Das Schlüsselereignis in der vergangenen Woche – die Zinsentscheidung der Fed – hat der Goldpreis relativ unbeschadet überstanden. Während die Aktienmärkte angesichts der steigenden Renditen und der Dollar-Stärke deutlich nachgaben, zeigte sich der Goldpreis überwiegend stabil. Der Dollar-Index sowie die Renditen auf US-Staatsanleihen setzten im Anschluss an die hawkishen Aussagen der Fed ihren Aufwärtstrend fort. Während der Dollar-Index das höchste Niveau seit zehn Monaten erreichte, kletterte die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen am Montag bis auf 4,56% – den höchsten Stand seit 16 Jahren. Dadurch hat sich der Gegenwind für Gold und die Aktienmärkte nochmal erhöht. Die gestiegenen Opportunitätskosten sowie die hohen Zinsen machen das zinslose Edelmetall derzeit unattraktiv für Anleger. Das zeigt sich zum Beispiel in Deutschland, wo die Gold-Nachfrage heftig eingebrochen ist.
An den Märkten herrscht indessen eine gewisse Unsicherheit darüber, ob die Fed ihren Worten auch Taten folgen lässt. Dies spiegelt sich beispielsweise in den starken Kursschwankungen beim Goldpreis wider. Trotz der Aussicht auf eine weitere Zinserhöhung der Fed in diesem Jahr zeigt das FedWatch Tool der CME nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% an, dass die Zinsen auf der kommenden Sitzung im November angehoben werden. Solange es keine Klarheit darüber gibt, ob die Zinsen weiter steigen, dürfte der Goldpreis volatil bleiben. Wie die Fed, so bleibt auch der Goldpreis Daten getrieben. Neue Hinweise auf die künftige Geldpolitik könnten bereits die Inflationsdaten in dieser Woche liefern.
Gold: Inflationsdaten im Fokus
Am Donnerstag stehen zunächst die nationalen Verbraucherpreise einiger Euroländer auf der Agenda, ehe am Freitag der Verbraucherpreisindex der Eurozone folgt. Einen Tag später liegt das Augenmerk dann auf den PCE-Preisdaten für August aus den USA. Analysten erwarten im Vergleich zum Vorjahresmonat eine Kernrate von 3,9 % nach zuvor 4,2 % im Juli. Damit könnte die Teuerung zum ersten Mal seit fast zwei Jahren unter 4 % notieren. Ein nachlassender Preisdruck könnte schließlich für etwas Entspannung beim Goldpreis sorgen.
Goldpreis: Ausbruch steht bevor
Der beigefügte Chart zeigt wunderbar die jüngsten Kursschwankungen beim Goldpreis. Seit ein paar Wochen geht es in einer Spanne von rund 70 Dollar auf und ab. Zuletzt hat sich die Range jedoch verengt, was auf einen größeren Gold-Move hindeutet. Aktuell ringt der Goldpreis mit der 200-Tage-Linie (EMA) bei 1.910 Dollar. Knapp darunter befindet sich zudem die untere Trendlinie eines Dreiecks. Sollte der Kurs die Unterstützungslinie nach unten durchbrechen, könnte der Goldpreis in Richtung 1.888 und 1.872 USD fallen. Prallt der Kurs hingegen von der Durchschnittslinie wieder nach oben ab, wären Anstiege bis 1.932 und 1.950 Dollar möglich. Das Chartbild würde sich allerdings erst oberhalb von 1.983 USD deutlich aufhellen.
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