Gold/Silber

Goldpreis rutscht under 1.900 Dollar – die US-Währung drückt!

Der Goldpreis rutscht aktuell unter 1.900 Dollar. Steigende Renditen und steigender US-Dollar waren doch zu viel des Guten.

Gold-Barren
Gold-Barren. Foto: Wirestock - Freepik.com

Der Goldpreis rutscht derzeit unter die Marke von 1.900 Dollar. Seit dem Hoch von vor genau einer Woche ist es ein Verlust von genau 50 Dollar. Seit gestern früh ist es ein Rückgang von 1.913 Dollar auf aktuell 1.896 Dollar. Der Grund? Der US-Dollar drückt derzeit massiv gegen Gold. Der Dollar-Index (Währungskorb) steigt alleine seit vorgestern von 105,25 auf aktuell 105,96 Indexpunkte. Die folgende Tradingview-Grafik zeigt seit Anfang des Monats den Verlauf im Goldpreis, dagegen in orange und türkis den Dollar-Index und die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen. Die beiden steigen, Gold fällt. Es ist eine klare negative Korrelation vor allem seit letzter Woche Mittwoch, als die Federal Reserve klar machte, dass sie die Zinsen in diesem Jahr vermutlich noch einmal anheben wird.

Fallender Goldpreis in negativer Korrelation zum steigenden US-Dollar

Goldpreis fällt – Expertenaussage zum starken US-Dollar

Der Goldpreis leidet, der Dollar steigt. Hier zum Hintergrund eine heute früh veröffentlichte Aussage von Ipek Ozkardeskaya, Senior Analyst bei der Swissquote Bank: Die Anleger stoßen weiterhin Aktien ab und kaufen den US-Dollar, da die Unsicherheit besteht, ob die US-Regierung in drei Tagen geschlossen sein wird. Es gibt Fortschritte in Bezug auf eine 6-wöchige kurzfristige Finanzierungsvereinbarung, aber es wird eine Herausforderung sein, die Zustimmung des Senats zu erhalten. In der Zwischenzeit deuten sinkende Ersparnisse, steigende Diebstähle und Zahlungsausfälle auf eine wachsende Lebenshaltungskostenkrise in den USA hin, während der Inflationskampf der Zentralbanken sicherlich noch nicht beendet ist.

Die sich abzeichnenden Gespräche über den Stillstand der US-Regierung tragen weiterhin zu einem stärkeren US-Dollar bei. Die US-Politiker haben sich auf eine 6-wöchige kurzfristige Finanzierung geeinigt, um die Regierung für weitere anderthalb Monate am Laufen zu halten, aber die Zustimmung des gesamten Senats zu erhalten, wird eine Herausforderung sein, da die rechten Republikaner entschlossen sind, das Gesetz zu Fall zu bringen, wenn es das Parlament erreicht.

Ole Hansen von der Saxo Bank sagt aktuell: Die Finanzmärkte nehmen eine Risikostimmung an, die durch die „Higher-for-longer“-Botschaft der Federal Reserve herausgefordert wird (lange Zeit hohe Zinsen), da sie den Dollar in die Höhe treibt und gleichzeitig eine steiler werdende US-Renditekurve unterstützt. Der Spread für 2- bis 10-jährige Anleihen liegt bei -53 Basispunkten und damit auf einem Viermonatshoch, während die 10-jährige Anleihe in der Nähe eines 16-Jahres-Hochs gehandelt wird.

Kommentar

FMW: Der steigende Dollar macht Gold teurer und damit weniger attraktiv. Die parallel steigenden Renditen für US-Staatsanleihen machen sie in Relation attraktiver als das zinslose Gold, weshalb der Goldpreis aktuell schwächelt. Dass Anleger in großen Massen lieber ihr Geld auf (jetzt wieder) verzinsten Bankkonten anlegen anstatt Gold zu kaufen, sieht man am jüngsten Kollaps der Goldnachfrage in Deutschland.



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1 Kommentar

  1. Ich sach et mal so: Die Festlegung von Zinsen für Papiergeld ist stets nur eine mehr oder weniger kurzfristige politische Maßnahme oder short gesagt: Wetter. Gold dagegen ist aus sich heraus stabil und überdauernd bzw. anders ausgedrückt: Klima. Sollte es allerdings demnächst weltweit kübelweise Königswasser vom Himmel herab regnen, was sich in unserer Zeit ja tatsächlich nicht mit 100-prozentiger Sicherheit ausschließen lässt, wäre allerdings so oder so Hopfen und Malz verloren.

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