Devisen

Euro und Anleiherenditen rauf – dank Inflation noch mehr Druck auf EZB

Euro und Anleiherenditen legen zu. Weiterer Aufwärtsdruck entsteht durch die steigende Inflation. Dazu gab es aktuell neue Daten.

Euro-Symbol

Heute sehen wir, wie der Euro und die Anleiherenditen von Euro-Mitgliedsstaaten weiter ansteigen. EURUSD steigt in den letzten zehn Tagen von 1,0545 auf aktuell 1,0757. Die Rendite für zehnjährige deutsche Staatsanleihen steigt von Freitag Abend bis jetzt von 0,96 Prozent auf aktuell 1,057 Prozent. Die Rendite für zehnjährige spanische Staatsanleihen steigt von Freitag Abend bis jetzt von 2,03 Prozent auf aktuell 2,13 Prozent. Die Rendite für zehnjährige italienische Staatsanleihen steigt von Freitag Abend bis jetzt von 2,88 Prozent auf aktuell 3,02 Prozent.

Der Euro legt seit Tagen gegenüber dem US-Dollar zu, weil man am Markt steigende Zinsen für die Eurozone erwartet. Diese Erwartung wurde stark untermauert mit Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde in der letzten Woche. Höhere Zinsen im Juli, und bis Ende September kein negativer Einlagenzins mehr – dies ist gemäß ihrer Aussagen inzwischen fix. Aber durch diese jetzt noch stärker als erwartete steigende Inflation in der Eurozone steigt womöglich auch der Druck auf die EZB, noch früher und noch stärker darauf zu reagieren mit höheren Zinsen?

Eben wegen diesem Szenario haben der Euro gegenüber dem US-Dollar und die Anleiherenditen der Euro-Länder zugelegt. Spanien meldete nämlich bereits heute früh seine Inflationsdaten, und die einzelnen deutschen Bundesländer meldeten auch bereits heute Vormittag einzeln ihre Zahlen – woraus man am Devisen- und Anleihemarkt schließen konnte, dass die Erwartungen an die Höhe der Inflation übertroffen werden. Spanien hat heute früh eine Inflation von 8,5 Prozent gemeldet nach 8,3 Prozent im April. Deutschland hat heute um 14 Uhr eine Rekordhöhe von 7,9 Prozent Inflation für Mai gemeldet nach 7,4 Prozent im April. Morgen um 11 Uhr werden die Gesamtzahlen für die Eurozone vermeldet, die auch weiter anziehen dürften.

Basierend auf diesen Zahlen kann man vermuten, dass der äußere Druck auf die EZB zunimmt, noch früher und stärker die Zinsen anzuheben. Aber bis jetzt bleibt sie noch bei ihrer Zeitschiene, erst ab Juli aktiv zu werden. Erleben wir für den Euro und die Anleiherenditen der Euroländer weiteren Aufwärtsdruck?



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