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Gold als sicherer Hafen gefragt Goldpreis steigt: Nahost-Konflikt stärkt den Status als Zufluchtsort

Goldpreis steigt: Nahost-Konflikt stärkt den Status als Zufluchtsort
Fotograf: Anindito Mukherjee/Bloomberg

Am Freitag rutschte der Goldpreis zeitweise bis auf 1.810 US-Dollar je Unze ab – am Montagmorgen notiert das Edelmetall schon wieder bei 1.852 Dollar. Was ist in der kurzen Zeit passiert? Einerseits kam es am Freitag aufgrund des Rückgangs der Renditen zu einer ersten Gegenbewegung. Andererseits ist Gold nach dem überraschenden Großangriff der Palästinenser-Gruppe Hamas auf Israel am Samstag wieder als sicherer Hafen gefragt.

Wie Bloomberg berichtet, stieg der Goldpreis aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Zufluchtsorten, nachdem die Spannungen im Nahost-Konflikt zugenommen haben. Das Edelmetall legte am Montag um bis zu 1,2% zu, da sich die Finanzmärkte auf Gegenwind und Volatilität infolge des Angriffs militanter Hamas-Kämpfer aus dem Gazastreifen einstellen. Auch der Ölpreis stieg an, da der Konflikt die Spannungen im Nahen Osten, wo fast ein Drittel des weltweiten Öl-Angebots liegt, zu verschärfen droht. Der Yen und der Dollar – beides Zufluchtswährungen – legten ebenfalls zu.

Goldpreis steigt nach Angriff auf Israel

Die plötzliche Krise in Israel hat dem Goldpreis zwar einen kleinen Aufschlag verschafft, größere Gewinne sind jedoch nur zu erwarten, wenn es in der gesamten Region zu einer weitaus größeren Eskalation kommt, sagte David Lennox, Analyst bei Fat Prophets, per Telefon aus Sydney. Da es Spekulationen gibt, dass der Iran die palästinensischen Angreifer bewaffnet und finanziert haben soll, könnten die Spannungen weiter zunehmen. Dies würde die Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold erhöhen.

Der Goldpreis begann sich am Freitag zu erholen, nachdem er sich in der vergangenen Woche dem niedrigsten Stand seit März genähert hatte. Beeinträchtigt wurde der Preis für Gold vor allem von den Signalen der US-Notenbank, die Geldpolitik länger straff zu halten, sowie von den steigenden Renditen von US-Staatsanleihen, die nicht zinstragende Vermögenswerte unter Druck setzten.

Israel-Konflikt: Gold wieder als sicherer Hafen gefragt - Goldpreis legt zu
Gold wieder als sicherer Hafen gefragt – Goldpreis legt zu

Der Anstieg des Goldpreises am Montag erfolgte, nachdem die US-Beschäftigungszahlen im September in die Höhe geschnellt waren, was die Argumente für eine weitere Zinserhöhung untermauerte. Am Wochenende erklärte die Gouverneurin der US-Notenbank, Michelle Bowman, dass die Inflation in den USA nach wie vor zu hoch sei und dass eine weitere Straffung der Geldpolitik wahrscheinlich notwendig sei. Höhere Zinssätze sind im Allgemeinen negativ für Gold. Am Montagmorgen geben die Anleiherenditen weiter nach, was dem Goldpreis zugutekommt.

Spotgold stieg um 12:03 Uhr um 1 % auf 1.851,56 US-Dollar je Unze, nachdem es am Freitag um 0,7 % zugelegt hatte. Der Bloomberg Dollar Spot Index legte um 0,2 % zu. Silber und Platin legten zu, während Palladium abrutschte.

FMW/Bloomberg



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7 Kommentare

  1. Schon seltsam.
    Der Ukrainekrieg, in dem die größte Atommacht der Welt ein Land angreift, dass gleich durch mehrere Atommächte mit Waffen unterstützt wird, lässt den Goldpreis nicht zucken?
    Aber wenn eine Verbrecherbanden eine Atommacht angreift, zuckt der Goldpreis nach oben?
    Kann es sein, das der Goldpreis nur zuckt, weil den Angriff gegen Israel eine „Überraschung“ ist?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Nein, es zeigt nur, wie volatil und ungeeignet Gold als Hauptinvestment ist.
      Als Beimischung aber immer ok.
      (Narürlich kommen jetzt die privaten Lebens-und Goldgeschichten eines bekannten Kommentators.
      So what…)

  2. Naja, Gold ist heute um 1% gestiegen, und der DAX um 1% gefallen.
    Natürlich sind das alles nur Momentaufnahmen.
    Aber es müssem dann doch wohl im den letzten 23 Jahren sehr unruhige und unsichere Zeiten gewesen sein, wenn der Goldpreis sich in diesen 23 Jahren mehr als versechsfacht hat.
    Von 1971 bis heute muss doch das reine Chaos gewesen sein, weil der Goldpreis sich mehr als verfünfzigfacht hat.
    Ich nehme an, die nächsten 10 Jahre werden auch nicht durch paradiesische Zustände gekennzeichnet sein.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Ihr zwei!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      :-)

      1. @berti

        Macht doch Spaß…😃.

        1. Oh ok, das hätte ich nicht gedacht, nicht wegen heute sonden die letzten 500 Tage :-)

          1. 500 Tage Spaß😁.
            Für mich wenigstens, es soll allerdings Zeitgenossen geben, die immer und überall alles schrecklich tierisch ernst nehmen.
            Arme Seelen…

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