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Erholung in Gefahr EUR/USD: Hawkishe Zinspause könnte den Euro weiter belasten

EUR/USD: Hawkishe Zinspause könnte den Euro weiter belasten

Das beliebte Devisenpaar EUR/USD hat sich zuletzt von seinem Rutsch auf ein 3-Monats-Tief bei 1,0634 Dollar erholt. Nach der jüngsten Zinsentscheidung der EZB geriet der Euro gegenüber dem US-Dollar erneut unter Druck. Zwar erhöhte die EZB die Zinsen um 25 Basispunkte, aber sendete zugleich ein dovishes Signal, was schließlich zur Abwertung führte. Die Währungshüter deuteten an, dass es trotz anhaltend hoher Inflation vorerst der letzte Zinsschritt gewesen sein könnte. Nachdem die EZB ihre Zinsentscheidung in der vergangenen Woche verkündet hat, steht nun die US-Notenbank Fed im Fokus.

Der Offenmarktausschuss der Fed wird Abend seine Entscheidung für den Monat September bekannt geben. Wie das FedWatch Tool zeigt, ist mit keiner Änderung der Zinssätze zu rechnen. Allerdings wird die Federal Reserve die mit Spannung erwartete Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen veröffentlichen, die das einflussreiche Dot Plot beinhaltet. Devisenhändler, die Positionen in EUR/USD halten, sollten zwei kritische Aspekte genau beobachten: zum einen das endgültige Ziel für den Leitzins und die für 2024 in Betracht gezogenen Lockerungsmaßnahmen.

Dot Plot eher hawkish erwartet – Gegenwind für den Euro?

Die vierteljährlichen Prognosen der Fed-Mitglieder für die Zinssätze könnten zeigen, dass der Ausschuss in diesem Jahr eine weitere Zinserhöhung in Betracht zieht. Zudem gehen Ökonomen davon aus, dass der Median der Mitglieder eine Verringerung der Zahl der Zinssenkungen für 2024 erwartet. Sollte dies so kommen, könnte dies die Hoffnung auf eine Zinssenkung im ersten Halbjahr 2024 zunichtemachen. Da unter den Händlern die Meinung vorherrscht, dass die Straffungskampagne der Fed beendet ist, könnten hawkishe Signale eine Neubewertung der Zinserwartungen auslösen. In der Folge dürften die Renditen von US-Staatsanleihen steigen und der Dollar gegenüber dem Euro aufwerten, was wiederum das Währungspaar EUR/USD erneut unter Druck bringt.

EUR/USD: Vorsichtige Erholung

Nach dem jüngsten Kurseinbruch im Zuge der EZB-Zinsentscheidung stabilisierte sich der EUR/USD auf tieferen Niveau. Am vergangenen Donnerstag testete der Euro das Tief vom 31. Mai und die untere Linie des fallenden Trendkanals. Den Käufern gelang es schließlich das Tief bei 1,0634 Dollar zu verteidigen. Damit hat auch die Unterstützungszone im Bereich von 1,0666/0638 USD gehalten. Aus charttechnischer Perspektive ist die aktuelle Phase äußerst spannend.

Denn ein Bruch des Verlaufstiefs bei 1,0637 USD würde den Abwärtstrend bestätigen und tiefere Kursziele aktivieren. Die nächste markante Unterstützung liegt dann erst wieder bei 1,0526 USD. Sollte die Unterstützungszone bei 1,0666/0638 dagegen halten, könnte es beim EUR/USD zum Rücklauf an die obere Trendbegrenzung bei rund 1,0800 USD kommen. Dafür müssen die Bullen die Barriere bei 1,0769 nach oben durchbrechen.

EUR/USD: Euro unter Druck gegen den Dollar vor der Fed-Zinsentscheidung

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1 Kommentar

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Insgesamt fallen die US- Renditen nach 6 bis 12 Monaten scharf ab, weshalb die Mehrheit der Marktteilnehmer von einer baldigen Zinswende nach unten ausgeht.

    Das ist ihnen auch nicht zu verübeln, schließlich sind sie – in über 13 Jahren Niedrigzinspolitik- entsprechend sozialisiert worden.

    Eine ganze Generation von Investmentbankern und Anlegern ist mit niedrigen Zinsen aufgewachsen. Demzufolge hält man die gegenwärtige Situation nur für ein vorübergehendes Ereignis.

    Ich denke die kommenden Inflationsdaten werden zeigen, wohin die Reise geht. Steigen diese im Oktober und November weiter an, statt zu fallen, dann haben die Bullen schlechte Karten… .

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