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Fokus auf frische Inflationsdaten Inflation: Kerninflationsraten in den USA und der Eurozone sinken

Inflation: Kerninflationsraten in den USA und der Eurozone sinken

Die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank haben sich zuletzt entschlossen gezeigt, alles Notwendige zu unternehmen, um die Inflation zurück in Richtung des 2%-Ziels zu drücken. Während die EZB ihren Zinserhöhungskurs im Kampf gegen die Inflation mit der zehnten Anhebung in Serie fortsetzte, signalisierte die Fed trotz Zinspause, die Zinsen weiter zu erhöhen und länger auf einem hohen Niveau zu belassen.

Nach den Zinsentscheidungen der EZB und der Fed rücken in dieser Woche wieder frische Daten zur Inflation in den Fokus. Am Donnerstag stehen zunächst die Verbraucherpreise in Deutschland auf der Agenda, ehe am Freitag die Inflationsdaten aus der Eurozone und den USA folgen. Die geldpolitischen Entscheidungsträger auf beiden Seiten des Atlantiks werden sich in dieser Woche wahrscheinlich mit einer Verlangsamung des Verbraucherpreiswachstums trösten können, so Bloomberg.

In den USA könnte die jährliche Kernrate der Inflation (PCE), bei der Lebensmittel und Energie aus dem von der Federal Reserve bevorzugten Inflationsmaß herausgerechnet werden, im August zum ersten Mal seit fast zwei Jahren unter 4 % gefallen sein. Analysten erwarten im Jahresvergleich eine Rate von 3,9 % nach zuvor 4,2 %. Im Vergleich zum Vormonat soll die Kernrate hingegen um 0,2 % steigen.

Inflation: Kerninflation (PCE) unter 4% - Fed dürfte es freuen
US-Kerninflation dürfte auf unter 4% sinken, während die Gesamtinflation steigt

Inflation: Preisdruck lässt nach

Derweil erwarten Ökonomen, dass sich das jährliche Preiswachstum (Kernrate) in der Eurozone im September auf 4,8 % verlangsamt hat – ein 12-Monats-Tief. Die Gesamtinflation in der Eurozone dürfte sich indessen deutlicher abschwächen als zuvor. Für den September erwarten Ökonomen eine Rate von 4,6%. Im August nahm der Preisdruck nur leicht ab. Die Inflationsrate fiel von 5,3 % im Juli auf 5,2 % im August.

Solche übereinstimmenden Anzeichen würden die Beamten der Fed und der Europäischen Zentralbank beruhigen, nachdem beide in dieser Woche signalisiert haben, dass die geldpolitische Straffung möglicherweise abgeschlossen ist (EZB) oder zumindest vorerst pausiert wird (Fed), und sich der Schwerpunkt darauf verlagert, die Zinssätze dauerhaft hoch zu halten, um die Inflation vollständig zu drücken.

Inflation in der Eurozone ist mehr als doppelt so hoch wie das 2%-Ziel der EZB
Inflation ist immer noch mehr als doppelt so hoch wie das 2%-Ziel der EZB

Sie haben jedoch Grund zur Vorsicht, denn die Preise für Rohöl sind zuletzt deutlich angestiegen. Die Ölpreise könnten in Richtung 100 Dollar pro Barrel klettern, was wiederum zum Treiber der Inflation werden kann.

Einige der jüngsten Erhöhungen der Energiekosten zeigen bereits Wirkung. Es wird erwartet, dass der von der Fed bevorzugte Gesamtpreisindex für die persönlichen Konsumausgaben bei seiner Veröffentlichung am Freitag auf Monatsbasis auf einen der höchsten Werte des Jahres ansteigen wird.

Die Gesamtinflation in der Eurozone, die am selben Tag veröffentlicht wird, dürfte sich jedoch drastisch abgeschwächt haben und mit 4,6 % ein Zweijahrestief erreichen.

Die Meinung von Bloomberg Economics:

„Der Optimismus der Fed dürfte durch die Daten der kommenden Woche nicht beeinträchtigt werden. Selbst wenn die Einkommen und Ausgaben in einem ordentlichen Tempo gestiegen sind, dürfte die PCE-Inflation im August den dritten Monat in Folge in Richtung des 2 %-Ziels der Fed bewegen. Zudem erwarten wir im Bericht über das Verbrauchervertrauen (Uni-Michigan) am Freitag weitere Anzeichen für eine Abschwächung des Arbeitsmarktes.“

-Anna Wong, Stuart Paul und Eliza Winger.

Andernorts werden die Auftritte der Fed- und EZB-Chefs sowie die Zinsentscheidungen von Ungarn bis Mexiko die Anleger beschäftigen.

Wochenausblick

Die Präsidentin der EZB, Christine Lagarde, wird am Montag vor dem Europäischen Parlament aussagen und dabei wahrscheinlich auch auf die knappe Entscheidung der letzten Woche eingehen, die Zinssätze erneut anzuheben.

Zu den anderen Kollegen, die in den kommenden Tagen sprechen werden, gehören der Gouverneur der Bank von Frankreich, Francois Villeroy de Galhau, und der Chefökonom der EZB, Philip Lane.

Während die nationalen Inflationszahlen aus der gesamten Region vor der Veröffentlichung des Berichts für die Eurozone die Aufmerksamkeit auf sich ziehen werden, wird ein weiteres Datenhighlight der jüngste Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland sein. Die größte europäische Volkswirtschaft könnte derzeit schrumpfen, wie die jüngsten Konjunkturdaten gezeigt haben. Der ifo-Index, der am Montag erscheint, könnte neue Hinweise liefern, ob es Anzeichen von Optimismus für eine Verbesserung des Wachstums gibt.

FMW/Bloomberg



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6 Kommentare

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    Inflationsrate im September 2022 bei +10,0 %
    PresseInflationsrate im September 2022 bei +10,0 %
    Vor allem Energie- und Nahrungsmittelpreise sorgen für neuen Höchststand Derweil erwarten Ökonomen, dass sich das jährliche Preiswachstum in der Eurozone im September auf 4,6 % verlangsamt hat – ein 12-Monats-Tief. Damit dürfte sich die Teuerung in der Eurozone deutlicher abschwächen als zuvor. Im August nahm der Preisdruck nur leicht ab. Die Inflationsrate fiel von 5,3 % im Juli auf 5,2 % im August.?????

    1. Es war natürlich die Kernrate gemeint, diese lag im September 2022 bei 4,8%. Daher ein 12-Monats-Tief. Das war im Text nicht klar zu erkennen, hab es jetzt angepasst. Die Gesamtinflation notierte vor einem Jahr deutlich höher.

  2. Wo bleibt Krall‘s Hyperinflation?🔎🤪

    1. Herr Krall hat sich darauf festgelegt, dass die Zentralbanken retten werden. Das haben sie bisher immer getan, 2020 flankiert durch drastische Interventionen in die Märkte (Aussetzung Insolvenzrecht, Abschaffung Absetzungsregeln, breiteste Subventionen auf Pump).

      Die Frage ist, ob bei der nächsten Rettung noch massiver interveniert wird, oder nicht. Das ist reine Mechanik.
      Herr Krall ist aufgrund seiner Marktorientierung etwas blind auf diesem Auge. Ich sehe noch eine Menge Regulierungsmöglichkeiten.

      Allerdings mittelfristig wird er trotzdem richtig liegen, denn diese Art Marktregulierung schafft den Markt ab, vernichtet das Vertrauen, reduziert den Kapitalstock und macht irgendwann einen erneuten schnellen Aufschwung unmöglich.

  3. Wieder sehr Geistreiches aus den Dolomiten, könnte es sein ,dass der Geist aus der Flasche kommt. ( Ketch – up Flasche ? oder eher Schnapsflasche ?
    Hat Columbo nicht kürzlich von verdoppelten Hotelpreisen gesprochen ? Das Krall Syndrom lässt ihn nicht los.

    1. @Krallenmann

      Lassen Sie das besser mit den Dolomiten.
      Nicht dass auch Sie irgendwo runterfallen…🚁

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