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Gas-Lieferanten kauften zu Preisen nahe der Panik-Hochs Gas: Milliarden-Verluste für Steuerzahler in Europa

Gas Steuerzahler Europa

Im August 2022 war der Gas-Preis auf 350 Euro die Megawattstunde gestiegen, es herrschte regelrecht Panik, ob Europa den Winter überstehen würde. Im September 2022 dann stoppte Gazprom die Gas-Lieferungen durch Nordstream 1 und verstärkte die Panik noch weiter – es war sogar die Rede von notwendigen Rationierungen von Gas.

Bekanntlich kam es ganz anders. Der Winter verlief bisher ausserordentlich mild, der Großmarkt-Preis für Gas (TTF) stürzte regelrecht ab. So weit, so gut. Aber das Problem ist, dass die Gas-Lieferanten in Europa aus Furcht vor einer Mangellage Gas kauften, als der Preis nahe der Panik-Hochs war – meist mittels Langfristverträgen. Und so sitzt man nun auf viel Gas, das angesichts des milden Winters wohl in dem Umfang gar nicht benötigt wird für die kalte Periode – die Speicher sind stark gefüllt, der Winter ist absehbar vorbei.

Für Verbraucher in Europa bedeutet das: es bringt ihnen praktisch gar nichts, wenn der Preis für Gas am Großmarkt fällt, weil das ihre Rechnungen nicht schmälert. Die Folge: Staaten und Konsumenten in Europa bleiben auf Milliarden-Kosten sitzen! Wie hoch diese sind, berichtet nun Bloomberg.

Gas: Milliarden-Kosten für Verbraucher in Europa

Bei der Bewältigung der Gas-Knappheit ist die Europa ein Opfer seines eigenen Erfolgs geworden. Als die russischen Erdgaslieferungen zurückgingen, horteten Käufer wie etwa die deutsche Trading Hub Europe Gas zu Rekordpreisen und speicherten es, um sich auf einen harten Winter vorzubereiten. Allein im dritten Quartal gab die Union 101 Milliarden Euro für Gasimporte aus, das dreifache des Vorjahresbetrags.

Jetzt sitzt man auf randvollen Speichern und die Preise sind seit ihrem Höchststand im August um mehr als 80% eingebrochen. Mit anderen Worten: Der Verkauf könnte ein milliardenschweres Verlustgeschäft werden — und zwar für die Verbraucher und Steuerzahler, die die hohen Preise finanziert haben.

“Die Händler haben im Sommer in dem Glauben gehandelt, dass die Preise im Winter höher sein werden, aber das ist nicht eingetreten”, sagte Sindre Knutsson von Rystad Energy. Im Gegenteil — wurde auf dem Höhepunkt Ende August über 300 Euro je Megawattstunde gezahlt, werden die Benchmark-Terminkontrakte inzwischen zu knapp über 50 Euro gehandelt und damit auf dem niedrigsten Stand seit September 2021.

Morgan Stanley erwartet weiter fallende Preise, da die Speicher zu Ende des Winters noch im Schnitt zu 59% gefüllt sein könnten. “Es scheint jedoch unwahrscheinlich, dass die Käufer in der Lage sein werden, ihre Kaufkosten in vollem Umfang wieder hereinzuholen”, meint BloombergNEF-Analyst Stefan Ulrich.

FMW/Bloomberg

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11 Kommentare

  1. Einen herzlichen Gruß auch an Pfitzer! Alles richtig gemacht!

  2. Was auf die Verbraucher oder/ und Steuerzahler in den nächsten Monaten und Jahren durch erhöhte Energiepreise zukommt, wird sich noch zeigen.
    Aber– das ist Demokratie.
    Russlands Wirtschaft soll zerstört werden, und da müssen Sanktionen her.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Hab’s doch schon früher gesagt, in der Angst zuwenig Gas zu bekommen hat man panisch alles aufgekauft, der Preis spielte keine Rolle.Dann hat man nach dem milden Winteranfang schon triumphiert weil man keinen Notstand befürchten musste, der Preis spielte wieder keine Rolle.Die Inflation hat man mit der Preisdeckelung manipuliert. Jetzt bezahlt der Steuerzahler die überhöhten Preise über Steuern, also übliche Verarschung der Bürger über System. LINKE TASCHE/ TASCHE.

  4. Korrigenda.
    muss heissen , LINKE TASCHE/ RECHTE TASCHE
    Bitte korrigieren bevor die Oberlehrer es sehen.

  5. Langsam kommt der Zahltag

    Mitglieder der Gaskommission fordern Umsetzung ihrer Empfehlungen – Blackout News

    https://blackout-news.de/aktuelles/mitglieder-der-gaskommission-fordern-umsetzung-ihrer-empfehlungen/

  6. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass mich die Gaspreise ruinieren. Mein Vertrag läuft noch bis August und kostet 45 € für ein 100qm Haus. Den Dezemberabschlag musste ich trotzdem nicht zahlen. In den letzten 20 Jahren hat sich der Wärmebedarf halbiert, da die Heizperiode nur noch 3 Monate dauert. Unsere Klimazone liegt jetzt schon auf der von Nordspanien. Viele bauen jetzt komplett ohne Heizung, maximal kleine Infrarotheizungen oder Klimaanlage mit Solar.

    Warum verbreitest du in Andalusien Panik? Bist du deutscher Renrner mit Langeweile?

    1. @yeti2010

      Sie werden sich an den depressiven, Panik verbreitenden, Deutschandalusier gewöhnen müssen.
      Er kann nicht anders, für ihn ist das Leben und die Welt eine Katastrophe.
      Aber wir dürfen seine zwanghaften Kassandrarufe getrost ignorieren.
      Im übrigen kann ich Ihnen versichern, dass die Andalusier fröhliche Leute sind. Ich kenne sie!

  7. Hallo yeti2010,
    gar nicht mitbekommen, dass die Gaspreise sich mindestens 2022 verdreifacht haben, aber die Heizkostenabrechnung erst 2023 kommt? Gar nicht mitbekommen, wieviel Firmen heute schon wegen der hohen Gaspreise Pleite gehen?
    Wenn weiter mit den milden Wintern in Deutschland gerechnet wird, würde ich mir (wie in fasst jeder Wohnung in Spanien) eine Klimaanlage einbauen.
    Durch den Wärmepumpeneffekt wandelt sie 1 KW Strom in etwa 4 KW Wärme um.
    Und es kann bei warmen Sommern auch noch damit gekühlt werden.
    In Spanien kosten die Geräte etwa 500 bis 800 Euro.
    Und es ist ruckzuck warm, denn es wird ohne Umwege direkt die Luft erwärmt, und nicht erst das Wasser, der Estrich und dann erst der Raum.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  8. @ Columbo. gestern schrieben sie,Leute die die Muttersprache nicht beherrschen, werden nicht mehr Ernst genommen.Wenn yéti 2010 einen Fehler macht ( Renrer) und Helmut kritisiert haben sie trotzdem Freude! Armer Columbo.
    Bei Ihnen gehts immer nur um Personen.

    1. @Sprachleerer

      Von Ihnen waren aber auch noch nie Sachargumente zu lesen. Im Prinzip geht es Ihnen nur um Ihren Helmut-Fanclub, um einen fast schon verstörenden Fan- und Personenkult. Und im Gegenzug betreiben Sie Dauerkritik an @Columbo, der Ihnen persönlich doch noch nicht das Geringste angetan hat. Soviel zu Bei Ihnen gehts immer nur um Personen

      P.S. Renrer ist ein typischer Tippfehler (benachbarte Taste), kein Rechtschreibfehler. Außerdem hat yeti2010 Renrner getippt, wenigstens zitieren sollten Sie korrekt. Das funktioniert am besten mit der Kopierfunktion 😄

  9. Das eigentlich SPANNENDE (und in diesem Artikel nicht erwähnte) ist doch: WER PROFITIERT? / WER SITZT AUF DER GEGENSEITE dieser Kontrakte?

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