Gold/Silber

Noch ist Vorsicht geboten! Goldpreis: Warum sich der Ausverkauf weiter fortsetzen kann

Goldpreis: Warum sich der Ausverkauf weiter fortsetzen kann

Am Dienstag sank der Preis für eine Feinunze Gold auf 1.815 US-Dollar, der niedrigste Stand seit Anfang März. Der massive Anstieg der US-Renditen sowie die anhaltende Dollar-Stärke haben dem Edelmetall in den letzten Wochen schwer zugesetzt. Am gestrigen Mittwoch stieg die Rendite 30-jähriger US-Staatsanleihen erstmals seit 16 Jahren wieder über die 5%-Marke, während die 10-jährige Benchmark bis auf 4,88% kletterte. Angesichts der hohen Renditen sind Anleihen derzeit eine echte Alternative zum zinslosen Gold und zu risikoreichen Aktien. An den gestrigen Rendite-Höchstständen setzte jedoch eine Konsolidierung ein, die von einer Dollarschwäche begleitet worden war. Auslöser waren die deutlich schwächer als erwarteten ADP-Daten, diese haben Hoffnungen geschürt, dass der große US-Arbeitsmarktbericht am Freitag ebenfalls erste Entspannungssignale sendet.

Renditen belasten Gold

Immerhin konnte sich Gold nun an der Marke von 1.820 Dollar stabilisieren. Bislang zeigen sich aber noch keine Tendenzen, die für eine Erholungen sprechen. Der Goldpreis pendelt seit Dienstag in einer engen Range zwischen 1.831 und 1.816 USD. Damit es zu einem Rebound kommt, muss sich die Konsolidierung der Renditen ausweiten. Solange die Benchmark-Rendite 10-jähriger Staatsanleihen auf dem hohen Niveau stagniert oder sogar weiter ansteigt, ist eine nachhaltige Erholung unwahrscheinlich.

Kurzfristige Erholungen sind aber nicht ausgeschlossen, schon allein wegen der starken Überverkauftheit des Goldpreises. Eine kurzfristige Entspannung an der Rendite-Front würde Gold jedenfalls helfen. Diese könnten vom US-Arbeitsmarkt ausgehen. Sollte sich die negative Tendenz der ADP-Daten auch in den morgigen Non-Farm Payrolls bestätigen, dürften die Renditen etwas zurückgehen, was wiederum dem Goldpreis Auftrieb verleihen würde. Mehr neu geschaffen Stellen – erwartet werden 170 Tsd. – könnten dagegen die Volatilität wieder aufleben lassen. Gold-Händler sollten also auf der Hut bleiben.

Goldpreis: Stabilisierungsversuch

Auch aus charttechnischer Sicht ist Gold angeschlagen, mit Long-Positionen ist daher Vorsicht geboten. Zuletzt hat der Goldpreis wichtige Unterstützungen durchschlagen, wie zum Beispiel die 200-Tage-Linie (1.906). Mit dem Bruch des Verlaufstiefs bei 1.885 Dollar hat sich das Dilemma noch verschärft. Doch der Goldpreis steuert auf ein paar wichtige charttechnische Marken zu, die eventuell stützen können.

Zum einen haben wir die 200-Wochen-Linie (SMA) bei 1.813 USD sowie eine markante Horizontale bei 1.808 USD. Darunter befindet sich zudem das 61,8% Retracement (1.793) der Bewegung 1.616 bis 2.078 sowie die 161,8% Fibo-Extension (1.780) einer möglichen ABC-Korrektur. Mittlerweile ist Gold auf Dollar-Basis mit einem RSI von 20 auf Tagesbasis schon deutlich „überverkauft“, ein Rebound ist somit wahrscheinlich. Die Gold-Käufer müssten den Kurs über 1.831 drücken, um weiteres Erholungspotenzial bis 1.857 Dollar freizusetzen.

Gold: Der starke Dollar und die steigenden Renditen belasten

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1 Kommentar

  1. Wie in der Finanzkrise 2011.
    Erst 30% runter und dann mehr als verdoppelt

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