli 2016 (+ 96,3 %), allein gegenüber Juni 2017 stiegen die Preise um 15,3 %. Milch kostete 27,8 % mehr als im Vorjahresmonat, Fleisch ohne Geflügel 6,5 % mehr. Die Preise für Zucker waren um 9,7 % höher als im Juli 2016, Kaffee kostete 6,5 % mehr.
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