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Zinsen könnten auf eine Spanne von 5,5 bis 5,75% steigen Fed legt eine Zinspause ein und signalisiert weitere Zinserhöhung

Fed legt eine Zinspause ein und signalisiert weitere Zinserhöhung

Wie von Analysten und Marktteilnehmern erwartet, hat die Federal Reserve am Mittwoch nach 15 Monaten Zinserhöhungen eine Zinspause eingelegt. Allerdings signalisierten die Währungshüter, dass sie die geldpolitische Straffung wahrscheinlich wieder aufnehmen wird, um die Inflation weiter zu bremsen. Die Aktienmärkte haben die verkündete Zinspause mit gemischten Gefühlen aufgenommen, da die Dot Plots der Fed überraschend hawkish ausgefallen waren, während Powell auf der Pressekonferenz etwas mildere Töne anschlug. Die Pause bietet der US-Notenbank nun die Möglichkeit, die kommenden Daten zu beobachten, bevor man auf der nächsten Sitzung erneut über eine Zinserhöhung entscheiden wird.

Angesichts des Rückgangs der Inflation und den ersten kleinen Rissen am Arbeitsmarkt ist diese Entscheidung durchaus nachvollziehbar. “Die Beibehaltung des Zielkorridors bei dieser Sitzung ermöglicht es dem Ausschuss, zusätzliche Informationen und deren Auswirkungen auf die Geldpolitik zu bewerten”, so der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank in seiner am Mittwoch in Washington veröffentlichten Erklärung.

Auf der anschließenden Pressekonferenz fügte der Fed-Chef hinzu: „Der Ausschuss hielt es insgesamt für angemessen, das Tempo zu drosseln, wenn auch nur leicht“, sagte Powell. „Das gibt uns mehr Informationen, um Entscheidungen zu treffen. Wir können dadurch versuchen, bessere Entscheidungen zu treffen. Zudem gibt es der Wirtschaft ein wenig mehr Zeit, sich anzupassen, während wir unsere Entscheidungen für die Zukunft treffen.“

Fed: Dot Plots signalisieren weitere Zinserhöhung

Wie Bloomberg berichtet, änderten die Mitglieder des Offenmarktausschusses auch die Formulierung zur weiteren Geldpolitik in ihrer Erklärung und sprachen nun davon, wie sie “das Ausmaß einer zusätzlichen Straffung der Geldpolitik, das angemessen sein könnte”, bestimmen würden.

Die Fed beließ den Leitzins in einem Zielbereich von 5% bis 5,25%. Laut ihren neuen vierteljährlichen Prognosen werden die Zinsen bis Jahresende auf 5,6% steigen (Medianprognose). Vor drei Monaten waren „nur“ 5,1% vorhergesagt worden.

Zinspause: Powell und Fed's Dot Plots signalisieren weitere Zinserhöhungen (Straffung)
Fed: Dot Plots signalisieren weitere Zinserhöhung

Das Votum des FOMC fiel einstimmig aus. Von den 18 Mitgliedern legten 12 die künftigen Zinssätze auf oder über eine mittlere Spanne von 5,5% bis 5,75%, was zeigt, dass die meisten eine weitere Straffung für erforderlich halten, um den Preisdruck einzudämmen. Die Prognosen deuten zwei weitere Zinserhöhungen um jeweils einen Viertelpunkt oder einen halben Punkt bis Jahresende an.

Fed-Chef Jerome Powell sagte, dass fast alle Mitglieder des FOMC davon ausgehen, dass es angemessen sein wird, die Zinssätze im Jahr 2023 “etwas weiter” anzuheben, um die Inflation zu senken. Er wollte sich nicht dazu äußern, ob eine weitere Zinserhöhung bereits im Juli erfolgen könnte.

“Der Inflationsdruck ist nach wie vor hoch, und es ist noch ein weiter Weg, um die Inflation wieder auf 2% zu senken”, sagte Powell auf einer Pressekonferenz nach der Sitzung.

Der Ausschuss “hielt es für klug”, die Zinssätze in diesem Monat konstant zu halten, fügte er hinzu. Die Zinspause sei eine Fortsetzung des moderaten Tempos der Zinsanhebungen. “Wir haben viel erreicht, und die volle Wirkung unserer Straffung muss sich erst noch zeigen”, so Powell.

Der Leitindex S&P 500 gab unmittelbar nach der Entscheidung nach. Der Dollar fiel gegenüber einem Korb von Währungen. Die Renditen für zweijährige Treasuries stiegen auf den höchsten Stand seit März. An den Geldmärkten stieg der eingepreiste Leitzins der Fed auf etwa 5,34% im September.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    „Die Botschaft hört ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. „.

    Das Gleiche Märchen erzählte die FED im Jahre 2000 und 2007 .

    Aber sei es wie es sei, Wichtig ist die Bilanz. Bilanz vor Zinsen.

    Die Bilanzreduktion hat noch nicht mal das Vorkrisenniveau erreicht und es ist nicht ausgeschlossen,das sie es niemals mehr ereichen wird.

    Somit bleibt die FED der wichtigste Player am Markt. Und die Renditen kommen auch nicht aus dem Quark.

    Die Performance der Märkte spricht für sich ( März 09 bis heute) Nominal nicht prozentual, aber nominal ist das der größte Anstieg der Geschichte.
    DAX von 3588 auf über 16 TDS, Dow von 6575 auf fast 34 TDS, Nasdaq von um die 1275 auf ebenfalls über 16 TDS, Nikkei 225 von 7500 auf über 33 TDS…und so weiter und so fort….

    Nur der achtzehnjährige Anstieg von 82 bis 00 war prozentual größer.

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