Europa

Eurozonen-Außenhandelsüberschuss steigt weiter an – Wasser auf die Mühlen von Donald T. ?

Was predigt ein gewisser Donald T. seit Tagen und Wochen? Die Länder mit Außenhandelsüberschüssen würden die USA unfair behandeln. Ja, so einfach ist das? Da passt es doch bestens ins Bild, wenn man jetzt...

FMW-Redaktion

Was predigt ein gewisser Donald T. seit Tagen und Wochen? Die Länder mit Außenhandelsüberschüssen würden die USA unfair behandeln. Ja, so einfach ist das? Da passt es doch bestens ins Bild, wenn man jetzt in den USA die ganz frisch veröffentlichten Daten zum Eurozonen-Außenhandel präsentieren würde. Denn hier weitet sich der Überschuss immer weiter aus. Folglich behandelt die Eurozone ihre ausländischen Handelspartner unfair, richtig?


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In dieser Grafik sieht man am Ende gut, wie sich zuletzt in der Eurozone wie auch in der Gesamt-EU (28 Staaten) die Exporte nach oben hin immer weiter entfernen von den Importen. Die Überschüsse steigen also. Zahlen tut volkswirtschaftlich gesehen immer der Gegenpart irgendwo in Übersee, der Defizite produziert. Er muss Schulden machen um seinen Importüberhang bezahlen zu können. Genau das ist das Kernproblem für die US-Volkswirtschaft auf den Außenhandel bezogen, was Donald T. immer wieder anprangert. In der Eurozone stieg für den Monat Dezember 2016 der Überschuss auf 28,1 Milliarden Euro nach 24,4 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Die obige Grafik zeigt anschaulich, dass der Abstand zwischen Im- und Exporten erst so richtig Ende 2015 entstanden ist. Eurostat in seiner Detailaussage:

Nach ersten Schätzungen lagen die Warenausfuhren des Euroraums (ER19) in die restliche Welt im Dezember 2016 bei 178,6 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 6% gegenüber Dezember 2015 (168,7 Mrd.). Die Einfuhren aus der restlichen Welt beliefen sich auf 150,5 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 4% gegenüber Dezember 2015 (144,4 Mrd.). Infolgedessen registrierte der Euroraum im Dezember 2016 einen Überschuss von 28,1 Mrd. Euro im Warenverkehr mit der restlichen Welt, gegenüber +24,4 Mrd. im Dezember 2015. Der Intra-Euroraum-Handel belief sich im Dezember 2016 auf 137,4 Mrd. Euro, ein Anstieg von 5% gegenüber Dezember 2015. Im Zeitraum Januar-Dezember 2016 beliefen sich die Warenausfuhren des Euroraums in die restliche Welt auf 2 047,8 Mrd. Euro (nahezu unverändert gegenüber Januar-Dezember 2015) und die Einfuhren auf 1 774,0 Mrd. (ein Rückgang von 2% gegenüber Januar-Dezember 2015). Infolgedessen verzeichnete der Euroraum einen Überschuss von 273,9 Mrd. Euro, gegenüber +238,7 Mrd. im Zeitraum Januar-Dezember 2015. Der IntraEuroraum-Handel belief sich im Zeitraum Januar-Dezember 2016 auf 1 709,3 Mrd. Euro, ein Anstieg von 1% gegenüber Januar-Dezember 2015.

Hier weitere Detaildaten auch zur Gesamt-EU:


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Daten + Grafiken: Eurostat



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2 Kommentare

  1. Die USA exportieren weniger als sie importieren, und wir in Deutschland exportieren mehr als wir importieren.
    Die Frage ist, woher holen sich die Amis so viel Kaufkraft um mehr als woanders zu konsumieren?

    1. Die USA muss sich die Kaufkraft nicht holen, sondern bekommt sie praktisch gratis von der EZB geschenkt.. wenn der Euro und die Zinsen mit Absicht tief gehalten werden, dann können halt mehr Waren in Europa eingekauft werden..

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