Frank Thelen, Dirk Müller und Cathie Wood haben eines gemeinsam: Jeder hatte seine eigene Fan-Community, und bei allen scheint die Euphorie irgendwie verblasst zu sein. Wer als Privatanleger einfach direkt in den Nasdaq, Nvidia, ARM oder Meta investiert, der braucht keine „Gurus“ mehr? Wollen wir an dieser Stelle mal schauen, wie sich die Fonds dieser einst gehypten Persönlichkeiten entwickelt haben im Vergleich zu Referenzmärkten.
Fonds von Frank Thelen und Dirk Müller enttäuschen
Frank Thelen galt nie als Börsenexperte oder Guru, sondern wurde der breiten medialen Öffentlichkeit in Deutschland erst bekannt durch seine Teilnahme als beliebter und technisch versierter Investor bei der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“. Im folgenden TradingView Chart betrachten wir einen Zeitraum beginnend ab Herbst 2021, weil zu dem Zeitpunkt sein Aktienfonds 10XDNA aufgelegt wurde, der in „disruptive Technologien“ investiert. Das ist der selbe Ansatz bei beim Ark-Fonds der Wall Street-Investorin Cathie Wood, deren Glanz inzwischen auch verblasst ist. Man setzt auf Unternehmen, die in Zukunft durch ihre Innovationen andere Unternehmen, Technologien oder sogar ganze Branchen aus dem Weg räumen sollen.
Bislang jedenfalls geht der Plan nicht auf – oder braucht er einfach nur mehr Zeit? Der folgende Chart zeigt – mit Beginn Herbst 2021: Der 10XDNA-Fonds von Frank Thelen verliert bis heute 40,74 % an Wert (blaue Linie). Ein Desaster! Der Ark-Fonds von Cathie Wood verliert sogar 59,18 % an Wert. Der Dirk Müller Aktienfonds verliert 5,95 % – er ist aber auch passiv ausgerichtet! Der Nasdaq 100-Index gewinnt 14 %, und der Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data ETF – ein Fonds der in künstliche Intelligenz, Datenverarbeitung und Datensicherheit investiert, konnte seitdem 34 % zulegen. Wer also beispielsweise „nur“ in den breit gestreuten Tech-Index Nasdaq mit seinen 100 größten Aktien investierte, fuhr deutlich besser als mit den hoch riskanten Fonds für disruptive Technologien. Aber wie gesagt – kommt deren Erfolg erst noch, weil die Anlagen in disruptive Geschäftsmodelle nun mal Zeit benötigen?
Blick auf die letzten 12 Monate
Im folgenden Chart sehen wir den selben Vergleich, nur für die letzten zwölf Monate: Der X Trackers Fonds glänzte mit +57 %, Nasdaq 100 +40 %. Der Ark-Fonds von Cathie Wood lag in diesem kürzeren Zeitraum immerhin mit 16,8 % imPlus. Der Dirk Müller-Aktienfonds gewinnt 5,5 %, Frank Thelen kann mit seinem Fonds immerhin 2,99 % zulegen.
Langfristblick auf fünf 5 Jahre: Simple Geldanlage im Nasdaq glänzt
Nachfolgend ein Blick zurück auf die letzten fünf Jahre: Das „simple“ Investment in den Nasdaq 100-Index brachte satte 152 % Gewinn. Der Dax legte 51 % zu, der TecDax noch 31,7 %. Der Ark-Fonds von Cathie Wood legte 11,75 % zu, und der Dirk Müller-Fonds verlor 12,6 %. Gerade die letzten beiden sind doch eher enttäuschend auf einen so langen Zeitraum, der doch schon eine gewisse Aussagekraft für Langfrist-Investoren hat. Man darf sagen: Das einfache Investment in US-Techaktien über den Nasdaq 100-Index, das für Privatanleger keinen großen Aufwand oder eine tiefgehende Analysen bedarf, hat sie im Verlauf der letzten Jahre richtig glücklich gemacht. Gleichzeitig enttäuschen – zumindest bislang – die Fonds interessanter Persönlichkeiten wie beispielsweise Frank Thelen, denen man als geneigter Fernsehzuschauer oder Anleger nur all zu gerne besondere Fähigkeiten zuschreiben möchte.
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Top Mann der Herr Müller! Zeigt er doch uns Amateuren, wie man mit dauerhaft negativer Performance richtig gutes Geld verdienen kann!
Ich schreib es gerne mal wieder: der Fonds von Herrn Müller bietet Menschen, die das wollen, eine aktive Aktienauswahl (die z.B. bei Echtgeld.TV gelobt wurde), die gegen einen Crash wie 1929 abgesichert ist. Zusätzlich verzichtet er auf Gold, um das Enteignungsrisiko zu vermeiden.
Das muss niemand kaufen, es herrscht Privatautonomie. Ich begrüße das Angebot und kann mir Situationen vorstellen, in denen er für Menschen, die das nicht alles selbst machen können oder wollen, sinnvoll ist.
Sicher wird man mit Aktien viel Geld verdienen, aber auch verlieren können.
Ich gebe mich mit etwa 9% Kurssteigerung über viele Jahrzehnte zufrieden und bleibe bei physischem Gold.
Vorzugsweise anonym gekauft.
Da der Kapitalertrag steuerfrei ist, besonders gut geeignet für Rentner, damit sie mit allen Freibeträgen mit der gesetzlichen Rente möglichst unterhalb der Steuerpflicht bleiben.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Das Problem der stark abgesicherten Fonds: In schlechten Zeiten verlieren sie wenig, in guten gewinnen sie ebenso wenig.
Das Dumme ist nur, dass es an der Börse sehr viel häufiger gute Zeiten wie schlechte gibt.
Pessimisten tun sich halt nicht leicht. Wie im richtigen Leben auch.
naja also ich bin mit dem offensiv Fonds von Dirk müller mehr als zufrieden ;-)
die ersten 5-10 Jahre negativ, dafür dann erdrutschartige Gewinne als Ausgleich ist auf 30 Jahre eigentlich ganz gut. wer nicht komplett neu ist weiß wie man das nutzt. ob das am Ende so aufgehen wird steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Dirk Müllers Fond schützt gegen alles – sogar Rendite.