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Laut Fed-Mitglied Logan Fed muß Zinsen nicht anheben, wenn Renditen hoch bleiben

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Muß die Fed die Zinsen nicht mehr anheben, weil die Kapitalmarkt-Zinsen (Renditen) zuletzt stark gestiegen waren und damit der US-Notenbank die Arbeit abnehmen, die Finanzkonidtionen weiter zu straffen? Kürzlich hattte sich in dieser Ruíchtung der ehemalige Vize-Chef der Fed, Richart Clarida, geäußert. Nun scheint auch die als eher hawkish geltende Chefin der Fed von Dallas, Lorie Logan, diese Ansicht zu verterten.

Fed muß Zinsen nicht mehr anheben, wenn Renditen hoch bleiben

Die Präsidentin der Federal Reserve Bank of Dallas, Lorie Logan, sagte, dass der jüngste Anstieg der Renditen langfristiger Staatsanleihen für die US-Zentralbank weniger Notwendigkeit bedeuten könnte, ihren Leitzins erneut anzuheben.

„Höhere Laufzeitprämien führen zu höheren Laufzeitzinsen bei gleicher Festsetzung des Leitzinses, wenn alles andere gleich bleibt“, sagte Logan am Montag in einer Rede auf der Tagung der National Association for Business Economics in Dallas.

„Wenn also die Laufzeitprämien steigen, könnten sie einen Teil der Arbeit bei der Abkühlung der Wirtschaft für uns übernehmen, so dass weniger Bedarf an einer zusätzlichen geldpolitischen Straffung besteht.

Bei der Anlage in Anleihen wird die Laufzeitprämie häufig als die zusätzliche Vergütung definiert, die Anleger für das Tragen des Zinsrisikos während der Laufzeit der Anleihe verlangen. Logan sagte, dass „es eine klare Rolle für erhöhte Laufzeitprämien bei den jüngsten Bewegungen der Renditekurve gibt“, obwohl „die Größe und die Dauer des Beitrags mit Unsicherheit behaftet sind.“

„In dem Maße, in dem die Stärke der Wirtschaft hinter dem Anstieg der langfristigen Zinsen steht“, könnte die Zentralbank andererseits eine weitere Straffung vornehmen müssen, so Logan.

Die Fed-Mitglieder versuchen zu entscheiden, ob sie die Zinsen in diesem Jahr erneut anheben müssen, nachdem sie ihn in den letzten 19 Monaten um mehr als fünf Prozentpunkte angehoben haben. Auf ihrer letzten Sitzung im September ließen sie die Zinsen unverändert, obwohl 12 von 19 US-Notenbankern signalisierten, dass sie eine weitere Anhebung in diesem Jahr befürworten würden, wie aus den nach der Sitzung veröffentlichten Prognosen (Dot Plots) hervorgeht.

Inflation nach wie vor zu hoch

„Die Inflation ist nach wie vor zu hoch, der Arbeitsmarkt ist nach wie vor sehr stark, und das Wachstum von Produktion, Ausgaben und Beschäftigung übertrifft die Erwartungen“, sagte Logan. „Ich gehe davon aus, dass wir weiterhin restriktive finanzielle Bedingungen brauchen werden, um die Inflation rechtzeitig auf 2 % zurückzuführen.

Logan, die seit ihrem Amtsantritt an der Spitze der Fed von Dallas im vergangenen Jahr überwiegend höhere Zinsen befürwortet hat und daher als hawkish gilt, bezeichnete die Inflation nach wie vor als das größte Risiko für die US-Wirtschaft.

„Ich behalte die Risiken auf beiden Seiten unseres Mandats im Auge“, sagte sie. „Meiner Ansicht nach bleibt die hohe Inflation das wichtigste Risiko. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie sich verfestigt oder wieder aufflammt“.

Sie sagte, es habe „willkommene Fortschritte bei der Inflation“ gegeben, aber die monatlichen Daten seien „etwas uneinheitlich“ gewesen.

Logan bezeichnete auch den Arbeitsmarkt als „insgesamt sehr stark“, nachdem am Freitag ein Monatsbericht des Bureau of Labor Statistics veröffentlicht wurde, der ein stärker als erwartetes Beschäftigungswachstum im September zeigte.

Die Anleger sehen derzeit die Chancen für eine weitere Erhöhung der Zinsen in diesem Jahr als gering an, wie die Fed Fund Futures zeigen: sie preisen nur eine Wahrscheinlichkeit von 26% ein, dass die Fed bis Jahresende die Zinsen noch einmal anheben wird. Logans Äußerungen vom Montag deckten sich mit den jüngsten Äußerungen von Mary Daly, der Präsidentin der Fed von San Francisco, die am 6. Oktober meinte: „Wenn die finanziellen Bedingungen, die sich in den letzten 90 Tagen erheblich verschärft haben, weiterhin angespannt bleiben, ist die Notwendigkeit für uns, weitere Maßnahmen zu ergreifen, geringer“.

FMW/Bloomberg

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3 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Die Frage ist nur bleiben die Renditen wirklich so hoch wie aktuell oder folgt bald wieder die alltägliche Flucht in die Sicherheit ( Anleihen). Insgesamt bleibt der politische Druck hoch,die Zinsen bald wieder zu senken.

    Sowohl Dems als auch Reps gaben in der Vorwoche entsprechende Erklärungen ab. Die Wallstreet spekuliert ja im Grunde seit dem Herbst 22, auf ein neuerliches Einknicken der Notenbanken ….

    Dann wären die Zinsen, nicht mal ein halbes Jahr, auf dem Niveu von 06/07 geblieben.
    Demgegenüber stehen fast 13 Jahre Niedrigzinspolitik !

    Also alles in allem also wie immer. Der Markt spekuliert auf ein baldiges Einknicken der Notenbanken und verlangt ein erneutes Out Bailen der Investoren und Spekulanten.

    Denn natürlich ist selbst dem Unbedarften klar, das wir in einer Welt voller Schulden leben, die nie im Leben zurückgezahlt werden können.

    Never, ever !

    1. Wer will schon, dass Schulden zurückgezahlt werden?
      Gläubiger wollen mit Schulden Geld verdienen und nicht, dass sie zurückgezahlt werden.

  2. @ Columbo, wieder sehr weise,darum sind die Gläubiger von Argentiniens Schulden so glücklich.Zum Beitrag, der einzige Grund die Zinsen nicht mehr zu erhöhen wäre weil die Wirkung erst mit Verspätung eintritt. Aber eigentlich müssten die kurzen Zinsen so weit erhöht werden bis die langen Laufzeiten ( Inflation) fallen.

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