Anleihen

Globaler Sog hin zu US-Staatsanleihen hält an – China hält bislang die Füße still

Die Zinsen in den USA steigen, und so ist es wenig erstaunlich, dass es derzeit Monat für Monat einen Sog hin zu US-Staatsanleihen gibt. Die Bestände ausländischer Besitzer von US-Staatsanleihen steigen immer weiter an, wie ganz aktuell veröffentlichte Daten des US-Finanzministeriums für den Monat August belegen.

Insgesamt waren im August US-Staatsanleihen im Volumen von 6,287 Billionen US-Dollar in ausländischer Hand. Das sind 35,4 Milliarden Dollar mehr als im Juli, 75 Milliarden Dollar mehr als im Juni, und 100 Milliarden Dollar mehr als im Januar 2018.

Man könnte eigentlich erwarten, dass China im Zuge des US-Handelskriegs als Druckmittel US-Staatsanleihen auf den Markt wirft – zumindest in einem gewissen spürbaren Umfang, als Warnschuss Richtung Washington. Doch bislang ist dieses kräftige Signal ausgeblieben. Chinas Volumen in US-Papieren nimmt zwar seit drei Monaten nacheinander ab, aber nur in sehr geringem Umfang. Man bedenke: China hält das größte Volumen aller ausländischen Anleihe-Halter mit 1,165 Billionen Dollar. Da sind -18 Milliarden Dollar insgesamt in drei Monaten, also keine wirklich große Summe!

Saudi-Arabien hat seinen Bestand an US-Staatsanleihen im August um 2,7 Milliarden Dollar auf 169,5 Milliarden Dollar erhöht. Im Januar waren es noch 143,6 Milliarden Dollar. Aktuell hat man einen Rekordwert erreicht, den man in US-Papieren hält. Es ist allgemein bekannt, dass die Saudis am US-Kapitalmarkt eher massiv in Blue Chip-Aktien als in Anleihen investiert sind. Aber 169,5 Milliarden Dollar sind ja auch nicht zu verachten.

Brasilien ist vom US-Handelskrieg wie China auch negativ betroffen. Auch hier ist der Sog des Geldes Richtung USA dank höherer Dollar-Zinsen spürbar. Brasilianische Anlagen in US-Staatsanleihen stiegen im Monatsvergleich um 18 Milliarden auf 317,8 Milliarden Dollar. Im Januar waren es noch 265 Milliarden Dollar. So wird Geld nach und nach diesen Märkten (Schwellenländer) entzogen und landet in den USA, weil es hier mehr Zinsen auf Staatsanleihen einer „harten Währung“ gibt.

US-Staatsanleihen
Grafik: US Treasury



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